Kapitel 3

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Ich dachte, ich würde mir jeden Moment in die Hose machen und langsam aber sicher war ich mir unsicher, ob ich es wirklch tun sollte. Meine Bein entschieden sich jedoch für den Tatort und gegen ein "dreh verdammt nochmal um, gehe zu deinem scheiß Fahrrad und fahr nach Hause!". Ein Fuß vor den anderen ging ich über die auf einmal kilometerweit erscheinende Straße und mit jedem Schritt wurden meine Beine irgendwie ein Stückchen schwerer. Schwer atmend erreichte ich das Flatterband mit schwarz-gelben Streifen was sachte hin und her wiegte. Eine so seichte Bewegung war eigentlich irrsinnig abwegig für einen solchen Ort. Ein Mensch war zerfleischt worden und dass nicht zu knapp. Meine Finger zitterten, als sie langsam das Band anhoben, damit ich endlich darunter hindurch schlüpfen konnte.

Es war... Einfach fantastisch. Das Adrenalin pumpte durch meinen Körper und ich hätte am liebsten laut losgelacht, getanzt und geschrien, auch wenn es sonst so überhaupt nicht meine Art war als Bewegungslegastheniker. Leise gestand ich mir eine kurze Pause ein und mein Körper fuhr merklich herunter. Ich stellte schnell fest, dass ich sogar recht viel sehen konnte: Den nachgezeichneten Körper des Toten, der an der Wand gelehnt hatte, die Blutspritzer, Schleif- und auch Kampfspuren. besser konnte mein Tag nicht werden, egal was noch kommen konnte. Von weitem hörte ich ein Auto, welches sich jedoch auch schnell wieder entfernte und so konnte ich mich nach einem kleinen Andenken umsehen, es hätte nur ein kleiner Stein sein müssen. Eine Glasscherbe, soetwas eben, was niemand gleich vermissen würde. Als ich jedoch so vor mich hin suchte, stieß ich auf einen kleinen Haufen, der wie Matsch aussah, aber dunkler war, als er hier in der Gegend üblich war und dass es auf diesem Parkplatz weder Erde gab, noch hatte es vor kurzem geregnet.

Ich wollte es anfassen und am besten noch mitnehmen. Dieses Etwas lag ein Stück weiter weg von dem Fundort der Leiche und schien von niemandem beachtet worden zu sein, es schien wohl Glück gewesen sein, dass ich es gefunden hatte. Aus meiner Tasche zog ich ein Taschentuch hervor in dass ich die Masse geben wollte. bedächtig streckte ich meine Hand aus und spürte, dass das schwarzbraune Etwas sogar ziemlich zähflüssig war und sich auch nur wiederspenstig von den Fingern entfernen ließ. Weiter weg fand ich sogar noch ein Tütchen, welches einem unserer Dealer in der Schule aus der Tasche gefallen sein musste, es würde aber seinem Zweck dienlich sein, nämlich verhindern, dass dieses zeug mit meinem Sweater in Berührung kam.

Das Tütchen ließ sich schnell in der Jackentasche meines Sweaters verstauen und ich warf einen letzten Blick zurück auf den Ort des Schreckens, wie zum Abschied, als ich unter dem Flatterband auf der anderen Seite wieder auftauchte. Beschwingt ging ich zu meinem Rad und schloss es auf, setzte mich hinauf und radelte so schnell es ging nach Hause. Die schwarze Masse in meiner Tasche und die Nase trotz der Kühle hoch in die Luft gestreckt strampelte ich den Weg nach Hause in der Hälfte der Zeit. Zumindest fühlte es sich mehr oder minder so an. Das Fahrrad parkte ich wieder in der Garage, aus der ich mir eine kleine Leiter nahm um wieder auf das Dach der Garage und mein Zimmer zu kommen, wieder darauf bedacht kein Geräusch von mir zu geben:

Buster erwartete mich schon auf meinem Bett und hob nur kurz den Kopf um mir mehr oder minder freundlich entgegen zu brummeln. Ich nahm das Tütchen mit der dunklen Masse aus meinem Sweater und legte sie auf meinen Schreibtisch, damit ich mir meine klamme Kleidung von meinem dünnen Körper schälen konnte. Buster sah mir dabei im Halbschlaf zu, gähnte und drehte sich um, in der Hoffnung, dass wenn er mich nicht sah, ich ihn ebenfalls nicht erkennen konnte und er so auf meinem Bett bleiben konnte, dabei hatte er sich jedoch geschnitten. Mein Bett war leider nicht groß genug für uns beide und so musste ich ihn wohl oder übel antippen (natürlich mehrmals) bis es seinen schweren Körper von meinem Bett begab und ich mir müde, aber glücklich die hellgrünen Augen rieb. Sobald mein Kopf das Kissen berührte war ich schon in einen unruhigen Schlaf entglitten, verfolgt von der einäugigen Katze Pirate und gejagt von der Polizei, vornan Mr. Walson, der eine Fackel in der Hand hielt.

Dead DaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt