Chasing cars

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Phoebe
Die eiskalte Luft brannte in ihren Lungen, lies jeden Atemzug schwerer werden. Aber sie lief einfach weiter, egal wie sehr die kälte ihre schmalen Beine empor kroch. Es fühlte sich an als würde sich jeder einzelne Muskel sich zusammen ziehen. Sie ignorierte es, sie genoss den schmerz. Er lenkte sie ab. Die, von Laternen beleuchteten, Straßen nahm sie nur noch verschwommen war, alles wirkte wie in einem Nebelschleier. Das einzige, was sie noch fade bemerkte, waren die Menschen die empört an ihr vorbei rempelten. Sie wusste, dass sie wie eine betrunkene wirkte. Mit wankenden Schritten fühlte sie sich wie eine leer Hülle, ein Zombie der nach neuen Opfern sucht.

Phoebe bog in eine schmale Gasse ein, sie hatte keine Ahnung wo sie hin lief, sie wusste nicht einmal mehr wie lange sie schon gelaufen war. Ihr war nur klar, sie wollte weg, allein sein. Tränen brannten wie gefrorene Eiszapfen auf ihrer Haut als sie schließlich in einem Park kam. Es war wie ausgestorben. Der Mond lies die getauten Grashalme, des Rasens, in einem wunderschönen Lichtspiel erleuchten. Und endlich blieb sie stehen. Ihr Atmen ging flach, sie stützte die Hände auf ihre eisigen Knie ab.

Es waren Sherlocks Worte, die in ihrem Kopf wiederhalten. Ihr das Herz aufrissen, es verbluten lies, es zum bärsten brachte. Warum lehnte er sie nur so sehr ab? Was hatte sie getan? Na, sah er denn nicht wie weh er ihr damit tat?

„Sherlock"

Ihr Atmen schien immer schneller zu gehen. Was sollte sie nur tun? So aufgelöst konnte sie doch niemals bei Tom erscheinen, er würde sich Sorgen machen. Aber das sollte er nicht, auf gar keinen Fall! Phoebe versuchte sich zu beruhigen. Ihr warmer Atem war in der Luft als hellen Nebel zu erkennen. Endlich gelang es ihr, sich langsam und einmalig zu beruhigen. Ihr Herz klopfte nicht mehr zu schnell und-
Plötzlich knallte irgendetwas mit unglaublicher Kraft gegen ihren Kopf. Phoebe schnappte nach Luft, ein grausamer schmerz durchzog ihren Kompletten Schädel. Sie viel zu Boden, sie konnte noch den Nachthimmel erkennen mit seiner unendlichen Weite. Du darfst jetzt nicht Ohnmächtig werden dachte sie und versuchte sich wieder aufzuringen. Aber es gelang ihr nicht, sie sackte wieder auf den Nassen Rasen, ihre Lider wurden immer schwerer, ließen alles um sie herum verschwimmen. Bis es schließlich dunkel um sie wurde.

„Hörst du mir zu?", fragte Sherlock gelangweilt. Phoebe schlug die Augen auf, doch die Sonne blendete sie viel zu sehr, also kniff Phoebe sie gleich wieder zu. „Natürlich tue ich das", stellte sie mit leiser Stimmer klar. Sie genoss es den weichen Rasen unter ihren Körper zu spüren. Im Sommer gab es einfach nichts Schöneres als sich auf die Wiese des Campus zu legen und die wärme auf der Haut zu fühlen. Ein Lächeln schlich über ihre Lippen. „Ich habe nicht den Eindruck", sagte Sherlock und klang dabei beinahe beleidigt. Phoebe seufzte genervt und setzte sich auf. Sherlock saß wenige Meter vor ihr im Schatten eines Baumes. Unter dem hellblauen Hemd, das er trug, wirkte Sherlock noch blasser als sonst. Man sah, dass er sich nicht viel draußen aufhielt. Aber der beste seines Jahrganges zu sein, erforderte schließlich viel harte Arbeit. Außerdem war er sowieso nicht gerade ein geselliger Typ.

Phoebe rutschte zu ihm hinüber und lehnte sich neben ihm an den Baum. Von hier aus hatte sie einen perfekten Blick über den gesamten Campus, er wirkte beinahe wie ein einziger Golfplatz, so weitläufig war das Gelände. Nur ein Brunnen und vereinzelte Gruppentische, ließen diesen Eindruck verpuffen. Viele Studenten tummelten sich auf der Wiese, waren in dicke Bücher vertieft oder verbachten einfach ein bisschen Zeit mit ihren Freunden. Sherlock und Phoebe saßen immer an diesem Baum, weil es hier im Sommer am angenehmsten war. Außerdem spendeten die Blätter genügend Schatten für mindestens 20 Personen.

„Ich habe gesagt, dass ich keine Gefühle habe", erwiderte Sherlock. Phoebe lachte herzhaft auf.

„Dass du ein Soziopath bist-."

 Sherlock. Des Teufels AtemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt