Kapitel 52

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Ich starte den Wagen und rase los. Einfach nur weg von hier. An einer roten Ampel bleibe ich stehen und lasse den gesamten Streit erst mal sacken. Jetzt wurde ich ernsthaft aus meinem eigenen Haus verscheucht und bin mit Blake verstritten. Na toll.

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Blake's Sicht

Ist das gerade wirklich passiert? Regungslos stehe ich hier rum, im Zimmer von Joanna und versuche zu realisieren was hier passiert ist. Wie schnell konnte sich nur das Blatt wenden? Vor noch einer Stunde war alles toll, wir lagen aneinander gekuschelt und im Bett und haben die Zeit genossen und dann aufeinmal... Streit. Oh man, wie dumm kann ich nur sein? Ich mein, ich kann verdammt dumm sein, aber so dumm dass ich ihr sage, dass ich denke, dass ich nicht an sie glaube, aber so dumm kann doch niemand sein. Und dabei wollte ich sie nur beschützen.

Gut hingekriegt.

Klappe. Ich setze mich auf ihr Bett, ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich sie aus ihrem eigenen Haus vergrault habe. Das kann ja auch nur ich hinkriegen. Ich muss es gerade biegen! Nur muss ich sie dafür erst einmal finden. Wo könnte sie sein? Bei ihrer Freundin, wie hieß die nochmal? Ich kann mich nicht erinnern ihren richtigen Namen gehört zu haben, aber das ist auch nicht wirklich wichtig. Joanna wollte auch zu diesem Fight, ich könnte dort mal nachschauen. Entschlossen stehe ich auf, gehe zügig aus ihrem Zimmer, direkt zu meinem Wagen. Ich steige ein, starte den Wagen und fahre rasch zu dem Ort, an dem ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, meinen ersten Fight in dieser Stadt hatte und außerdem zum ersten und letzten Mal gegen ein Mädchen gekämpft, gegen welches ich auch noch verloren habe. Vor dem Gebäude stehen zwei Türsteher, an den ich einfach vorbei laufen möchte, doch wie es aussieht, ist heute nicht mein Tag. Sie halten mich zurück, je Türsteher ein Arm. "Wo willst du denn so schnell hin, Freundchen?" Wohin denn wohl? "Ich muss kurz mit jemandem sprechen." "Und mit wem?" fragt der andere große Türsteher. Breit gebaut und groß, typischer Türsteher. "Ich habe mir etwas mit meiner Freundin vermiest, muss es wieder hinbiegen." Die Beiden schauen sich gegenseitig an und dann mich. "Warum sollte sie hier sein? Das ist kein guter Ort für ein Mädchen." "Hab ich ihr auch gesagt." Sie gucken sich wieder an, nicken sich zu und gucken daraufhin wieder zu mir. Alter, das ist komisch. "Er geht jetzt rein" er nickt zu seinem Kollegen und fährt fort, "und guckt ob er sie findet. Wir lassen dich hier nicht rein, du bist komisch." Was zur Hölle. "Wie heißt sie?" fragt mich der eine. "Joanna." antworte ich. "Warte mal, du bist mit ihr in einer Beziehung?" hakt er nach mit einer belustigten Miene. "Ja, warum?" Die werden immer komischer. "Ich hätte gedacht, sie hätte einen besseren Geschmack. Zum Beispiel mehr Muskeln." grinst er. Tief einatmen. Und jetzt aus. Ich bin echt kurz davor meine Faust zu erheben und ihn zu schlagen, aber die Vernunft siegt. Zum Glück. Hätte ich ihn geschlagen würden mich die beiden Riesen fertig machen. Zwei zu eins, da ist das klar. "Beruhig dich kleiner, wir machen nur Spaß." lacht der andere, der bis jetzt eher still geblieben ist. Wenn die mich jetzt noch weiter nerven und nicht sagen ob mein Mädchen hier ist, dann wird die Vernunft nicht mehr lange siegen. "Oh, übrigens , sie war nicht hier." Warum sagt er das nicht gleich? Ich murmle ein "Endlich" und versuche mich loszureißen. Naja, versuche. "Lasst mich los!" knurre ich. "Beruhig dich mal. Wir haben dir geholfen, wo bleibt unser 'Danke'?" "Danke." erwidere ich sarkastisch. "Lässt ihr mich jetzt endlich los?" Können wir, wollen wir aber nicht." Ich gucke wohl so genervt, dass sie lachend sagen:"Komm mal runter, wir machen nur Spaß." Ich geb denen gleich Spaß. Die zwei Türsteher lassen mich, endlich, los. Ich drehe direkt um und laufe zügig zu meinem Wagen, ich habe zu viel Zeit verloren. Hastig düse ich los und fahre direkt zu der Freundin von Joanna. Wage erinnere ich mich daran, wie ich sie einmal zu ihr gefahren habe. Hoffentlich reicht diese Erinnerung.

Mit der Hoffnung, dass mich Musik ein bisschen beruhigt, schalte ich das Radio an. Vergeblich. Meine Gedanken kreisen nur bei ihr, mit der Angst, ihr könne etwas passieren. Sie war nicht dort, das heißt es müsste ihr gut gehen, aber sie war aufgebracht und fährt so im Moment Auto. Also muss es ihr eigentlich nicht gut gehen. Was mache ich hier eigentlich?

Du bist so dumm.

Schnauze. Ich fahre rechts an den Straßenrand und schließe meine Augen. Ich muss mich jetzt zusammenreißen. Okay, was soll ich jetzt machen? Am besten wäre wahrscheinlich erst einmal sie anzurufen. Fuck. Warum ist mir noch gar nicht eingefallen, sie anzurufen?

Weil du dumm bist.

Schnauze. Ich ziehe mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche und entsperre es, woraufhin ich ihren Namen suche und anrufe. Es klingelt einige Male bis jemand rangeht. "Zum Glück gehst du ran, ich mache mir Sorgen und-" Ich werde unterbrochen von einer weiblichen Stimme, die gehört aber nicht Joanna. "Halt die Klappe. Weißt du wie sehr du sie verletzt hast? Natürlich nicht, ist ja typisch. Lass sie in Ruhe, sonst kriegst du es mit mir zutun!" und damit hat sie aufgelegt, doch ich höre noch wie Joanna so etwas sagt wie "Sei nicht so hart" Ich bin mir nicht sicher, ob ich richtig hingehört habe oder ob sie überhaupt etwas gesagt hat. Mit dem Fuß trete ich auf das Gaspedal und beschleunige somit mein Tempo um Mengen. Zum Glück sind die meisten Ampeln grün und habe mich dazu gezwungen gefühlt über genau eine rote Ampel zu rasen. Ich habe so ein schlechtes Gefühl dabei gehabt, so groß habe ich Schiss gehabt, eine Person zu überfahren, die ganz normal über die Straße gehen wollte. Wieder habe ich Glück, es ist nicht's derartiges passiert. Ich könnte es mir nicht verzeihen, genauso wie wenn Joanna etwas zustoßen sollte.

Vor dem Haus von ihrer Freundin halte ich an, hoffentlich ist es echt ihr Haus. Ich steige aus, laufe rüber zu dem Haus und klopfe heftig an der Tür. Nach einigen Sekunden öffnet sich die Tür schlagartig und zu Gesicht bekomme ich ein ängstliches Gesicht einer etwas älteren Dame. Ups. Oder vielleicht ist es auch die Mutter. Aber fuck, ich kenne nicht ihren Namen. Anderer Weg, ich frage nach Joanna. "Was ist denn los?" versucht die Frau ruhig zu fragen, aber ich höre ihre Angst heraus. "Ist hier eine Joanna?" Bei ihrem Namen werden ihre Gesichtszüge weicher und nicht mehr so ängstlich. "Ach, das nette Mädchen. Sie ist solch ein liebes Geschöpf. Ich bin froh, dass ihre Freundin mit ihr befreundet ist, sie sind ein gutes Team-" Oh Gott, das ist ja schlimm. Ich habe nur gefragt, ob Joanna hier ist. "Ich will nicht unhöflich sein, aber ich habe es echt eilig, ist Joanna hier?" "Im Haus nebenan." Endlich. Warum sind heute so viele in Redelaune? Ich sage ein schnelles 'Danke' und renne zu dem Haus, welches direkt daneben steht und klingel wie verrückt. Die Tür öffnet sich und vor mir steht das Mädchen, mit dem Joanna in der Schule immer anhängt, mit vor der Brust verschränkten Armen. "Sie ist nicht hier." ist das Einzige was sie sagt. "Wo ist sie?" frage ich leicht außer Puste. "Warum sollte ich es dir sagen? Du hast sie verletzt. So richtig." sagt sie das Offensichtliche. "Ich habe mir nur Sorgen gemacht und dann hat sie sich eben etwas zusammen gereimt." "Jetzt gibst du auch noch ihr die Schuld?" kreischt sie fast schon.

Wie kann man nur so dumm sein?

Ach, halt doch die Schnauze. Du bist nicht hilfreich. Ich weiß nicht wo sie ist, wie es ihr geht, was sie macht, nicht's. Scheiße. "Danke, für die tolle Hilfe." brumme ich sarkastisch. "Gern geschehen." lächelt sie mich zuckersüß an. Wär sie kein Mädchen, oh das wäre schön. Dann könnte ich ihr zeigen was zuckersüß ist. Bei diesem Gedanken schaue ich auf meine Fäuste und überlege ob ich es echt machen sollte. Nein, niemals. Niemals schlage ich eine Frau. Pfui, dafür, dass ich überhaupt so einen Gedanken hatte.

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Souuuu Leute, habs geschafft, habs geschafft whoop whoop. Ich denke mal, dass das Ende der Geschichte so langsam naht, naja, außer mir fällt noch etwas ein was ich unbedingt mit einbringen möchte.

Ich weiß nicht bis wann ich das nächste Kapitel schreiben kann, aber in zwei Wochen habe ich wieder Ferien, da werde ich versuchen wenigstens ein Kapitel rauszubringen. Sorry, dass es so selten kommt, aber anders geht es leider nicht :/

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und freue mich über Feedback. Neulich habe ich zwei oder drei neue Leser bekommen, von der eine viel kommentiert hat, ich hoffe du fühlst dich angesprochen. Das hat mich echt gefreut :) Es ist schön, wenn man sieht, dass man eine Geschichte schreibt, die vielen anderen gefällt. Danke dafür :D

Bis zum nächsten Mal *wink*

~H

Badboy & GoodgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt