Kapitel 3

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Es war dämmrig, als sie schließlich zu Hause ankam. Schweigend schloss sie das Tor hinter sich und drehte sich um.

Ihr Vater wartete schon auf sie. Fugaku nickte seiner Tochter wortlos zu. Er war stolz auf sie, konnte es aber ihr gegenüber nicht zeigen. Mir ihrer Hilfe konnte der Clan seiner misslichen Lage wirklich entgehen und seinen Einfluss noch erhöhen. Sie würden einen Putschversuch starten und die Kontrolle über Konoha übernehmen, um wieder mehr Ansehen und Macht zu bekommen.

Mit Kasumi in den ANBU-Reihen konnten sie die Führungspositionen in Konoha bespitzeln und den Staatsstreich vorbereiten um den Sandaime Hokage zu stürzen und die Machtstrukturen in Konoha zu ihren Gunsten zu verändern.

„Du bist jetzt also ein ANBU-Mitglied", sprach er sie an.

„Ja Vater."

„Sehr gut."

Kasumi schien es, als wollte er noch etwas hinzufügen, aber in dem Moment erschall ein freudiges Quietschen.

„Onee-san!", rief der kleine Itachi und rannte aus dem Haus und auf Kasumi zu. Er hielt ihre Beine umklammert, während er mit großen Augen zu ihr aufsah.

„Trainierst du mit mir?"

„Verzeih mir Itachi, ein anderes Mal", erwiderte Kasumi und tippt ihm auf die Stirn. „Heute nicht mehr, es ist schon spät. Morgen, versprochen." Itachi nickte enttäuscht, rannte dann aber wieder ins Haus.

„Du verwöhnst ihn zu sehr." Fugaku stand mit vor der Brust verschränkten Armen neben seiner Tochter und schaute seinem Sohn hinterher. Seine Worte klangen fast missbilligend.

Kasumi richtete sich auf. Und du zu wenig, dachte sie.

Schweigend ging sie ins Haus und zogen sich im Flur die Schuhe aus. Kasumi öffnete gerade die Schiebetür, als sie auch schon freudig von ihrer Mutter begrüßt wurde.

„Kasumi!", rief sie strahlend. „Ich bin ja so stolz auf dich. Jetzt wird sehr viel hartes Training auf dich zukommen."

Kasumi erwiderte die Umarmung und presste ihr Gesicht ganz fest an ihre Mutter. Einen kurzen Moment der Schwäche gönnte sie sich, bevor sie sich schließlich wieder aufrichtete.

„Ich hab Hunger.", sagte sie und versuchte zu grinsen.

„Dann komm. Itachi sitzt auch schon. Ich hole nur noch deinen Vater."

„Nicht nötig. Ich bin schon da", ertönte die ruhige Stimme von Fugaku.

Das Abendessen war eine schweigsame Angelegenheit, nur unterbrochen von Itachis fröhlichem Geplapper. Schließlich legte Kasumi die Stäbchen neben ihre leere Schüssel.

„Ich bin müde. Ich würde gerne schlafen gehen."

„Geh nur", beantwortete ihre Mutter Kasumis unausgesprochene Frage. „Ruh dich für morgen aus."

„Danke." Kasumi stand auf und räumte ihre Sachen weg.

„Gute Nacht Vater, Mutter." Sie ging um den Tisch herum. „Gute Nacht, Itachi", sagte sie und kniff ihm liebevoll in die Wange.

„Gute Nacht, onee-san."

Kasumi trat auf den Flur und schloss hinter sich wieder die Schiebetür. Sie ging in ihr Zimmer und stand eine Weile unschlüssig da. Schließlich öffnete sie die Schiebtür zur Veranda und trat hinaus. Erschöpft schloss sie die Augen. Es war ein kräftezehrender Tag gewesen. Ihr linker Arm schmerzte immer noch und sie spürte ein unangenehmes Pochen dort.

Schließlich öffnete sie ihre Augen einen Spalt und starrte blicklos vor sich hin. Erst als sie den Ruf eines Nachtvogels hörte, kam sie wieder zu sich. Sie sprang von der Veranda hinab und störte sich nicht an dem Kies, der sich in ihre nackten Fußsohlen bohrte. Nach wenigen Schritten war sie am Teich und kniete sich in das feuchte Gras.

Ich wollte niemals von euch fortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt