Ankunft in Boston

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Laurentias (Laurentzia ausgesprochen) POV

Es waren bereits Monate vergangen und wir waren noch immer nicht in Boston angekommen. Mit jedem Tag der verstrich legte sich meine Hoffnung das ich und meine Zofe jemals dort ankommen würden, ich wusste zwar das es nicht in 1 oder 2 Wochen geschafft war, doch das es sich über mehrere Monate herausziehen würde hätte ich nicht erwartet.
Einen Morgen als ich in der kleinen Schlafkammer des Schiffes saß, dachte ich über die verschiedensten und belanglosesten Dinge nach, aber Zeit, wurde mir dafür nicht lange gelassen, denn meine Zofe kam schnellen Schrittes auf mich zu gelaufen. Ohne zu zögern stand ich auf, das knarren der Dielen des Schiffes war kaum zu überhören.
Atemlos stand sie vor mir, ihre schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht und verdeckten ihre grünen Augen.
„Was ist los Eli?" fragte ich sie.
„In einer Stunde legen, wir in Boston an." antwortete sie mir lächelnd.
Daraufhin konnte ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen: „Ich dachte schon fast ich müsste mich daran gewöhnen, wie ein Baby jede Nacht in den Schlaf geschaukelt zu werden.".
Nun stimmte auch Eli in das Lachen ein und nahm die Koffer die wir in die nähe, der Tür, neben einer riesigen Holzkiste gestellt hatten.
Ich konnte es kaum erwarten endlich von Board zu gehen und festen Boden unter den Füßen zu Spüren.
Gemeinsam gingen wir an Deck und endlich sah ich Boston. Es war nicht mehr weit entfernt und man konnte schon kleine Holzhütten, so wie die vielen Backstein Häuser sehen. Ich ging zur Reling und erst jetzt merkte ich wie kalt es eigentlich schon war. Eli kam mit einem Mantel und legte mir diesen über die Schultern.
„Wir wollen ja nicht, das ihr euch gleich bei unserer Ankunft den Tod holt." lächelte sie und ging.
Einen Moment lang sah ich ihr hinterher, sie stellte unsere Koffer, von einer Ecke in eine andere, sprach hier und da mal mit ein paar Crew Mitgliedern und endlich war es soweit.
Das Schiff hielt an und der Kapitän rief „Anker lichten.".
Ohne es zu bemerken rannte ich zur Planke, die gerade als Verbindung zum Steg gelegt wurde. Zum Glück war der Weg nicht lang, trotzdem eilten schon die ersten vom Schiff hinunter. Trotz meiner Versuche nicht in die drängelnde Menschenmasse zu geraten, gelang es mir nicht und als ich es endlich geschafft hatte aus der Masse herauszukommen, hatte ich Eli verloren.
„Lady Laurentia?" fragte ein junger Mann im Anzug der auf mich zu kam und ehe ich in seiner Reichweite war blieb er stehen und verbeugte sich.
„Ja, die bin ich und Ihr seid?" fragte ich skeptisch da ich nicht wusste was ich von ihm halten sollte.
„Ich bin hier um euch abzuholen. Mein Name ist Sebastian Smith." antwortete er gehorsamst und immer noch verbeugt.
Einen Moment lang sah ich ihn an, meine Großeltern warnten mich vor Scharlatanen und solche gab es schließlich auf der ganzen Welt, doch war dieser Mann wirklich einer? Er war viel zu förmlichen um einer zu sein. Ich überlegte, wie ich mich vergewissern konnte das der Mann vor mir auch keine Lügenmärchen erzählte. Da fiel es mir ein, Eli, sie war die Lösung, er musste von ihr Wissen wenn er da war um mich abzuholen.
„Nennt mir den Namen, meiner Zofe, dir mit mir angereist ist?" fragte ich mit gehobener Stimme, worauf der Mann der vor mir Stand den Kopf hob.
„Elisabeth Grober. Sie ist bereits bei der Kutsche und wartet auf euch." antwortete er mir und richtete sich auf.
Leicht lächelte ich: „Nun Gut, dann lasst uns endlich gehen ich bin erschöpft von der langen Reise.".
Mit einer kurzen Verbeugung ging er auch voran und ich folgte ihm. Nachdem wir den langen hölzernen Steg entlang gegangen waren, konnte ich die Kutsche bei der Eli stand erkennen. Sie kam auf uns zugelaufen und blieb vor mir stehen.
„Ihr könnt doch nicht einfach vom Schiff laufen, wisst ihr was ich mir für sorgen gemacht habe. Euch hätte sonst etwas passieren können." warf sie mir vor und ich konnte ein kleines lachen nicht unterdrücken. Entsetzt schaute mich Eli an und verlangte eine Antwort.
„Es geht mir doch gut. Außerdem bin ich kein kleines Kind mehr Eli." antwortete ich ihr während ich auf die Kutsche zu ging.
Eli folgte mir, sie musste etwas verärgert sein. Schließlich hatte sie die Verantwortung für mich. Sebastian der mit schnellem Schritt an uns vorbei ging und die Tür zur Kutsche öffnete schaute uns nur verwundert an. Mit einem dankenden nicken stieg ich ein und setzte mich auf einen der mit Stoff bezogenen Sitze, Eli setzte sich mir genau gegenüber.
„Jetzt fehlt nur noch die Kutschfahrt und dann sind wir am Anwesen." sagte sie ruhig und ich nickte ihr stumm entgegen. Ich war müde von der langen Reise und kurz nachdem Sebastian die Kutsche in Bewegung setzte schlief ich ein.
Erst als wir plötzlich zum stehen kamen wurde ich wieder wach. „Sind wir schon da?" fragte ich erschrocken. Eli schüttelte den Kopf: „Nein wir sind gerade mal seit 15 Minuten unterwegs und Mitten auf einem Marktplatz.". Verwundert schaute ich sie an: „Warum ist die Kutsche dann zum stehen gekommen?" fragte ich sie. Eli zuckte leicht mit den Schultern, da sie selber nicht so ganz wusste warum.
Ich wollte unbedingt wissen warum es denn nicht weiter ging, darum machte ich die Tür zur Kutsche auf und stieg aus. Zur linken und zur rechten der Kutsche standen Stände einige hatten Obst oder Gemüse ein anderer Fisch und wiederum ein anderer Fleisch und genau neben mir stand einer der frisches Brot verkaufte. Doch die Stände ignorierend ging ich zu Sebastian und fragte ihn was los sei, dieser zeigte jedoch nur auf eine Horde in Rot gekleideter Männer und in der Mitte von ihnen einen Mann auf einem Pferd, das bockte.
„Das könnte noch dauern Milady." sagte Sebastian während ich schon wieder auf dem Weg, zur Tür der Kutsche war. Seufzend stieg ich wieder ein und setzte mich gegenüber von Eli, weil mir langweilig war schaute ich aus dem Fenster.

Connors POV:

Ich saß auf dem Dach und beobachtete den Botschafter. Eigentlich war es ja eine gute Gelegenheit ihn jetzt auszuschalten und die Briefe an mich zu nehmen, aber nur eigentlich, denn seine Gefolgschaft von Rotröcken könnte ein Problem werden. Ich überlegte kurz wie ich weiter vorgehen könnte und da kam mir die goldene Idee. Leise schlich ich mich, von dem Dach hinunter und zwischen die Menschenmengen. Unbemerkt bis ich hinter einer Kutsche war, gerade als ich jedoch an dem Fenster der Kutsche vorbei schlich, schaute mich ein junges Mädchen an. Einen Moment sah ich ihr genau in ihre blauen Augen, drehte dann aber den Kopf schnell weg und ging weiter zu einem Stand der genau auf drei Uhr zum Botschafter stand. Ich zog ein Wurfmesser und zielte auf eine der Wachen. Der Wurf war perfekt und die Wache viel einfach um. Nun waren die anderen Wachen abgelenkt, so wie die Zivilisten. Schnell rannte ich an den Wachen vorbei und auf den Botschafter zu. Ich sprang und während sich meine versteckte Klinge in den Hals des Mannes Bohrte, griff ich in seine Jacke. Wie Achilles vermutet hatte befanden sich die Briefe dort.
Unbemerkt verschwand ich wieder in der Menge und machte mich auf den Weg zu meinem Pferd.

KonoróhnkwaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt