42. Zangen, Nadeln und der Opa

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-Ardy's Sicht-

Wir betraten das Studio. Na halleluja, das kann was werden...

Überall hingen Bilder von Jesus, hinter der Kasse stand eine Vitrine mit einem Schädel drinnen, auf dem Plastikspinnen krabbelten. Rechts neben der Eingangstür stand auch noch einmal eine Vitrine, doch in dieser lagen viele verschiedene Piercings in allen Formen und Größen. In der Mitte des Raums stand ein Tisch und darum stand eine rote Ledercouch und ein dazu passender Sessel, der Sessel war aber besetzt von einer ca. 1 Meter großen Marionette, die uns mit weit aufgerissenen Augen anschaute. Auf der Lehne des Sessels saß ein realistisch aussehender Rabe. Ich guckte Rabea an, dass konnte doch nicht ihr Ernst sein, dass sie sich hier piercen lassen wollte.

"Du, Rabea, ich weiß nicht, ob..."

"Ah hallo. Wie kann ich euch helfen?", ein älterer Mann mit grauen Harren betrat die Eingangshalle. Er wirkte sehr freundlich, da er uns herzlich anlächelte.

"Ich wollte mir ein Helix stechen lassen", sagte Rabea, die hier stand, als ob sie zur Inneneinrichtung gehört. Mit ihren schwarzen Klamotten passte sie wirklich hierher.

"Ah, da kann ich dir helfen, du müsstest nur mal dieses Formular ausfüllen, damit ich weiß, ob es zu Komplikationen kommen könnte. Außerdem muss ich mal nach deinem Alter fragen."

Während Rabea mit ihm alles besprach und klärte, schaute ich mir den Man weiter an. Seine Harre waren zerzaust, er trug ein ausgewaschenes grünes T-Shirt und eine schwarze weiter Hose. Um den Bauch hatte er eine Bauchtasche, doch das Komischste an ihm war sein Gesicht. Er trug eine runde Brille und schien eine starke Sehstärke zu brauchen, denn seine Augen wirkten deutlich größer. Er erinnerte mich mehr an einen Opa, als an einen Piercer.

"Ardy!", motzte meine Freundin mich an.

"Ja? Was ist?", fragte ich dumm.

Der Piercer und Rabea lachten.

"Kommst du, junger Mann? Deine Freundin wollte, dass du ihre Hand hältst, aber du warst gedanklich nicht mehr bei uns."

"Oh ja klar."

Wir gingen an dem Sofa vorbei in einem Flur und betraten den ersten Raum auf der linken Seite. Rabea setzte sich auf die Liege und der Piercer schaute sich ihr linkes Ohr an, was nun durch den Sidecut frei lag. Er markierte sich einen Punkt und fragte sie, ob es dort gut wäre. Als Rabea ja sagte, ging es auch schon los. Er reinigte kurz die Stelle und nahm sich eine Art Zange und zog damit leicht an ihrem Ohr. Ich ging sofort zu Rabea und nahm ihre Hand in meine und streichelte beruhigend auf und ab. Da nahm der Opa auch schon eine Nadel und stach langsam durch ihr Ohr.

"So, das Schlimmste ist geschafft.", sagte der Piercer aufmunternd und schnitt ein Röhrchen kürzer, der auf einmal in dem Einstichsloch war. Was zur Hölle? Wo kam das her? (A./N. Rabea: Leute im Ernst, ich hab mir schon drei Piercings stechen lassen und weiß bis heute nicht, wo dieses Rohrteil her kommt xD) Der Piercer schob das Piercing von hinten durch das Rohr und zog das Stück langsam raus. Dann drehte er die Kugel auf das Piercing als Verschluss. Wir gingen aus dem Raum, nachdem Rabea uns mehrfach versichern musste, dass es ihr gut geht. Sie bezahlte und bekam die Pflege dann erklärt. Wir verließen das Studio und ich schaute mir Rabea an.

"Autsch.", sagte sie.

"Das sieht super aus, aber dein Ohr ist leicht rot."

"Ach, das wird schon."

"Möchtest du noch was machen?"

"Nee. Passt schon. Aber wir müssen noch einkaufen! Euer Kühlschrank ist ja komplett leer!", rief Rabea.

Gesagt, getan. Der nächste Supermarkt, der auch gleichzeitig der nächste bei uns Zuhause war, musste dran glauben. Rabea und ich nahmen uns einen Einkaufswagen und fuhren durch den Laden. Alles Mögliche kam dort rein und als wir alles hatten, bezahlten wir. Mit den ganzen Tüten machten wir uns nun auf den Weg zur Wohnung und packten alles in den Kühlschrank, ins Gefrierfach und in die Schränke. Da meine Freundin und ich Hunger hatten, kochten wir beide, weil Katrin und Taddl können ja nicht so lange weg sein.

Irgendwann hörte man Schlüssel im Schlüsselloch und kurz darauf betraten Taddl und Katrin die Wohnung.

"Hmm! Das riecht aber gut!", sagte Katrin und inhalierte die Luft.

"Auf jeden Fall! Habt ihr eingekauft?", fragte Taddl.

"Ja. Bei euch wird ja nie der Kühlschrank voll, wenn ihr nie einkauft.", antwortete Rabea, die gerade aus meinem Zimmer kam, da ihr Shirt beim Braten voll mit Fett bespritzt wurde.

-Rabea's Sicht-

"RABEA!!! Oh mein Gott!! Wie geil sieht das denn aus?!", quietschte Katrin und umarmte mich stürmisch.

"Achtung! Frisch gestochenes Piercing!", warnte ich meine beste Freundin.

"Oh. Egal! Sieht prima aus! Wirklich."

"Wo wart ihr eigentlich?"

"Ach bei mir Zuhause...", grummelte Katrin.

"Was ist denn passiert, dass du das so sagst?"

"Ach nichts. Ich will gerade einfach nicht darüber reden, ok? Vielleicht später."

"Okay, aber lasst uns jetzt mal essen. Sonst wird das ganze Zeug noch kalt.", sagte ich.

Also setzten wir uns alle an den Tisch, taten uns das Essen auf die Teller und aßen. Nach dem Essen stellten Katrin und Taddl die Teller in die Spülmaschine und spülten die Pfanne und den Rest, während Ardy und ich in sein Zimmer gingen.

"Mir ist langweilig!", quengelte ich und deckte mich zu.

"Dir ist immer langweilig.", entgegnete Ardy.

"Stimmt gar nicht! Ich suche jetzt neue Spiele für mein Handy."

Also entsperrte ich mein Sony Handy und öffnete den Play Store. Dort schaute ich mir die derzeit beliebtesten Apps an und sah 'Piano Tiles'. Was ist das denn? Naja egal. Laden wir es einfach mal herunter und gucken.

Als das Spiel fertig heruntergeladen war, klickte ich auf das Symbol und sah mir das Spiel an. Ich tippte auf das erste Level und versuchte so weit wie möglich diese schwarzen Balken anzutippen.

"Was hast du da?", fragte mich Ardy, während er seinen PlayStation Controller in der Hand hielt und auf mein Handy schielte und gleichzeitig versuchte irgendein Spiel zu spielen.

"Keine Ahnung. Das Spiel nennt sich Piano Tiles. Das macht total süchtig. Ich will die ganze Zeit meinen Highscore in dem Spiel knacken."

"Darf ich-", begann Ardy, wurde jedoch von Schreien unterbrochen.

"Katrin!! Ich sage dir das zum Letzten Mal!! Komm sofort mit, oder ich werde dir weh tun müssen!!", brüllte eine Männerstimme, die aber eindeutig nicht Taddl gehörte. Und deswegen konnte ich mir schnell denken, dass das ihr Vater ist.

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So meine Nudelbrudis!

Tut uns leid für das Ende, aber es muss ja auch die Spannung bewahrt werden. Auch muss ich (Kristin) wieder sagen, dass die grässliche, altbekannte Klausurphase beginnt und deswegen voraussichtlich vorerst wieder keine Kapitel kommen werden. Aber ich hoffe bzw. bin ziemlich zuversichtlich, dass wenigstens in den Osterferien noch was online kommt, auch wenn danach erst der Großteil der Klausuren geschrieben wird.

Wir hoffen, euch hat das Kapitel gefallen. Und es kam auch länger nichts online, weil mein Laptop eine neue Festplatte bekommen hat und während dem Austausch (sagen wir) ein paar Probleme auftauchten.

Eure Kristin, Rabea, Rüdiger :) und Bobina ^-^

P.S.: Wir hoffen, ihr seid nicht allzu enttäuscht.

Was wäre, wenn Dat Adam bei dir wohnen würde?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt