Kapitel 3

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Ich werde getragen. Wer trägt mich? Mein Kopf schlägt in einem, sich wiederholenden Rhytmus auf etwas weiches. Ich werde vorsichtig abgelegt es ist sehr gemütlich dort. Etwas brennt an meinem Handgelenk. Doch der Schmerz ebt schnell ab. Ich höre hektisch ein paar Schritte näher kommen. "Jace wieso hast du einen Mundie ins Institut mitgebracht? Musst du immer die Regeln missachten. Wo warst du eigentlich die ganze Zeit. Du machst mich echt wahnsinnig, weißt du das.", es ist ein Flüstern, aber dennoch hört man die Wut heraus. Es ist eine Männerstimme, dann meldet sich eine ihr bekannte Stimme zu Wort: "Alec hör zu, sie ist keine Mundie. Du hättest sie kämpfen sehen sollen, sie hat einen Ravenerdämonen getötet, mit einer Seraphklinge, welche bei ihrer Berührung aufgeleuchtet ist. Ach, du verstehst das nicht." "Ich versteh das nicht? Weißt du was, mach was du willst. Du kannst Hodge erklären warum eine kleine Mundie im Institut ist.", die Schritte entfernen sich nun. Ich öffne meine Augen und erblicke einen Jungen, der auf der Bettkante, von dem Bett sitzt in dem ich liege. Er hat sein Gesicht in den Händen vergraben. Ich räuspere mich. Er blickt mich erschrocken an, hat sich dann aber wieder gefasst. "Wo bin ich und wer bist du? Und was mache ich hier? Und warum zum Teufel habe ich eine riesige Narbe an meinem Handgelenk?", ich starre auf mein Handgelenk, wo eine etwa fünf Zentimeter große Narbe pragt in einem seltsam vertrauten Muster. Ich bin durcheinander und will dass er meine Fragen beantwortet. "Ich bin Jace Wayland. Und du ... ähm wir sind im örtlichen Institut. Du wurdest während eines Kampfes mit einem Ravenerdämonen verletzt und bist dann bewusstlos geworden. Ich hab dich den weiten weg hier her getragen, weil du in deiner Wohnung, oder in dem was davon übrig ist, nicht mehr sicher wärst. Und das an deiner Hand ist eine Iratze, eine Heilrune. Ohne sie wärst du jetzt nicht mehr am Leben. Gern geschehen übrigens." "Das Ding in meiner Wohnung war ein Dämon? Wo ist eigentlich meine Mum? Ohhh nein. Warum hab ich ihr nicht geglaubt. Moment bist du so ein Schattenkrieger?" "Schattenjäger. Und ja und zwar der am besten aussehende noch dazu.", er zwinkert mir zu. "Sie hat irgendwas von einem Typ geredet. Wie hieß er nochmal? Ahhh er heißt Valentin.", er wird kreidebleich. "Valentin Morgenstern?", fragt er mich. "Kann sein ich weiß es nicht. Sie hat gesagt es war ihr Mann. Und der Typ soll angeblich meim Dad sein.", er wird noch weißer im Gesicht. "Du bist seine Tochter. Warum rede ich mit dir? Du musst zu Hodge.", er steht auf und verlässt den Raum, doch er hält noch kurz an und dreht sich um, "Bleib einfach kurz hier. Deine alten Klamotten sind unbrauchbar. Dämonemblut. Izzy. Ich meine Isabelle hat dir frische Sachen hingelegt.", mit diesen Worten dreht er sich um und verlässt den Raum. Sobald die Tür zu ist, schlüpfe ich aus dem Bett. Die Sachen sind ziehmlich aufreizend. Ich ziehe sie mir schnell über bevor er wieder zurück kommt. Die schwarzen Klamotten liegen eng an, wie eine zweite Haut. Die Short reicht nur knapp über meinen Po und das Oberteil ist auch sehr knapp. Warum hat er den Raum so schnell verlassen, als er erfahren hat das Valentin mein Vater ist? Mum wird ihn nicht ohne Grund verlassen haben, aber das muss nicht heißen, dass ich auch so bin wie er.

Nach einiger Zeit wird die Tür geöffnet und Jace kommt wieder. Er weicht meinem Blick aus. "Komm mit, ich bring dich zu Hodge. Hodge ist der Leiter von diesem Institut.", er läuft los ohne auf mich zu warten. In diesen hohen Stiefeln kann ich nur sehr schwer mithalten. Jace bemerkt es anscheinend den er wird langsamer. Als wir nebeneinander herlaufen starrt er mich immer von der Seite an und betrachtet meinen halbnackten Körper. Ich fühle mich irgendwie entblößt, weswegen ich mich räuspere. "Ernsthaft? Starr mich halt noch auffälliger an.", ich konfrontiere ihn damit. "Wenn du nicht willst, dass man schaut, dann hättest du dich nicht so aufreizend anziehen sollen" "Hallo ich hatte keine Wahl. Entweder das oder ich geh nackt.", ich sehe ihn schmunzeln und fühle mich verarscht. Ich erhöhe mein Tempo in der Hoffnung soviel Abstand wie möglich zwischen uns zu bringen, aber keine Chance er klebt an mir wie ein Kaugummi. Um mich von diesem Lüstling abzulenken schaue ich mir die Umgebung an auf welche ich die ganze Zeit nicht geachtet habe. Der Steinboden wird von wunderschönen Teppichen bedeckt. An den hohen Steinwänden hängen unzählige Meisterwerke. Jace bleibt vor einer Tür stehen. "Hodge ist etwas eigen. Du wirst schon sehen, was ich meine. Und du wirst mit ihm alleine reden.", er dreht sich um und verschwindet um die Ecke. Ich atme tief durch bevor ich die große Holztür aufdrücke. Ich betrete den Raum und lasse alles auf mich wirken. Ich stehe in einer riesigen Bibliothek mit unzähligen Büchern. Die Buntglasfenster werfen Licht in den verschiedensten Farben in den Raum, sodass man sich wie in einer magischen Welt fühlt. "Hallo ich bin Hodge. Du musst Clarissa sein.", ich entdecke einen älteren Mann in einem großen Ohrensessel, auf seinem Arm thront ein prächtiger Raabe. "Ja. Ähhm. Sehr nett sie kennenzulernen.", ich bewege mich langsam auf ihn zu. "Ich habe gehört Valentin soll dein Vater sein?" "Also das hat zumindest meine Mutter gesagt. Aber wie man sieht war mein ganzes Leben eine Lüge also warum das nicht auch. Warum finden ihn alle eigentlich so schlimm?", ich will die Leute verstehen und auch mehr über meinen Vater erfahren. "Ich vermute du weißt nicht viel über uns Schattenjäger. Unsere Aufgane ist es die Menschen zu beschützen uns zwar vor den Dämonen und das machen wir auch und zwar schon sehr lange. Valentin hat den Kreis gegründet. Er hatte die Absicht mehr Schattenjäger zu erschaffen um alle Dämonen zu töten. Man wird entweder Schattenjäger wenn beide Elternteile Nephilem sind oder wenn man aus dem Kelch der Engel trinkt. Die meisten Menschen überleben dies nicht. Deine Mutter, Luke und auch ich waren Kreismitglieder, sowie die Eltern von Alec und Isabelle. Deine Mutter hat den Kelch gestohlen und ihn vor Valentine versteckt. Und somit wären wir heute angekommen. Du merkst also das wir alles tun müssen um den Kelch vor ihm zu schützen.", er blickt mir tief in die Augen, bis ich nicke. "Du musst erstmal den Rest kennenlernen. Da wären wie schon genannt Alec, Isabelle und deren kleiner Bruder Max, wie ich mitbekommen habe hast du Jace schon kennengelernt, meine Wenigkeit und Robert und Maryse Lightwood, welche aber momentan in Idris sind. Das ist die Hauptstadt der Schattenjäger, für Menschen nicht erreichbar. Und zu guter letzt musst du noch trainiert werden.", fährt er fort. "Ich glaube die anderen sind in der Küche. Gehe einfach den Korridor gerade aus bis zu einem Gemälde auf dem eine Stadt abgebildet ist mit drei Gläsernen Türmen, dann musst du rechts und schließlich das dritte Zimmer. Aber den Lärm müsstest du meilenweit hören.", ich verabschiede mich und folge seinen Anweisungen genauestens. Ich klopfe an die Tür und öffne diese. Drei Köpfe schnellen in meine Richtung und mit einem Mal fühle ich mich unwohl in meiner Haut.

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