„Was ist passiert, Dilan? Warum ist sie ohnmächtig?" Aufgeregt kam mir Emma entgegen, als ich mit Amali auf dem Arm in meine Wohnung trat.
Ich war ein Idiot, hiermit war es amtlich!
„Dilan!", herrschte sie mich an, da ich ihr immer noch keinerlei Erklärung gegeben hatte. Ich legte Amali vorsichtig auf meinem Sofa ab.
„Hol einen kalten Lappen und ein Glas Wasser, schnell!", befahl ich Emma, die sofort losstürmte.
„Mali!", flüsterte ich leise, berührte vorsichtig ihre Stirn und strich sanft über ihre Wange.
Warum war ich nur so bescheuert gewesen?
Ihre Augenlider flatterten leicht und sie blinzelte kurz.
„Amali?"
„Ja...", hauchte sie mir zu, ließ aber ihre Augen geschlossen. Erleichtert atmete ich auf.
„Kannst du deine Augen öffnen?", wollte ich wissen.
Sie schüttelte erschöpft den Kopf. Ich hatte die letzten Tage schon gemerkt, dass ihr alles zu viel war, doch ich war ein rücksichtsloser Arsch und hatte es bis an die Spitze getrieben.
„Es tut mir leid!" Ich war mir nicht sicher ob sie es wirklich gehört hatte, ich hatte es mehr zu mir selbst, als zu ihr gesagt.
„Ist sie wach?" Emma kam mit einem Glas Wasser und einem kalten Tuch angestürmt.
Ich wollte ihr das Tuch aus der Hand nehmen, doch sie funkelte mich unter schlitzen an.
„Ich mach das, Dilan! Du hast schon genug angerichtet!"
Emma legte Amali den nassen, kalten Stoff auf die Stirn. Langsam öffnete sie ihre Augen. Endlich!
„Amali!", quiekte Emma fast vor Freude. „Was machst du nur für Sachen, Süße?"
Amali schaute etwas verwirrt um sich und fasste sich dann mit schmerzerfülltem Gesicht an den Kopf. „Autsch!"
Emma sah mich streng an.
„Was hast du mit ihr gemacht, Dilan?"
Schuldbewusst senkte ich den Blick. Ich konnte es nicht mehr ertragen, wie vorwurfsvoll die beiden mich ansahen.
„Das ist alles meine Schuld!", murmelte ich.
„Ja, das habe ich soweit mitbekommen. Das war auch nicht meine Frage, Dilan.", herrschte Emma mich an.
Amali zuckte von der Heftigkeit ihrer Worte zusammen. „Lass es gut sein, Emma.", versuchte sie sie zu beschwichtigen.
Emma stemmte aufgebracht die Hände in die Hüften und kam drohend auf mich zu.
„Ich werde es sicher nicht gut sein lassen! Was zum Teufel hast du schon wieder angestellt? Musste sie nicht schon genug leiden wegen dir?"
Ich verzog gequält mein Gesicht.
„Em, du weißt ganz genau, dass das niemals meine Absicht war."
„Sag es ihr endlich, verdammt noch mal!", knurrte Emma mich an.
Aus dem Augenwinkel sah ich Amalis verwirrtes Gesicht, kein Wunder, sie hatte keinen blassen Schimmer von dem, was wir hier sprachen.
„Ich denke, das ist nicht der richtige Zeitpunkt um das zu besprechen.", warf ich ein, was Emma nur noch rasender machte.
„Oh doch McCartney, der Zeitpunkt ist perfekt!"
„Was sollst du mir endlich sagen?"Amali sah mich herausfordernd an.
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Das verschollene Medallion
Romance"Hast du keine Augen im Kopf?", schimpfte eine dunkle, aber dennoch weiche Stimme. "Tschuldigung...", murmelte ich und sah nach oben. Vor mir stand ein riesiger, breit gebauter Typ mit dunkelbraunen, kurzen Haaren und dunklen, fast schwarzen Augen...