Kapitel 7 - Ich verstehe ihn einfach nicht

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...schnell ging ich in mein Zimmer und suchte mir ein paar bequeme Sachen aus, mit denen man sich jedoch blicken lassen konnte. In Rekordzeit machte ich mich fertig und schminke mich. Als ich schließlich die Badezimmertür aufschloss und hinausstürmte, hätte ich fast Jungkook umgelaufen. Er stand schon auf dem flur und wartete geduldig, doch als er mich sah machte große Augen. ,,Ich bin fertig, wir können los.", sagte ich leicht verlegen. So machten wir uns schon auf den Weg. Kaum hatten wir das Treppenhaus verlassen, setzte Jungkook sich wieder seine Snapback und dazu eine Sonnenbrille auf. Ja, auch Jungs machten sich über ihr Aussehen Gedanken und frischen es gerne mit Assesoiren auf, dachte ich mir nur. ,,Wohin gehen wir eigentlich?", fragte ich ihn, da wir das noch überhaubt nicht besprochen hatten. ,,Ich kenne da so einen kleinen laden, da gibt es mit Abstand die besten Sachen. Vertraut mir...", antwortete er mir mit seinem unbeschreiblichen Lächeln. Klar vertraute ich ihm, was für eine Frage. Wir fuhren mit der U-Bahn eine Weile, bis wir endlich in einer Gegend ausstiegen, die ich nicht kannte. Er musste genau wissen, was er tat, so folgte ich ihm, ohne mir weiter Gedanken zu machen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit standen wir eindlich vor einem kleinem, unscheinbaren Laden. Doch ohne zu warten zog Jungkook mich schon hinein. Lachend wollte ich mich aus seinem Griff befreien... Keine Chance. Wow das hätte ich jetzt nicht erwartet, der Bereich war so liebevoll und süß gestaltet. Es roch hier unglaublich bekannt und als ich auf die Speisekarte schaute, wusste ich auch warum. Lauter typisch deutsche Gerichte, vom Frühstück bis zu kleinen Snacks. So hatte ich das Essen aus Deutschland vermisst, ich wusste überhaubt nicht, dass es so einen Laden hier in Seoul gab. ,,Du bist echt spitze, jetzt schulde ich dir schon zwei Sachen...", bedankte ich mich bei Jungkook. Dieser meinte nur zufrieden mit seinem süßen Grinsen: ,,Ich weiß."

Nachdem wir uns einen Haufen von leckeren Sachen bestellt hatten saßen wir auch schon zusammen an einem Tisch. Wir unterhielten uns die ganze Zeit, sodass wir kaum zum essen kamen. Doch die meisten Gespräche führten in den totalen Unsinn, das lag wahrscheinlich daran, dass wir beide heute so gut drauf waren. ,,Du Leah, ähm hättest du vielleicht Lust, den restlichen Tag noch mit mir zu verbringen? Später könnten wir auch noch die Anderen besuchen..." ,,Ja sehr gerne", antwortete ich ihm ohne nachzudenken.

Als wir satt waren überlegten wir gemeinsam was wir als nächstes machen sollten. Wir hatten viele Ideen doch keine gefiel uns beiden so gut. Plötzlich zuckte Jungkook auf und hatte ein zartes lächeln aufgesetzt:,, Wie wäre es wenn ich dir meinen Lieblingsort zeige...aber du musst ihn für dich behalten." Ich war überrascht, dass er mir sowas anvertrauen würde, wo ich ihn doch erst seit kurzem kannte. Da ich das echt lieb von ihm fand stimmte ich ihn nickend zu. Er verstand und so wollten wir bezahlen gehen. Wir legten zusammen, da ich nicht wollte, dass er alles bezahlt. Zu Fuß machten wir uns schließlich auf den Weg , doch dieses mal ließen wir uns Zeit. Eine Weile gingen wir ohne etwas zusagen nebeneinander her. Da es nicht danach aussah, dass Jungkook irgendwas erzählen wollte ergriff ich die Gelegenheit um ihn etwas zufragen. ,,Was machst du eigentlich für einen Sport?", fragte ich ihn dann nach langer Stille. Überrascht schaute er zu mir herüber, doch ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, dar er ja wieder seine Cap und Brille trug. ,,Ich tanze...", antwortete er mir ruhig. Erstaunt schaute ich ihn an, das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet. ,,Das ist ja voll cool, tanzen die anderen Jungs auch?", harkte ich neugrierig weiter nach. Mit einem seuftzen sagte Jungkook:,,Ja die anderen tanzen auch, wir sind eine Gruppe... Aber manchmal Zweifel ich daran, ob das wirklich soo cool ist, wie alle immer meinen." Fragend sah ich ihn jetzt an, so eine ausführliche Antwort hätte ich jetzt nicht erwartet. Als er meinen durchbohrenden blick bemerkte neigte er seinen Kopf zur Seite, so dass er mich nicht mehr ansah. Ich konnte diesen Jungen einfach nicht verstehen. Doch durch mich war die Stimmung jetzt sichtlich angespannter, als beim Frühstück. Auch ich sah jetzt zum Boden und beschloss, einfach nicht mehr so neugierig zu sein.

Eine Weile verging, ohne das sich die Stimmung änderte. Ich nutzte die Gelegenheit um mir die Gegend anzusehen und dabei vielen mir vor allem die besonderen kleinen Häuser auf. Sie lagen sehr eng aneinander und wurden recht einfach gehalten. Wahrscheinlich waren wir in einen der älteren viertel von Seoul. Die Straßen stiegen an, wahrscheinlich gingen wir gerade auf einen Berg oder Hügel zu. Unerwartet hörte ich aus der Stille plötzlich Jungkooks tiefe, weiche Stimme: ,,Wir sind gleich da." Erleichtert nickte ich da wir wirklich schon sehr lange unterwegs waren...

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