Kapitel 6

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Hey, ihr Lieben!

Es gibt mich noch. Und es komt auch tatsächlich ein neues Kapitel. Ich hoffe, einige sind noch da, um es zu lesen. Und das Kapitel ist auf jeden Fall euch allen gewidmet. Ihr seid der Grund, aus dem ich weiterschreibe. Eure Kommentare motivieren und überhaupt die Gewissheit zu haben, dass jemand das hier liest ist sehr hilfreich. Vielen Dank an euch alle! Und hoffentlich viel Freude beim Lesen!

*~*

Mit dem Argument, meine Erzählungen würden nur beim Fahren ablenken, schaffte ich es tatsächlich bis nach Hause, ohne Mary von den Ereignissen in Louis' Zimmer berichten zu müssen. Meiner Meinung nach waren die auch nicht besonders spannend, aber sie schien das irgendwie anders zu sehen. Als sie später davon erfuhr, dass ich seine Nummer hatte, flippte sie völlig aus und sprang erst einmal durch die halbe Wohnung - was ziemlich merkwürdig war, schließlich war das normalerweise mein Part.

Dann kam sie wieder ein wenig runter - dass ich die ganze Zeit nur dagestanden und sie mit ziemlich ernstem Blick angestarrt hatte, musste sie wohl doch ein wenig irritiert haben - und begann immer noch ziemlich schwer atmend mit mir zu sprechen: „Wieso gibt er dir einfach seine Nummer? Du könntest sie im Internet verbreiten und dann würden ihn dauernd irgendwelche Fans anrufen." Das Rumgehüpfe vorher ließ mich darauf schließen, dass Mary sich selbst dazu zählte. „Seh' ich so aus?", erwiderte ich ruhig, „und außerdem... der hat schneller 'ne neue Nummer, als du gucken kannst."

„Du musst ihn anrufen!", bestürmte mich Mary. „Ich muss gar nichts!" „Muss ich dich daran erinnern, dass du einen Deal mit mir hast? Und mit Daniel...", fügte sie bestärkend hinzu und an ihrem Blick konnte ich ablesen, dass sie der festen Überzeugung war, dass sie gewonnen hatte, was leider auch der Fall war.

Seufzend kramte ich mein Handy aus der Tasche, konnte mich dann aber doch nicht dazu überwinden, diesen Volltrottel anzurufen. „Ich mach's später, ok?", sagte ich, was weniger eine Frage, als eine Erklärung sein sollte. Mary gab sich damit jedenfalls nicht zufrieden. Bevor ich auch nur reagieren konnte, hatte sie mir schon das Handy aus der Hand gerissen, meinen Code eingegeben, den sie natürlich auch kannte, und nach Tomlinsons Nummer gesucht. Selbst wenn ich sie dann noch von dem hätte abhalten wollen, was sie da machte, nämlich den Volltrottel anzurufen, hätte ich das nicht schnell genug geschafft, denn sie hatte schon den grünen Hörer gedrückt und hielt sich mein Mobiltelefon ans Ohr.

Während ich so neben ihr stand, unfähig etwas zu tun, dachte ich darüber nach, dass ich eigentlich schon vor ewigen Zeiten die Lautstärke dieses Gerätes hatte leiser stellen wollen. Wenn man jemandem anrufen wollte, schrie dieser jemand einem meistens so laut ins Ohr, dass man das Handy ungefähr zwei Meter von sich weghalten musste, um keinen Gehörschaden zu erlangen. Mary schien das aber nicht zu stören und ich war im Moment auch ganz dankbar, dass ich das noch nicht gemacht hatte. So bekam ich nämlich mit, dass es ungefähr fünfzehn Mal tutete und dann Tomlinsons Stimme verkündete, dass er wahrscheinlich gerade entweder schlief, irgendeinen Termin mit den Jungs oder einfach keinen Bock hatte, mit uns zu reden, und ich hätte vor Freude Luftsprünge machen können. Unseren Nachbarn zuliebe ließ ich das sein, die hatten ja schon Marys hyperaktives Gehopse ertragen müssen, aber ich war schon ziemlich froh und auch ein wenig überrascht über das Glück, das ich anscheinend doch manchmal hatte.

Mary sah das nicht so positiv und legte seufzend mein Handy zur Seite. „Warum geht er nicht ran, wenn er dir sagt, dass du ihn anrufen sollst?", jammerte sie und setzte sich auf die Lehne der Couch. „Was weiß denn ich?", war meine aufmunternde Reaktion, „vielleicht war es auch nur ein Scherz und er will gar kein Date mit mir..." Und schon wieder machte ich innerlich die tollsten Luftsprünge. Meinem Körper gestattete ich jedoch nur breit zu grinsen und ein wenig hin und her zu trippeln, was sehr komisch aussehen musste. Mary sah mich nur böse an. „Nein, das glaube ich nicht!", sagte sie, „das passt nicht zu ihm." Es war wirklich gruselig. Mary hörte sich an, als wäre Tomlinson ihr ältester Freund, dabei kannte sie ihn überhaupt nicht. Die einzige wirkliche Begegnung mit ihm hatte in einem Desaster geendet und sie verteidigte ihn, als wäre er ihr Lebensmittelpunkt. Und wenn das wirklich so wäre, sollte ich vielleicht etwas dagegen unternehmen. Das war ja nicht normal.

„Mary, entspann dich!", sagte ich, ging betont freundlich zu ihr hin und streichelte ihr den Rücken, „du kannst eh nichts tun. Entweder er meldet sich oder eben nicht. Ich werde ihn jedenfalls nicht anrufen." Schließlich gab sie sich damit zufrieden. „Kochst du was?", fragte sie, „ich muss noch meine Eltern anrufen." „Ach so läuft das", gab ich lachend zurück, „wenn du was von mir willst, bist du auf einmal wieder die Nettigkeit in Person." Wir begannen ein wenig herumzualbern. Schließlich verzog sie sich tatsächlich mit dem Telefon in ihr Zimmer und ich bewegte mich in Richtung Kühlschrank, um nachzuforschen, was wir überhaupt noch da hatten.

Schließlich entschied ich mich dafür, all das Gemüse, das in der Küche noch so rumflog, mit ein paar Schweinefleischstreifen in eine Pfanne zu schmeißen und dazu Nudeln zu kochen. Und wie das Schicksal es so wollte, klingelte natürlich, gerade als sich meine Hände mitsamt einer Paprika unter dem Wasserhahn befanden, mein Handy. Ich war aber nicht bereit den Waschvorgang zu unterbrechen und so konnte ich mir nachher schön gemütlich anhören, was Tomlinson so auf meinen Anrufbeantworter gequatscht hatte.

„Hey", sagte seine Stimme, „ich habe weder geschlafen, noch waren die Jungs da und du weißt, dass ich Bock auf dich habe. Aber da war diese eine Ärztin. Ihre...", er zögerte, „Augen...", ein vielsagender Unterton, „waren so wunderschön, dass ich unser kleines Gespräch...", auch hier war ich mir sicher, dass er beim Reden frech gezwinkert hatte, „nicht unterbrechen konnte." Ich konnte nicht verhindern, vor meinem geistigen Auge zu sehen, wie sich eine junge Ärztin mit eindeutigen Absichten über seine Mitte beugte.

Das Bild verschwand schnell wieder, als er weitersprach: „Nicht eifersüchtig sein, Kleines! Ich werde kein Date mit ihr haben. Ruf mich doch bitte zurück, ich will deine Stimme hören, Baby!" Er wagte es, das so klingen zu lassen, als wäre ich unsterblich in ihn verliebt. Leider musste ich ihn zurückrufen. Aber das konnte zumindest bis nach dem Essen warten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 10, 2016 ⏰

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