- KAPITEL 3 -

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"Dylan, bleib locker."

Ich sah zu meinem 'Freund' hoch und wünschte mir sofort, ich hätte es nicht getan. Dylan war rot angelaufen und schwitzte vor Nervösität.

"Cool, lässig und ignorierend.", zischte ich ihm zu und lächelte ihn aufmunternd an. Ich hatte ihn mit mir raus gezerrt, bevor die Schüler das Gebäude stürmten und mich mit einem nervösen Dylan sahen.

Noch hatte uns keiner zusammen gesehen, und das sollte auch so bleiben. Dylan war am hyperventillieren und spielte nervös mit seinen Händen rum.

"Sieh mich an.", ich nahm seine Hände in meine, damit er aufhörte, sie anzustarren und stattdessen mich ansah. Niemals in meinem Leben hätte ich gedacht, Dylan 'Schulnerd' O'Brien freiwillig anzufassen. Doch ich tat es aus Liebe zu mir selbst. Schließlich war da ein Ruf, der nicht zerstört werden durfte.

"Dylan, war es nicht das, was du schon immer machen wolltest? Was du schon immer sein wolltest? Du hast jetzt mich. Mich, Holland Roden. Hörst du mir überhaupt zu?"

"Ja, ja. Ich höre dir zu. Es ist nur... ich kann das nicht. Mein Leben lang war ich ein Loser, und ich werde immer einer sein..."

"Halt die Klappe!", ich hielt ihn den Mund mit meiner Hand zu und verhinderte somit, dass er weiter sprechen konnte.

"Wenn du dich selbst als Loser siehst, kannst du niemals die anderen davon überzeugen, dass du keiner bist. Von nun an bist du Dylan O'Brien. Freundin von Holland Roden. Du wirst der beste Footballer der ganzen Ashton-Harmony-Highschool, ich werde dich während deines Spiels in meinem Cheerleader Outfit anfeuern und schon bist du beliebt. Es ist vorbei mit dem Schulnerd. Du musst an dich selber glauben. Überzeug erst dich, dann die anderen, dass du es schaffen kannst, wenn du es nur willst."

Wow. Ich wusste gar nicht, dass ich eine so gute Physologen sein konnte.

Dylan nickte und ich nahm meine Hand von seinem Mund. Mehr konnte ich jetzt auch nicht tun.

"Du siehst sehr hübsch aus.", war das erste, was Dylan nach meiner langen Ansprache sagte. Ich sah an mir herunter. Ich trug einen bordeauxroten Minirock, mit einer schwarzen Bluse und schwarze High-Heels.

"Danke.", sagte ich und lächelte. Noch nie hatte ein Junge mich als 'Hübsch' bezeichnet. Es waren eher Worte wie geil und geil, der übliche Wortschatz der Jungs auf der Ashton-Harmony-Highschool. Hübsch dagegen war... ehrlich gemeint, und nicht zu aufdringlich.

"Ich muss schon sagen, du siehst auch nicht schlecht aus, in dem Poloshirt.", sagte ich und zeigte auf seine Brust.

Dylan sah aus, als ob er gleich vor Freude heulen würde. Ich konnte in seinen Augen lesen, dass er geradezu in seinem Inneren "Holland Roden hat mir ein Kompliment über mein Aussehen gemacht!" schrie.

"Und jetzt geh rein. Halt dich dicht an mir und zeig den anderen, dass ich deine Freundin bin."

Ich klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und öffnete die Tür. Wir zwei waren die letzten, die das Schulgebäude betraten. Der Schulflur war voll und alle erzählten sich aufgeregt von ihrem vergangenen Wochenenderlebnis. Kaum dass ich die Tür geöffnet hatte, war es leise geworden. So leise, dass jemand hätte flüstern können und ich hätte es von draußen gehört.

Ich lächelte zufrieden. Einen besseren Auftritt hätten wir nicht hinkriegen können. Alle Blicke waren auf uns zwei gerichtet.

Dass schien auch Dylan zu merken. Er legte mir seinen Arm um die Schulter. Ich rutschte noch etwas enger an ihn heran und lächelte gespielt, wie ein glücklich, verliebtes Mädchen.

Ein Raunen ging durch die Menge. Ein paar flüsterten den anderen etwas zu. Einige waren viel zu schokiert, um etwas zu sagen.

Die beliebte Cheerleaderin und der Schulnerd.

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