Ein erster Hinweis

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Da standen wir nun, die Leichen der Männer die wir getötet hatten zu einem Berg aufgeschichtet. Insgesamt waren es 10 gewesen. Niemand sah irgendwelche Wappen oder jemandes Zugehörigkeit zu einer größeren Truppe. Wir durchsuchten ihre Sachen und nahmen ihre Pferde mit in unser Lager. Es war Poliver der schließlich einen Brief mit fürstlichem Siegel fand. Das Siegel war gebrochen und in dem Schreiben stand: "Söldner, Krieger, meine Landsleute,

Wie bereits oft habt ihr mir bei dem letzten Auftrag einen großen Dienst erwiesen. Ihr werdet auch dafür reich belohnt werden. Der Bote, welcher euch diese Nachricht brachte hat eure Bezahlung dabei. Wie abgemacht 150 Goldstücke für den Auftrag und 50 für euer Schweigen. Niemand darf von den Anschlägen erfahren, sonst ist mein guter Ruf gefährdet.

Euer nächster Auftrag ist der Hof des Bauern Feemann. Der alte Gunther weigert sich zusehends mehr und mehr mir sein Land zu verkaufen. Ich hatte ihn gewarnt doch er verspottete mich nur. Jetzt wird er dafür teuer bezahlen. Ihr bekommt diesmal 200 Goldstücke allein für den Auftrag und jeweils 50 für jedes Mitglied der Familie, welches ihr zum Schweigen bringt. Lasst es wie einen gewöhnlichen Überfall aussehen.

Ich verlasse mich auf euch!

Unterzeichnet, Fürst Wilfried"

Caspar hatte zugehört und war voller Zorn. Wütende Tränen rannen über sein Gesicht und er schwor "Ich werde nicht eher ruhen bis diese falsche Schlange tot ist! Wisst ihr was er meinem Vater angeboten hatte? 100 Goldstücke! 100! Für Hof, Land und unser Haus. Er versucht seit Jahren immer mehr Land für sich zu beanspruchen, leider mit Erfolg. Diese Männer hier waren seine Prügelknaben sollte ein Landbesitzer mal nicht sein Land zu dem Spottpreis verkaufen."

Wir schwiegen und ich sah Caspar entschuldigend an. "Was hast du?", fragt mich Caspar mit traurigem Unterton. Ich sehe zu meinen Männern die mit dem Einpacken der Sachen weiter machen und sage "Nichts, wir finden den Mann, der dafür verantwortlich ist. Das verspreche ich dir. Jedoch ist es für dich noch zu früh. Du kannst nicht allein gegen einen Fürsten kämpfen, der genug Soldaten um sich versammeln kann, um uns zehn zu eins überlegen zu sein." Caspar blickt auf den Boden und seufzt "Dann lasst mich mit euch ziehen, hier hält mich nichts mehr als die Bestattung der Überreste meiner Familie und meines Zuhauses.". Burkhart hatte diese Unterhaltung mit angehört und trat nun zu uns. "Ich werde dir bei der Beerdigung helfen und auch bei allem anderen was du brauchst." Caspar sah ihn traurig und doch fröhlich an. Er dankte ihm, ohne ein Wort zu sprechen.

Als die Überreste der Männer vergraben, ihre Sachen gepackt und ihre Pferde bereit waren, zogen wir uns zurück in unser Lager nahe dem Hof des jungen Caspar. Wir hatten ein paar hübsche Rüstungen und Schwerter erbeutet. Die Vorräte nahmen wir nicht an uns, bis auf das Wasser welches wir noch früh genug aufbrauchen konnten, bevor es nicht mehr genießbar war. Gut verdienende Söldner, die jedoch nur auf ihre Überzahl vertrauen waren schon immer eine gute Fundgrube für schnelles Gold. In dieser Zeit gab es einen ständigen Bedarf an Rüstungen und Schwertern ob guter oder schlechter Qualität. Jeder wollte und musste sich schützen da Räuber, Diebe und Raubritter durch das Land zogen. Allesamt angetrieben von der Gier nach schnellem Geld und leichtem Leben. Ein Leben auf der Straße war jedoch alles andere als leicht, was auch ich in jungen Jahren feststellen musste. Wir kamen im Lager an und fanden alles vor wie wir es verlassen hatten, luden die Sachen von den Packpferden, die wir den Söldnern abgenommen hatten und ich überlegte bereits, wo ich diese gewinnbringend verkaufen konnte. Ich war in unserer Gemeinschaft immer der Händler und Verkäufer, da mein einziges nicht-militärisches Talent darin bestand mit Menschen zu reden und sie vor allem zu überzeugen. In vielen Schenken hatte ich bereits Freibiere und Proviant bekommen, weil ich alle mit meinen Geschichten überzeugen konnte ein armer Schlucker zu sein. Die meisten dieser Geschichten bestanden nicht aus der vollkommenen Wahrheit, eher im Gegenteil. Doch mir füllte es den Bauch und den anderen das Herz einem armen Menschen geholfen zu haben der nicht aus eigener Schuld zum Armen wurde.

Das Leben eines SöldnersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt