»Chapter 15« | Pyjama & Probleme

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"Hier.",meinte Andre, und drückte mir die Teetasse in die Hand, die ich dankend annahm, und versuchte die Wärme des Tees auf meinen kalten Körper zu übertragen, da ich wohlgemerkt nochimmer in Shorts vor Andre stand.
Mitlerweile war es ca. 20 Uhr, und ich hatte keine Ahnung was wir machen sollten, denn Andre meinte ja er wolle reden, doch das hat er bis jetzt noch nicht getan.
"Wollen wir in mein Zimmer ? Ich räum hier später auf...",meinte Andre nun, mit einer kraftlosen und, vom Schreien, kratzigen Stimme.
"Ne ne, später machst du das sowieso nicht ! Ich hab keine Lust das du Ärger von deinen Eltern bekommst, komm wir räumen schnell auf.",meinte ich und lächelte schüchtern zu Andre, der zuckte leicht mit den Mundwinkel nach oben und stellte dann seine Teetasse auf den Couchtisch, was ich ihm sofort nachmachte, obwohl ich mich nur ungern von meiner einzigen Wärmequelle trennte.
Ich und Andre fingen an aufzuräumen, während er die ganzen Becher und Gläser wegräumte, faltete ich die Decken zusammen, richtete das Sofa wieder richtig und verstaute die Kontroller.
Als wir fertig waren streckte Andre seine Hand nach mir aus und mit einem "Komm." von ihm ließ ich mich von ihm mitziehen.
Er zog mich die Treppe rauf und durch einen kurzen Gang, in ein Zimmer.
In sein Zimmer.
Es war nicht sonderlich größer als meins, und genauso bescheiden eingerichtet. Ein Bett, ein Schrank und ein Schreibtisch, ein kleines Fenster, dass den kleinen zerzausten Garten im dunkeln Abendlicht zeigte.
"Schön.",gab ich lächelnd von mir, und nippte an meinem warmen Tee.
Ich setze mich mit einem Schneidersitz auf Andres Bett und schaute ihn an, er starrte zurück, und nahm auf seinen Schreibtischstuhl Platz.
"Du wolltest reden...",erklärte ich ihm und plazierte die warme Tasse auf meinen eiskalten Beinen.
Andre atmete, tief ein und aus, während er gedankenverloren auf den Boden starrte, ich wusste nicht ob es das Richtige war, ihn zum Reden, sozusagen zu zwingen.
"Wenn du nicht reden willst, ist das vollkommen okay, ich kann auch-",meinte ich und richtete mich auf um den gerade gegangenen Weg, wieder zurück zur Haustüre zu laufen.
Aber ich wurde von Andres warmer Hand, an meinem Oberarm festgehalten.
"Bleib, bitte.",meinte dieser und begab sich zu seinem Kleiderschrank, riss diesen auf und kramte nach ein paar Klamotten.
"Hier. Sorry bin ein schlechter Gastgeber, aber dir scheint echt scheiße kalt zu sein.",meinte Andre nun und hob mir ein paar Klamotten entgegen.
Mit unsicheren Schritten ging ich durch den Flur und öffnete eine Tür, hinter der ich glaubte das Bad gewesen zu sein.
Leider schien das falsch, denn hinter der Türe, kam ein weiteres Zimmer zum Vorschein, das aber wesendlich mehr weiblich eingerichtet war, nicht tussig, aber es war kein Jungenzimmer, dass war deutlich zu erkennen.
Hinter mir tauchte eine Hand auf, die über meiner Schulter die Zimmertür zu drückte, und eine Stimme ertönte,"Das ist das Zimmer von meiner Schwester, die mags nicht so gern wenn man da reinguckt. Das Bad ist da drüben.",meinte die Person, die sich als Andre entpuppte, und ich ging in Richtung Bad.
Ich schloss, ab und betrachtete die Klamotten, es war ein dunkelgraues Tshirt, dazu eine schwarze Jogginghose, von denen hatte Andre, glaube ich, tausende, er trug kaum Jeans, manchmal hatte er schwarze Jeans an, aber eigentlich immer nur: Jogginghosen.
Ich ertappte mich selber wie ich leicht an den Klamotten schnüffelte, und sie rochen so göttlich gut nach ihm.
Es war zum dahinschmelzen.
Schnell schüttelte ich die Gedanken wieder aus dem Kopf, und schlüpfte in die Klamotten, wie erwatet waren sie mir zu groß, aber durch den Gummibund, an der Jogginghose rutschte sie nicht runter, und das war mir das Wichtigste.
Nocheinmal griff ich nach der Bürste, die neben mir lag, versuchte meine Haare irgendwie zu bändigen, und ging aus dem Bad.
Als ich schüchtern wieder in Andres Zimmer kam, betrachtete dieser mich von oben bis unten und schmunzelte dann.
"Danke."
Ich deutete wieder auf sein Bett, und ich setzte mich wie vorher auf sein Bett, und sah ihn an.
"Warum machen Menschen sowas ? Warum machen Freunde sowas ?",meinte Andre nach einer kleinen Pause und schaute zum Boden.
"Bist du nicht traurig wegen Helen ? Gehts dir nur um Tim ?",meinte ich nun fragend, da seine Frage ganz klar um Tim ging, ich hörte Andre seufzten bevor er wiedee antwortete:"Ich weiß nicht...irgendwie wusste ich in letzter Zeit selber nicht wie das mit Helen und mir weiter gehen soll. Aber ich kenne Tim seit dem Kindergarten. Er war immer ein guter Freund von mir, auch wenn er manchmal etwas...naja, egal. Ich kann einfach nicht glauben, dass er sowas abgezogen hat."
Wow.
Ich war geschockt, dass Andre aufeinmal so offen zu mir sprach, es war zwar überraschend, dennoch fühlte ich mich wohl, es fühlte sich vertraut an.
"Vielleicht liebt er Helen ja...nicht das ich ihn irgendwie in Schutz nehmen will, das was er abgesogen hat war scheiße von ihm, aber vielleicht sah er keinen anderen Weg, und vielleicht liebt Helen ihn auch und wollte dich nicht verletzten...",meinte ich langsam mit gefühlsvoller Stimme.
Ich hatte nun ein Stück, von Andres Bettdecke über meine Knie gezogen, da mir das nochmals Wärme spendete.
"Aber warum macht sie dann nicht einfach Schluss ? Warum macht sie das hinter meinem Rücken ?!",fragte Andre, er war total aufgebracht.
Ich wusste eine Antwort, wollte sie aber nicht von mir geben. Es hätte seien können, dass Helen mit ihm zusammenblieb, um mir keine Chance zu geben und um mich weiter eifersüchtig zu machen. Aber das war nur eine Vermutung, die ich Andre sicher nicht mitteilte.
"Andre ?", fragte ich leise und sah wie sich sein Kopf anhob und er mich anschaute.
"Darf ich dich mal was fragen ?"
"Klar.",meinte er und nickte leicht.
"Wie war deine Beziehung mit Helen ? Das soll jetzt nicht gemein klingen, aber ich kann mir bei Helen nicht wirklich vorstellen wie sie eine richtige Beziehung führt, außer  in der Schule rumknutschen und naja...die eine Sache halt.",murmelte ich leise, in meine Teetasse, die nun leer war, so das ich sie auf den Nachttisch stellte.
Andre musste nach meiner Rede ganz kurz auflachen, nahm dann seine Hände ineinander, und stütze die Ellenbogen auf seinen Knien ab.
"Ganz am Anfang, bevor wir zusammen waren, war es eigentlich nur Herumgeflirte. Danach hatten wir uns ein paar Mal getroffen, sie war süß damals, machte sich zwar viele Gedanken mich 'heiß zu machen' mit ihren Klamotten und so, aber sonst war sie sehr lieb. Aber vielleicht hat sie das auch nur gespielt. Als wir dann zusammen kamen, ich kann nicht lügen, war es eine ganz schöne Zeit, auch wenn sie in der Schule anders war als bei mir. Das mit der Nettigkeit und der schönen Zeit hatte immer mehr nachgelassen, und irgendwann war sie eigentlich nur noch nervig, natürlich liebte ich sie, dass kann ich nicht leugnen, aber das hat auch nachgelassen. Ich muss zugeben, ein Teil von mir ist sogar glücklich, dass das heute passiert ist, wäre es nicht passiert hätte ich es wahrscheinlich in der nächsten Zeit darüber nachgedacht Schluss zu machen.",meinte Andre nun, und irgendwie tat es im inneren weh, so viel über Andre und Helen nachzudenken.
Ich nickte leicht.
"Und was habt ihr dann immer so gemacht ? Also als ihr zusammen wart ?"
"Sie saß, in meinen Klamotten, auf meinem Bett und ich hab ihr von meinen Problemen erzählt.",meinte Andre und grinste mich an.
Ich musste lachen und steckte ihm leicht die Zunge raus:"Blödmann."
Er riss belustigt die Augen auf, und spielte der empörten Andre:" Wie war das ?!",meinte er nun gespielt geschockt und kam zu mir rüber.
"Du bist ein Blödmann.",wiederhole ich und grinse ihn an, er grinste zurück, und fing plötzlich an mich durchzukitzeln.
"Nein !" "Andre !" "Stoooop !" waren die einzigen Wörter, die ich zwischen meinem Lachen heraus bringen konnte.
"Erst wenn dus zurücknimmst.",meinte er wärend er weiter machte und mich grinsend beobachtete.
"Ok ! Ok ! Du bist kein Blödmann.",gab ich lachen nach und Andre stoppte.
"Wie war das ?",fragte er mich und konnte nicht aufhören wie blöd zu grinsen.
"Du bist ein Blödmann.",neckte ich ihn und zeigte ihm wieder meine Zunge.
Wieder fing er an mich zu kitzeln, bis ich nicht mehr konnte und ganz außer Atmen nach gab.
Andre hörte siegessicher auf, und grinste mich an während er noch über mich gebeugt war, und ich schwer atmend auf dem Bett lag.
Langsam began ich wieder ruhig zu atmen, und er fing an seinen Kopf immer näher zu mir zu bewegten, bis er ca. 5 Zentimeter davor stoppte.
"Amelie ?",hauchte er in mein Gesicht.
"Ja ?"
"Ich hab gehört du standest mal auf mich.",meinte er nur und sein ruhiges Gesicht wandelte sich in ein breites Grinsen um.
"Ähm...Achso, ja...wegen vorhin....äh...",stammelte ich und kratze mich am Hinterkopf, Andre hatte sich währenddessen wieder aufgerichtete und saß grinsend neben mir.
"Wann war das denn ?"
Ich schluckte und beschloss die Wahrheit zu sagen.
"Eigentlich schon seit wir in einer Klasse waren, bis du mir damals eine verpasst hast."
Nun war Andre, der der sich am Hinterkopf kratzte.
"Ach ja, deswegen...ich wollte mich nochmal entschuldigen, dass war echt nicht meine Absicht.",meinte er nun etwas schuldbewusst und ich musste grinsen.
"Dann würde ich aber noch gerne eine Entschuldigen hören, wegen..äh warte...den ganzen Jahren Mobbing und handgreiflichen Aktionen."
Er wurde rot, und biss sich auf der Unterlippe, nahm es aber nicht so schlimm auf da ich ihn dabei grinsend anschaute, ich hatte ihm schon längst vergeben.

In nächsten Moment hatte Andre seine Lippen wieder auf Meinen, zwar total überrascht aber total gefühlsgesteuert erwiderte ich den Kuss. "Entschuldigung genung ?",nuschelte er in den akuss, ich antwortete ihm mit einem Nicken. Total im Hormonrausch, nahm ich meine Hände und verschränkte sie hinter Andre Nacken. Immer noch küssen übte er nun leichten Druck auf mich aus, sodass ich mich zurück auf die Matratze legte und er sich über mich beugte. Langsam fuhren seine Hände an meiner Taille entlang, in disem Moment schaltete sich mein Kopf wieder ein und ich hörte auf und drückte ihn von mir weg. Andre schaute verwirrt zu mir.
In stand auf und griff nach meinem Handy auf dem Tisch, Andre beobachtete alles verwirrt.
"Tut mir Leid, Andre. Ich...nein-dass das geht nicht, dass soll nicht sein. Ich bin nicht die 2. Wahl sein, dass sobald Helen weg ist du dich auf mich stürtzt. Ich glaube, dass soll nicht sein. Ich meine ich passe doch gar nicht- dass- ich weiß nicht. Du hast deinen Kuss bekommen, denn du so gern wolltest, und jetzt lass mich bitte in Ruhe.",meinte ich rannte die Treppe runter, schlüpfte in mein Schuhe und rannte aus der Türe, ich hörte noch ein "Amelie!",bevor ich sie zuknallte.
Ich weiß nicht was das war.
Ich weiß nicht was das sollte.
Ich war nicht die Richtige für ihn, er hatte etwas Besseres verdient, nicht so eine Streberin wie ich.
Wir gehörten nicht zusammen, er ist der große Andre Schiebler und ich war nur die kleine Amelie, von der niemand etwas wissen will.
Auch wenn mein Herz wie wild pochte und nur zu Andre wollte, hinderte mich mein Kopf daran.
Es war falsch.
Ich schaltete mein Handy, und hatte eine Whatsapp Nachricht erhalten.
'Klar ! Um 15 Uhr am Stadtbrunnen ?'
Theo.
'Abgemacht. Bis morgen, freu mich', tippte ich ein und sendete es ab, während sich Tränen in meinen Augen sammelten, ich freute mich nicht wirklich, aber ich musste Andre vergessen.

Hey Ihr Internetmenschen ! :3
Ich seh schon die ganzen Kommentare 'Nein ! Was macht sie denn ?!' aber so ist Amelie nunmal. Also an ihrer Stelle hätte ich wahrscheinlich auch solche Komplexe. Tja, thats life.
Ich hoffe eich gefällt der Teil und wir sehen uns beim nächsten Mal wieder ! :)
Cyberhug an euch alle ! <3
Danke für die ganzen Votes und Kommis, und alles !

Und noch etwas...

Diese Story hat jetzt ca. 1,04 k Reads ?!
Leute seid ihr bescheuert ?!
Das ist echt so krass, danke an alle die meine Story lesen.
Ihr seid echt krass toll. ❤️

Wonderland ? »ApeCrime«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt