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Wir gingen zuerst durch die Obstreihen. Hannah hatte großartige Arbeit geleistet. Auch hier würde ich gern wieder ein Foto machen. Die strahlendgelben Zitronen, die schönen Mandarinen, die, zwar eingeflogenen, kräftig roten Erdbeeren und noch viele Früchte die ich nicht kannte. Es sah so schön und bunt aus. Dazu dieses warme nicht zu helle Licht in dem man die Früchte und das Gemüse in ihren natürlichen Farben sehen konnte. Die Früchte lagen in schönen hellen Holzkörben. Es gab sie von kleinen Schalen bis über gefühlt riesige Körbe.

Letztendlich entschieden wir uns was Obst angeht für Erdbeeren, Nashi Birnen und ein paar Weintrauben. Wir hatten für wenig Geld letztendlich dann alle Zutaten zusammen um ein perfektes Frühstück zu machen. Und Helga erlaubte Hannah wirklich mit mir zu frühstücken.

Wir hatten Pfannkuchen gemacht, Obst geschnitten, Obst gepresst, Kaffee gemacht, Kakao gekocht, Brötchen geholt, etwas Brot aufgeschnitten, den Tisch gedeckt und natürlich auch Aufstrich, Wurst und Käse auf den Tisch gestellt. Hannah setzte sich schonmal, während ich leise hoch ging um Ma und Fynn zu wecken. Fynn war schnell wach. Ma nicht wirklich schnell aber als ich ihr von dem Frühstück erzählte wollte sie dann doch schnell kommen.

"Ma? Ich bin noch einmal ein bisschen weg! Ruf mich an wenn du mich brauchst!" schrie ich durch das Haus. Eine Antwort bekam ich nicht, aber ich wusste sie hatte es gehört. Wenn Sie gerade arbeitete oder tanzt, nickt sie immer und vergisst dass ich ihr Nicken nicht sehen kann.

Ich wollte ein bisschen spazieren gehen, mir die Beine vertreten und einfach mal nicht zuhause sein. Unter Fremden sein. Bei denen ich nicht Xylona war. Für die ich eine Fremde war. Der kleine Park in der Nähe unserer Wohnsiedlung war heute, wie so oft, sehr leer. Mich störte das aber auch wenig. Ich ging zu der Bank zu der ich immer ging. Ich nahm den Weg den ich immer nahm. Es war Routine. Es war nichts Neues mehr. Ich war oft hier. Oft bevor mein Vater kam. Ich konnte nachdenken. In Ruhe ich sein. Niemand verlangte etwas von mir. Es war still hier. Wie immer. Ja, ich hatte Angst davor, was passiert wenn Pa kommt. Es konnte alles passieren. Und so viel würde alles was wir, Ma, Mai, Fynn und ich, uns aufgebaut hatten wieder zerstören. Ma würde wieder in ein tiefes Loch fallen. Das war schon öfter passiert und von Mal zu Mal wurde es schlimmer. Ich machte mir solche unfassbaren Sorgen. Es war nicht mehr lange bis ER kam. Bis er vielleicht alles, wieder einmal, zerstörte. Ich wollte das alles nicht mehr. Es wurde mir zu viel. Ich konnte es nicht mehr. Ich fühlte mich einsam. Aber manchmal, da war ich gern einsam, da wollte ich einsam sein. Aber einsam sein ist nicht leicht. Du musst es kernen. Es beherrschen. Zu wissen wann die Einsamkeit, dich zu Dingen zwingen könnte, die du nicht willst, die du nicht kannst. Du musst lernen zu wissen wann du genug einsam warst. Wann du genug allein gelitten hast. Wann du genug allein nachgedacht hast. Manchmal hilft es sich Menschen anzuvertrauen. Manchmal...

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Tut mir leid falls dieses Kapitel etwas unübersichtlich ist. Irgendwie musste ich Grade diese Gedanken loswerden *es ist übrigens 2:14 morgens und ich kann nicht schlafen* ich hoffe der teil hat euch trotzdem irgendwie gefallen <3
Ps: ich habe den Namen meines Hauptcharakters übrigens geändert sie heißt jetzt Xylona statt Lizza (ich dachte übrigens vorher sie hieße Hanna) falls ihr irgendwo noch den Namen Lizza im Bezug auf (jetzt) Xylona seht, sagt mir Bitte Bescheid damit diese Geschichte nicht an Logik verliert? Danke <3

Schwarze Rosen und PolaroidkamerasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt