16.Teil : "Du willst doch jetzt nicht wirklich abhauen oder?"

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16. Kapitel

Lucy hasst mich wirklich endgültig. Wir haben die letzten Monate in der Schule verbracht und den Abschluss gemacht. Jetzt kann ich aufs Collage. Weg von zu Hause, von meiner Mum. Weg aus der Stadt uns weg von Lucy. Vielleicht hilft mir das ja um über sie weg zubekommen. Sie hat mich nur noch wie Luft behandelt. Heute hat sie mich angesehen. Traurig hat sie gelächelt und geflüstert: "Das  mit uns wäre eh nicht gut gegangen." Ich habe nichts erwidert. Vielleicht hätte ich sie einfach küssen sollen, vielleicht hätte das ja was geändert, aber an der Art wie sie mich angesehen hat, kann ich nicht wissen ob das Hass ist oder ob es Liebe ist. Schweigend packe ich den letzten Rest von meinen Sachen ein. Ich trage meine Taschen die Treppen herunter und werfe sie in den Kofferraum. Meine Mutter sitzt im Auto und wartet. Ich lasse mich neben sie auf den Beifahrersitz fallen. "Und so weit weg von zu Hause?" "Ja jetzt fahr schon los." dränge ich. Also jetzt geht's los. Weg von Lucy...Dem Mädchen was ich über alles liebe. Aber es soll nicht dazu kommen. Lucy kommt unsere Einfahrt hochgerannt. Ihre Haare sind verwuschelt und liegen wild durcheinander. Ihre Augen sind rot unterlaufen und sie sieht aus als würde sie weinen. "Josh!" schreit sie laut. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und steige aus dem Auto. "Warte kurz Mama." sage ich knapp. Sie runzelt spöttisch die Stirn. "Dann mach." Langsam laufe ich auf Lucy zu. "Was gibts?" frage ich kalt. "Du willst doch jetzt nicht wirklich abhauen oder?" "Doch." "Geh nicht. Ich liebe dich..." flüstert sie. Vorsichtig streiche ich ihr die Haare aus dem Gesicht und nehme ihr Gesicht anschließend in die Hände. "Du kennst meine Antwort, aber du hast es selbst gesagt. Ich bin ein Arschloch. Du hast besseres verdient. Ich muss jetzt los." Meine Lippen streichen ihre und ich lasse von ihr ab. "Wir sehen uns." Ist das letzte was ich ihr sage. Mit verstrubbelten Haaren und verweinten Augen bleibt sie in der Einfahrt zurück. Das hätte eh nichts gebracht. Also starre ich die ganze Fahrt aus dem Fenster und sehe in jedem Mädchen auf der Straße Lucy. Nach zwei Stunden Fahrzeit kommen wir bei meinem neuen Collage an. Meine Mutter verabschiedet sich knapp und fährt davon. Mir wird ein Zimmer zugeteilt und ich packe mein Gepäck aus. Mein Zimmer muss ich mir mit einem Typen namens Semih teilen...Auf mich scheint er ganz normal und korrekt. 

Die nächsten Monate sind normal verlaufen, aber Lucy hat wirklich ein ziemliches Loch in meinem Herzen hinterlassen und kein Mädchen konnte das einnehmen. So habe ich mich auf die Schule konzentriert und bessere Noten geschrieben als vorher...Aber es macht mir viel zu viel aus Lucy nicht mehr zu sehen...

Vielleicht werde ich sie wieder sehen, wenn ich meine Mutter zu Hause besuche ?

Die unmoralische Wette ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt