"Du bist dir sicher, dass er hier wohnt?", fragte ich unsicher und sah mir das Haus genauer an, wovor wir standen.
Es war groß und weiß, mit vielen Fenstern und einer grünen Tür. Der Vordergarten war klein und mit unzähligen Gartenzwerge beschmückt.
Kate neben mir nickte. "Dass müsste es sein. Ich habe es von George, der es von Tim hat, der es wiederum von Francesca weiß, die es von James hat, der es von Peter weiß, weil Peter mal mit Dylan zusammen ein Projekt machen musste, und dann zu ihm nachhause gegangen war."
Eine ziemlich sichere Quelle.
Denk immer dadran, wieso du es tust, redete ich mir selber ein. Ich tat es, um Scott die Stirn zu bieten. Ich war Holland Roden, und eine Roden ließ sich nicht so leicht unterkriegen.
Ich öffnete die kleine Tür zum Vordergarten, die zum Glück nicht abgeschlossen war und ging die drei Treppenstufen zur Haustüre hoch.
Kate folgte mir unsicher. Wir beide wussten nicht, was uns hinter dieser Tür erwartete. Es war wie in einem Horrorfilm. Es könnte alles mögliche in diesen Haus sein. Dylan war verrückt genug, da trauten wir ihm alles zu.
Ich nahm all meinen Mut zusammen, strich mir eine lose Strähne aus dem Gesicht und klingelte. Ein ziemlich normal klingender Klingelton ertönte durchs Haus, laut genug, dass man es auch vom draußen hören konnte. Laut, aber nicht verrückt.
Kate und ich hörten Schritte und danach ein Gerüttel an der Türklinke. Automatisch rückten wir näher einander. Es fehlte nicht viel und ich hätte ihre Hand genommen und fest gedrückt.
Doch zum Glück öffnete sich die Tür, bevor ich es tun konnte. Vor uns stand eine Frau, die ziemlich normal aussah. Keineswegs verrückt. Sie hatte dunkle Haare, die sie zu einem Zopf geflochten hatte und ein nettes Lächeln. Doch ich ließ mich nicht davon beirren.
"Guten Tag. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte sie und lächelte noch breiter.
"Ich bin Holland Roden. Das ist meine Freundin Kate Watson. Wir sind Klassenkameraden von Dylan."
Puh, geschafft. Die ganze Fahrt lang hatte ich mir ausgemalt, was ich sagen sollte und nun hatte ich mein Text perfekt hingekriegt. Das schien auch die Frau zu denken, denn sie öffnete die Tür noch breiter, sodass wir rein sehen konnten.
"Kommt doch rein. Dylan macht gerade seine Hausaufgaben."
Ich warf Kate einen unsicheren Blick zu. Sie sah mich ängstlich an. Dylan war nicht nur als Schulnerd, sondern auch als Geek und Freak bekannt. Wer weiß, wie er sich zuhause benahm. Sein Zimmer hatte bis jetzt keiner gesehen, außer vielleicht Peter, von dem wir die Adresse hatten. Er war aber nicht freiwillig hier gewesen, sondern wegen einem Schulprojekt. Und von dem, was Peter dann im Nachhinein über Dylan's Zimmer erzählt hatte, waren nicht gerade schöne Dinge gewesen.
Doch Peter war sowieso keine Person, der man vertrauen konnte, weil er gerne log, um sein Leben bunter zu gestalten.
Außerdem lächelte die Frau, wahrscheinlich Dylan's Mutter, so nett.
Ich betrat das Haus und sofort umfing mich ein leckerer Geruch von Kuchen. Meine Mom backte nie, weshalb ich erst einmal tief durch die Nase atmete und den wunderbaren Geruch genoss.
Dann drehte ich mich zum Türrahmen um, worin immer noch eine ängstliche Kate stand und sich weigerte, dass Haus zu betreten.
Ich seufzte genervt. "Kate, komm jetzt. Sie werden dich ja nicht auffressen."
Mrs - ich denke mal - O'Brien lächelte immer noch. Sie ließ sich nicht beirren von meinen Worten und Kate's Angst. Wahrscheinlich war sie gerade so froh, dass ihr Sohn endlich mal "Freunde" hatte, dass sie tief in ihrem Inneren Party feierte.
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Jealous
Fanfiction,,Hey Baby. Ich mache Schluss. Scott" Aus diesen sechs Worten bestand die Nachricht, die Holland am morgen auf ihrem Handy gesehen hatte. Um ihren Ex-Freund zu zeigen, dass sie auch perfekt ohne ihm zurecht kommt, sucht sie sich innerhalb einem Tag...