Teil 3

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Ich wachte mitten in der Nacht auf. Irgendwie wurde ich magisch angezogen von irgendetwas. Ich wusste es nicht, doch ich wollte es wissen. Ich zog mich an und wollte nach draußen gehen, als ich eine verschlafende Stimme reden hörte: "Venus warte auf mich! Ich will auch". "Nein", sagte ich mit strenger Stimme zu meiner kleinen Schwester, die mir trotzdem hinterher lief. Sie holte ihren Herrn Knuddelbär und zog sich an. Gegen meinen Willen sprang Lilly auf meinen Rücken und machte die Tür auf. "Hey geh runter, das tut weh", sagte ich, als sie gerade so tat, als wäre ich ihr Pferd.
Als wir draußen waren, wusste ich komischerweise wo ich hin musste.
Wir waren schon so lange gelaufen, dass ich, als ich etwas glitzerndes im Gebüsch sah, dachte, dass ich träume. Doch ich konnte es anfassen - es war echt. Plötzlich hörte ich eine schrecklich lachende Stimme und sah wie eine behaarte ausgestreckte Hand einen glitzernden Stein fest hielt. Schnell wollte ich Lilly zuflüstern, dass wir uns verstecken sollten, doch sie war verschwunden, einfach weg! Ich bekam Angst, ich wusste nicht, was ich machen sollte. Vielleicht hat der Mann da drüben sie entführt! Doch auf einmal hörte ich eine leise, dünne Stimme: "Venus ich bin hier, komm mal bitte her!" In meinem Kopf dachte ich mir wütend: "Ah ja, danke Lilly, das hat mir sehr viel geholfen! An welchem "hier" bist du denn?" Aber jetzt sah ich es auch: Ein Gang! Und dort stand auch meine Schwester mit offenem Mund.
Und als ich unten war, wusste ich warum sie den Mund offen hatte: Wir waren in einer Art Höhle, die eher wie eine Zauberschule aussah, mit so vielen Büchern, wie ich es noch noch nie gesehen hatte. Und in der Mitte des Raumes stand ein kleiner Tisch mit einem aufgeschlagenem Buch. "Halt Stopp, Mädchen, nicht das Buch anfassen!", hörte ich es auf einmal im Raum rufen. Hinter ganz vielen Bücherregalen stand eine alte, verschmutze, weiße und mit Spinnenweben überzogene Liege und darauf lag ein alter Mann mit einem langen weißem Bart . Er sah irgendwie wie ein Zauberer aus, doch Lilly hatte Angst, das merkte ich, denn sie versteckte sich hinter mir. Mutig fragte ich den Mann nach seinem Namen und er erwiderte: "Ja, also ihr kleinen Damen! Ihr kennt mich nicht, aber ich kenne euch und jaja, mein Name ist Doktor von Perfektissimo, Gelehrter für Zauberei und Bäcker!" Mit einem Augenzwinkern drückte er mir eine verstaubte Visitenkarte in die Hand. Gerade als ich zu Lilly meinte, dass wir ja ruhig auch mal wieder gehen könnten, schaute Doktor von Perfektissimo mich böse an und sagte: "Oh nee, Kinners, ihr seid die, die ich brauche. Kommt, ich zeig euch etwas. Mit genervtem Blick folgte ich dem Doktor, der uns zu einer Art Schreibtisch führte. Und dort sagte er etwas, worauf ich jetzt immer noch stolz bin: "Also, ich bin soooo arm und schwach und ich brauche etwas was es nur in der Höhle des Grauens gibt." Sofort dachte ich wieder an meinen Opa, der in der Höhle gestorben war. Ich schluckte. "Und ihr müsst dahin. Doch passt auf, der Ritter Gerhart will den Schatz und nicht dass wirklich Wichtige! Ich brauche sechs Tropfen der Emiliana-Blüte. Und um das zu schaffen, braucht ihr zwei Zauberkräfte! Bitte schließt die Augen." Lilly und ich schlossen die Augen und der Doktor murmelte irgendwas von OMMMASCHALOMMMMAA. Und dann war ich für einen Augenblick weg - ich sah nur Wasser, überall war Wasser und ein Sturm! Und dann war alles wieder normal. Ich öffnete die Augen und sah ein Grinsen direkt vor meiner Nase.  "Aahhh", schrie ich, bevor ich sah, dass es dieser verrückte Doktor Dingsbums da war! "So, die Damen, Augen auf die Damen!" Fing der Zauberdoktor  wieder mit seinem schrecklichem Gerede an. "Frau Lilly hat die Kraft FEUER und Frau Venus die Kraft WASSER. Ich war ein bisschen neidisch auf meine Schwester. "Leider habe ich eure Gehilfen STURM und ERDE nicht gefunden! Hach, das Leben ist traurig."
Der Professor redete noch eine Weile und am Ende kam er darauf, dass wir  doch gleich morgen mit dem Zaubertraining beginnen können.
Müde und schlapp gingen Lilly und ich um 4 Uhr morgens nach Hause  und schliefen auch sofort ein. Ich träumte davon, wie das Training morgen wohl sein wird und freute mich. 

Venus und die Höhle des GrauensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt