SIEBEN

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Nur wenige Sekunden braucht es, bis in meinem Kopf die Kurzschlussreaktion entsteht, ihm einfach die Tür vor seinem vorgerecktem Gesicht zuzuschlagen, was auch nicht viel Überzeugungskraft braucht, bis es von mir durchgeführt wird.

Bereits als ich sein Gesicht als das einer älteren Person identifiziert habe, wurde er von mir gleich in die Schublade der Personen gesteckt, denen ich niemals wieder auch nur ansatzweise begegnen möchte. Ich habe irgendwann mal im Fernsehen gehört, dass bereits in den ersten 7 Sekunden, in denen man eine Person zum ersten Mal gesehen hat, entschieden wird ob man diese mag und diese gegebenenfalls weiterhin in seinem Leben teilhaben möchte oder auch nicht.

Und dieser alte Mann ist definitiv keiner davon.

Ich hätte sein Gesicht mit meinem Handy fotografieren sollen, so zum Schreien lustig sah sein Gesichtsausdruck gerade eben aus, als seine Autotür seinem Gesicht bedrohlich nahe kam. Oder auch einfach mit meiner berühmten Eisklotzmethode, die leider aber eh niemals möglich sein würde, höchstens in der Zukunft.
Also an alle Leute aus dem 22. Jahrhundert, wenn ihr das hier liest, dann denkt an mich und erfüllt mir meinen langersehnten Wunsch.

Ich kann grob sagen, dass dieser Gefühlsausdruck sein Erstaunen und seine Ärgernis ausgedrückt hat oder es eben nur sollte. In Reallife spiegelte sich aber nur ein zerdetschter, zerquetschter Ausdruck auf seinem Gesicht wieder, der seine Falten noch mehr zur Geltung brachte.

Auch wenn er gerade drauf und dran ist, sein Fenster herunterzufahren -oder eher gesagt herunterzukurbeln, weil sein Auto so auf dem neusten Stand der Technik ist- um mir noch mit irgendwelchen Unsinn an den Kopf zu werfen, mit dem er meine feste Entscheidung umrütteln möchte, ignoriere ich ihn gekonnt.
Aus meinem Augenwinkel kann ich nur noch erkennen, wie er unnötig schnell seine Lippen auf und ab bewegt und versucht irgendetwas zu faseln, was aber erst gar nicht mehr einmal die Chance von mir bekommt, in meine Ohren eindringen zu können, da seine nervige Stimme schon vorher von meinem Nervensystem abgeblockt wird. Wahrscheinlich ist er gerade arg gekränkt, weil er dachte er hätte Chancen bei Minderjährigen. Hah, dass ich nicht lache.

Sein Bett zuhause quietscht wahrscheinlich schon ohne Ende und muss mal dringstens erneut geölt werden, wegen zu wenig Strapazierung. Bevor es auch nur in die Richtung seines Bettes gehen würde, würden alle Frauen auch schon schnellstens vor den ganzen Spinnenweben, dem ganzen Staub und dem muffelnden Geruch flüchten, der einen wohlmöglich versucht zu unterdrücken.

Frustriert und seufzend schaue ich mich um und betrachte meine Umgebung genauestens.

Unzählige Autos brettern mit einer Höchstgeschwindigkeit an mir vorbei, über die Straße und hinterlassen ein zischendes Geräusch.

Das Laub, das die Bäume auf der anderen Seite der Straße fallenlassen, wird durch den einigermaßen eisig blasenden Wind umhergewirbelt und überall ungleichmäßig verteilt.

Auch den Mülleimer, neben dem grell blauen Bushaltestellenschild, zerfrisst der Wind anscheinend auch schon. Der Müll, der von den Menschen doch einst so sorgfältig in den Mülleinmer geschmissen wurde, liegt auch verteilt umher. Der Wind bläst den Müll umher und hat bereits ein großes Loch in die herumwedelnde Mülltonne gerissen.

Sehr wohlig und heimisch sieht das hier nicht alles aus. Ganz und gar nicht einladend.

Ein letzter Blick auf meine Uhr verrät mir, dass die Zeit sich zäh wie Kaugummi zieht. Gespannt betrachte ich, wie es aus 9 Minuten Wartezeit nur noch 8 Minuten werden. Betrachte den Sekundenzeiger genaustens und verfolge ihn bei jedem Millimeter, den er sich voranbewegt.

Ich erschrecke mich zu Tode, als mich plötzlich eine Hand an der Schulter greift und mir schnell mit seinen kratzigen Fingernägeln den Rücken herunterfährt.

Ruckartig, ehe diese Person noch ihre Bewegung beenden kann, drehe ich mich um und entdecke dort, meinen engsten Freund, dem sein Bandana noch tiefer in sein Gesicht gerutscht ist und nun schon seine Augenbrauen, die eh nur noch ein Hauch von grauen Haaren sind, verdeckt.

»Baby, lass mich dich anfassen.«, raunt er mir in mein Ohr und hinterlässt auf meinem Gesicht einen angeekelten Blick »Du bist doch so schön.«

Seine Hand wandert von meinem Rücken, zu meinem Arm und unter Umwegen zu meinem Bauch, ehe ich überhaupt realisiere was hier vor sich geht. Mit aller Kraft stoße ich ihn mit einem kräftigen Schubser von mir, so hart sodass er jetzt beinahe auf dem Boden liegen würde, hätte er sich nicht gerade noch so gefangen.

»Ich weiß doch ganz genau, dass du das hier auch so sehr willst wie ich..«, flüstert er weiter und lässt seine klebenden, grapschenden Hände immer noch nicht von mir ab.

Arbeitet ein Gehirn, das schon viele Jacke auf dem Buckel hat, irgendwie langsamer oder will er einfach nur nicht verstehen dass ich weder etwas mit ihm noch etwas mit seinen verrückten, kranken Spielchen zu tun habe?

Mit einem Mal blitzt mir der Gedanke auf, dass er vielleicht der Psychopath sein könnte, der jede Person schon ihren Tod zu verdanken hat. Das Aussehen dazu hat er ja schon mal, aber welcher Mensch mit Verstand würde sich bitteschön auf ihn freiwillig einlassen?

Also ich defintiv nicht.

Aber wie würde ich jetzt, nachdem er mich mit seinen schmierigen Händen schon in seinen Bann gezogen hat, ihm entkommen können?

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Okay, Leutz... das Kapitel ist ein bisschen lahm.

Idk, ehrlich gesagt was ich hier geschrieben habe, haha.

So halbwegs akzeptabel.

Diesmal ein bisschen weniger Wörter als sonst, aber ich hoffe das ist okay für euch.

Wenn nicht, dann pech gehabt, hehe.

Dachte mir halt -da ich regelmäßiger updaten wollte- muss ich  auch mal wieder was posten und dann kam halt das zustande. Der größte Teil stand eh schon..

Über Votes und Kommentare würde ich mich freuen. <3

Died facesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt