Eine neue Aufgabe

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Ich öffnete die Tür des Obergeschosses und ein dumpfer Geruch schlug mir entgegen. Es war der Geruch der jungen Männer die hier den Angriff überlebt hatten und mit leichten Verletzungen auf Ihren Krankenbetten lagen. Der Raum war sehr groß und nur durch die Stützbalken des Daches separiert. Der Dachfirst lag gut 2 Meter über meinem Kopf, während der Dachboden etwa eine Breite von 6 Metern hatte. Genug Platz um 30 Betten für die Männer aufzustellen. Als ich durch die Reihen der Betten lief, sah ich die verletzten Jungen darin liegen. Allesamt Kinder die an die Mutterbrust gehören. Am Ende des Raums angekommen sah ich Tommen zitternd auf dem Boden sitzen. Er sah sehr mitgenommen aus und sah mich traurig an. "Das war ich...", flüsterte er mir zu und sah sich um "... Das ist meine Schuld. Hätte ich nur nicht solche Angst gehabt hätten wir sie in die Flucht schlagen können!" fuhr er fort. Ich kniete mich nieder zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter "Nichts hiervon ist deine Schuld. Dieser Angriff war geplant und vorbereitet. Stell dir vor, was passiert wäre hättet ihr Jungs euch da vorn versammelt und euch gewehrt. Dann wären alle tot von euch. So sind Sie eher durch euch durch marschiert und haben die verschont, die sich nicht wehren konnten oder keine Gefahr darstellten." der Junge schluchzte und fing an zu weinen "Und trotzdem sind einige der Männer da draußen tot und was noch viel schlimmer ist sie haben die Frauen und Mädchen mitgenommen!" er machte eine kurze Pause, um Luft zu holen "Alles nur meinetwegen!" sagte er und weinte weiter. Ich konnte nicht anders, nahm ihn in die Arme und klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. "Tommen du hast richtig gehandelt. So sind die wenigsten zu Schaden gekommen!" und mit diesen Worten entließ ich ihn aus meinen Armen und sah ihm tief in die Augen "Wir finden die, die hierfür verantwortlich sind!" und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Außerdem hörte er auf zu Zittern, erhob sich langsam und sagte "Gut ich kümmere mich jetzt um die anderen Jungs hier." raschen Schrittes ging er auf seinen ersten Kameraden, zu der sich stöhnend in seinem Bett vor Schmerzen wand. Richard stand bereits in der Tür des Dachbodens und sagte nun zu mir "Einer der Überlebenden ist wach. Du solltest besser mit ihm reden." Er machte auf dem Absatz kehrt und ging die Holztreppe wieder hinunter. Ich sah mich noch kurz um und machte mich dann auch auf den Weg nach draußen. Im Vorbeigehen tippte ich Tommen noch aufmunternd auf die Schulter.

Draußen angekommen genoss ich die frische Luft und stieg die morschen Treppen hinab zum kleinen Platz vor dem Tor. Richard und Caspar haben dem Überlebenden auf die Beine geholfen und ihn an einem Pfeiler angebunden. Ich schritt auf Ihn zu und rief dabei "Wie heißt du?" er zuckte mit dem Kopf in meine Richtung und sagte sehr nervös "Friderich, mein Herr!" ich war etwas überrascht so schnell eine Antwort bekommen zu haben und fragte belustigt die Jungs "Was habt ihr mit ihm gemacht?" Caspar grinste nur und deutete hinter mich in Richtung Schmiede. Ich sah mich um und dort stand nur der Schmied mit seinem grimmigsten Gesicht, das auch mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Zu allem Überfluss hatte er den Ofen beheizt und wendete in der Glut ein Brandeisen für die Viehherde des Dorfes. "Nun ich hatte mir eine diplomatischere Lösung erhofft, aber ich denke, wenn du nicht gleich alles sagst, was wir hören wollen, wirst du dir in Zukunft eine Glocke um den Hals hängen lassen und Gras fressen müssen." Wir lachten alle dreckig was den jungen Recken nur noch mehr einschüchterte. "Ich sage euch alles, was Ihr wissen wollt, einfach alles nur bitte haltet mich von diesem Irren da fern", flehte der Mann und deutete in Richtung des Schmieds, der sich langsam mit heißem Eisen auf den Weg zum Pfahl machte. "Na dann sollten wir das hier schnell machen. Warum habt ihr dieses Dorf überfallen? Wer hat euch geschickt?", fragte ich ihn, "Der Anführer unserer Truppe, der sich selbst Hauptmann Ludwig nennt, hat den Angriff auf dieses Dorf befohlen. Er sagte er weiß aus verlässlicher Quelle das nur junge unerfahrene Männer dieses Dorf bewachen. Er sagte auch wir sollen uns die Frauen und Mädchen holen, um sie für uns zu haben und danach zu verkaufen an die Meistbietenden." sprudelte es aus ihm heraus. "Das ist ja interessant. Wohin solltet ihr die Frauen und Mädchen bringen?" fragte ich nach und ließ den Schmied mit seinem Brandeisen an mir vorbei zum Pfahl laufen. Der Mann versuchte sich obwohl er gefesselt war immer weiter zurückzuziehen und schrie schon fast "Zurück in unser Lager etwa 2 Tagesmärsche südlich von hier!". Der Schmied war jetzt ganz nah an den Pfahl herangetreten und schrie in einem sehr tiefen machtvollen Tonfall "WIEVIELE SEID IHR?" und der junge Mann fing an zu weinen und zu kreischen "22 MEIN HERR! NUR 22! OH BITTE BRANDMARKT MICH NICHT BITTE!" der Schmied wich nicht zurück wurde aber spürbar leiser und sagte "Ach du meinst so hier?" und drückte ihm das Brandeisen in den rechten Oberschenkel. Der junge Mann schrie vor Verzweiflung etwa 2 bis 3 Sekunden bis er merkte dass das Eisen nicht heiß war. Er schaute ungläubig den Schmied an während dieser sich vor Lachen den Bauch hielt. Richard, Caspar und die anderen Jungs waren währenddessen lachend zusammen gebrochen und sogar Polliver lag im Matsch und prustete vor sich hin während ich mir ein Lachen ebenfalls nicht verkneifen konnte, als ich sah das der Schmied nur so getan hatte als hätte er dieses Brandeisen heiß gemacht. In Wahrheit war es nur ein angemaltes Stück Eisen um den Gefangenen zu verschrecken. Der an den Pfahl gebundene schaute ungläubig auf die vor ihm versammelte Truppe und wie sie ihn auslachten. Er schämte sich in diesem Moment zu Tode aber das hatte er verdient. "Jetzt nehmt ihm doch endlich diese Fesseln ab Jungs. Er hat genug gelitten fürs Erste." sagte ich zu meinen Männern als alle wieder zu Atem kamen. "Wir übergeben dich dem Dorfschulzen und er entscheidet was mit dir passiert. Danke für die Informationen übrigens." Sagte ich dem im Matsch kauernden jungen Mann.

Das Leben eines SöldnersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt