Der Abschied

170 9 3
                                    

Hey Leute, hier ist mal wieder ein neues Kapitel, hoffentlich gefällt es euch :D Übrigens ich möchte an dieser Stelle mal ein wenig Werbung für meine andere Story machen ,) Sie heißt Die Droge und ich habe mir dabei viel Mühe gemacht :D Schaut doch mal rein, falls euch meine Geschichte gefallen. Und wo wir gerade dabei sind ;) Der Voten Knopf ist oben rechts in eurem Bild und eure Wünsche könnte ihr mir weiter unten in den Kommentaren mitteilen ;)

Eure Maddi

------------------------------------------------------------------------------------------------------

Um Mitternacht sollte es also losgehen, sie wollten mich vor meiner Uni abholen, zumindest meinten sie das. Ich bog unterdessen auf den Studenten Parkplatz, nahe meiner Wohnung ein. Der Mond brachte nur spärlich Licht und die Laternen die den Straßenrand säumten waren schon alt, weshalb auch sie in einem warmen orangen Ton nur ein wenig Licht spendeten. Ich parkte mein kleines Auto und öffnete schnell die Tür. Ich wollte aus dieser Merkwürdigen Mischung aus Dunkelheit, dem orangene Licht der Laternen und dem schwachen weißen Licht des Mondes der schon fast vom Rest verdeckt wurde wegkommen. Jetzt wo ich wusste, dass die Mafia wusste, dass ich Liams Mörderin war, fühlte ich mich als würde jeden Moment einer von ihnen auftauchen und mir eine Kugel in den Kopf rammen wollen. Genau dieses Gefühl überkam mich als ich meinen ersten Fuß raus auf die Pflastersteine setzte.  Mein Instinkt befahl mir sofort wieder die Türe zu schließen und irgendwo hinzufahren wo Licht war, ein Licht das alles Grauen auszulöschen bereit war. Jedoch musste ich zurück in meine Wohnung, meine Sachen packen, mich so zurecht machen, dass ich eine lange Reise ohne Probleme überstehen würde und vor allem musste ich Jessica irgendwie erklären das ich die nächsten Tage vielleicht auch Wochen oder Monate nicht mehr in die Uni kommen würde. Wahrscheinlich würde das das schwierigste werden. Ein kalter Wind wehte mir um die Nase, als ich mich endlich aus dem Auto herausgequält hatte, meine Hände zitterten ein wenig, doch ich konnte nicht sagen ob es aus Angst vor der Reise war, der Begegnung mit der Mafia oder das unwohle Gefühl das mich hier draußen beschlich wie in einem alten Film wo der Mörder dem Opfer hinter der nächsten Ecke auflauerte. Aber ich musste zugeben dass hierbei der Unterschied war, dass ich ebenfalls eine Mörderin war. Falls wirklich irgendwo ein Mörder lauern sollte, könnte ich ihm ja einfach meine Geschichte erzählen, vielleicht weinen wir am Ende dann ja beide. Ein Lächeln huschte mir bei diesem Gedanken übers Gesicht, die Vorstellung war doch echt zu komisch. Mein Blick glitt über den verlassenen Parkplatz, keine Menschenseele ließ sich erblicken außer diesem Mann, von dem ich nur den Schatten erblicken konnte, welcher dicht neben einem Baum stand. Warte, was redete ich denn da?! Ein Mann?! Überrascht riss ich die Augen auf und schaute noch einmal genauer hin, ja dort stand wirklich ein Mann und soweit ich das beurteilen konnte schaute er direkt zu mir rüber.  Vielleicht hätte ich ihn einfach ignorieren sollen, doch die Neugier überwiegte gegenüber meiner Angst, sodass ich mich zu ihm drehte und ihm zurief: „Hallo, sie da. Kann ich ihnen helfen?“ Zuerst machte der Schatten keine Anstalten sich zu rühren, doch kurz bevor ich noch ein zweites Mal rufen konnte, bewegte er sich. Er schien sich umzudrehen und lief geradewegs auf ein Auto zu, welches wie ein finsteres schwarzes Loch auf der Straße stand. Er warf mir noch einen letzten Blick zu, setzte sich in das Auto und fuhr los. Ich schaute ihm noch eine Weile hinterher, ganz unbemerkt hatte sich die Angst in meine Knochen geschlichen und mir wurde bewusst, was ich da gerade getan hatte. Es war wahrscheinlich die leichtsinnigste Tat meines Lebens, doch war die leitsinnigste Tat nicht eigentlich der Kopfschuss bei Liam gewesen? Ich zuckte bei dem Gedanken unwillkürlich zusammen. Ehe meine Angst mich vollständig lähmte nahm ich meine Beine in die Hand und rannte auf den Wohnkomplex zu. Jetzt würden mich keine zehn Pferde mehr aufhalten können. Ich rannte die Stufen zu meiner Wohnung herauf und schloss so schnell meine Hände es schafften die Tür auf. Sofort schlüpfte ich herein, schloss die Tür hinter mir und lehnte mich seufzend daran. Mein Atem ging schnell, als hätte ich einen langen Lauf hinter mir gehabt, doch es waren keine zweihundert Meter die ich zu Fuß zurückgelegt hatte. „Katja? Was ist los?“, hörte ich plötzlich Jessicas besorgte Stimme rufen. Ich fuhr mir mit meiner Hand übers Gesicht, so als könnte dies alle Sorgen die mir momentan im Kopf herumschwirrten vertreiben. Ich seufzte noch einmal tief, ließ das Geschehen das mich so beunruhigt hatte hinter mir und lief zu ihr. Kaum war ich um die Ecke gebogen, erblickte ich auch schon Jessicas besorgtes Gesicht. Sie saß auf ihrem Bett und hatte eines ihrer geliebten Herr der Ringe Bücher im Schoß. Manchmal war sie wirklich ein typischer Nerd, auch wenn ihr Aussehen dem zusehends wiedersprach. Meine Gesichtszüge waren noch immer angespannt und wahrscheinlich hatte ich sogar einen gequälten Ausdruck auf meinen Lippen, denn Jessicas Reaktion kam augenblicklich. „Oh mein Gott Katja! Er hat dir also doch wehgetan, wie ich es vermutet hatte!“, schrie sie schon fast, sprang auf und nahm mich freundschaftlich in den Arm. Nach einer Weile drückte sie mich liebevoll ein wenig von sich weg, damit sie mir in die Augen schauen konnte. Mitleidig schüttelte sie leicht den Kopf, nahm meine Hand und zog mich mit sich aufs Bett. „Jessica es ist nicht so…“, fing ich an doch Jessica unterbrach mich sofort. „Fang ja nicht damit an, ihn schützen zu wollen. Wenn er ein Arschloch war, dann war er das eben, da kannst du nichts für also nimm ihn auf keinen Fall in Schutz! Am besten gehe ich selber zu ihm hin und schlage ihn windelweich, dann wird er schon sehen was er davon hat, wenn er meine beste Freundin einfach so verletzt!“ Wahrscheinlich hätte sie die nächsten Minuten durch geredet, deshalb machte ich dem  schnellstmöglich ein Ende: „Aber er hat mir doch gar nicht weh getan!“ Jessica schaute mich verdutzt an, sie schien felsenfest der Überzeugung gewesen zu sein das er mich verletzt hatte. „Wie, aber warum? Du sahst gerade so traurig aus.“, entgegnete sie, ihr mitleidiger Ausdruck war verschwunden und an dessen Stelle schien nur noch Verwirrung aber auch Neugier innezuwohnen. Ich schüttelte schnell den Kopf, dabei flogen meine braunen Haare wild in alle Richtungen. „Nein, er hat mir wirklich nichts getan, es war wunderschön.“, erwiderte ich. Jessica hob skeptisch eine Augenbraue: „Wenn er dir anscheinend nichts getan hat, warum hast du dann gerade so unglaublich verzweifelt ausgesehen? Das hört sich für mich nicht wirklich glaubhaft an. Denk dran, ich bin deine beste Freundin, mir kannst du alles erzählen…das hast du doch sonst auch immer.“ Ja das hatte ich, oder zumindest in einem gewissen Rahmen. Ich hatte ihr nie etwas von der Entführung geschweige denn den Jungs erzählt und egal wie sehr ich sie mochte, ich hatte nicht vor es ihr irgendwann zu erzählen. Das war etwas das ich niemals preisgeben sollte, es war ein Geheimnis das nur diejenigen was anging, die sowieso schon irgendwie in der Sache drinsteckten. Selbst wenn ich vorgehabt hätte es ihr eines Tages zu erzählen, hätte mich meine Vernunft früher oder später davon abgehalten. Ich wollte sie nicht auch noch in die Sache mit rein ziehen, die mir schon alleine so viele Probleme bereitete.  Obwohl nicht nur mir, den Jungs machte dies bestimmt ähnlich schwer zu schaffen. „Meine Miene hat einen anderen Ursprung.“, versuchte ich Zeit zu schinden, denn mir war entfallen, eine passende Ausrede herauszusuchen. Jessicas Augenbraue schien noch höher zu wandern, und ihr skeptischer Blick machte mich so konfus dass ich meinen eigenen Blick abwandte und interessiert die geblümte Bettdecke betrachtete. „Katja, dann schieß schon los. Bitte, du weißt dass du mir alles erzählen kannst.“, redete sie sanft auf mich ein. „Ja, das weiß ich.“, log ich, mein Blick haftete noch immer an der Bettdecke. „Ja dann sag schon, ich will dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen müssen.“, in ihren Worten schwang ein mitfühlendes Lächeln mit, ein so herzliches Lächeln, sodass mir plötzlich eine passende Ausrede einfiel. Ich hob meinen Kopf wieder und schaute ihr mit klarem Blick in die Augen, ich nahm noch einen tiefen Atemzug und begann meine Idee in Worte umzuwandeln: „Mit meinem Freund war alles in Ordnung, es war sogar richtig schön, du kannst dir das bestimmt vorstellen und er hat zu meiner Verwunderung nichts verlangt. Er ist nur wegen mir gekommen.“ Ich setzte das unschuldigste Lächeln auf, das mir im Moment möglich war und fuhr mit klarer Stimme fort: „Naja aber danach war ich bei meinen Eltern, mich verabschieden.“ Ich hörte Jessica erschrocken nach Luft schnappen, ihre Augen weiteten sich und sie sprach: „Warum?! Du wirst also doch mit ihm weggehen!“ In ihren Augen sammelten sich Tränen, die sie verzweifelt versuchte wegzublinzeln, doch vergeblich. „Ja, ich muss tatsächlich weg, aber nicht wegen ihm. Er war total lieb und hatte mich zu nichts drängen wollen. Du musst wissen, ich habe vor einem Monat eine Art Stipendium für eine andere Uni bekommen, in England. Ich hatte dir nichts davon erzählt, weil ich wusste dass du unnötig leiden würdest. Außerdem war ich mir damals noch nicht sicher ob es wirklich klappen würde. Ich muss noch heute Abend weg…“, meine Stimme versagte, die Geschichte die ich in wenigen Sekunden frei erfunden hatte ging mir lächerlich nahe. Es schien als würde mein Körper meinen Worten Glauben schenken, nur ich selbst wusste das das nur meine frei erfundenen Worte waren. Die Tränen rannen ihr die Wangen herunter und ihre Augäpfel färbten sich schon rot, als sie plötzlich aufstand, meine Hand mit sich zog, weshalb auch ich augenblicklich mit ihr da stand und sich mit dem Handrücken über die Augen fuhr. „Ok, dann musst du jetzt wohl am besten packen… Ich will nicht, das deine letzte Erinnerung an mich ein weinendes Mädchen ist, das sich nicht unter Kontrolle hat.“, sagte sie und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. „Ach meine kleine Jessica, ich werde dich vermissen.“, flüsterte ich, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an mich. Ich spürte ihr Schluchzer an meiner Schulter, diese Schluchzer an welche ich mich wohl immer erinnern würde…

In love with my kidnapper?! 2: Es ist doch nicht zu Ende...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt