Geheimnisse

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"Du darfst niemanden von alledem erzählen, hörst du?", Snape berührte vorsichtig meine Hand. Ich sah auf seine schlanken Finger, die meinen Handrücken streiften. Die Berührung versetzte mir Tausend kleine elektrische Schläge im Körper. Ich nickte. Ich wunderte mich, wie wir von hier aus weitergehen würden. Wollten wir eine Beziehung eingehen oder es doch langsamer angehen lassen?"Und was genau soll jetzt passieren?", fragte ich ihn gespannt. Abrupt zog er seine Hand weg und sah mich eindringlich an. "Was möchtest du denn?", er wollte mir die Wahl lassen, wie weit wir gehen würden. Meine Antwort sollte die Endgültige sein. Ich überlegte. Mein Kopf riet mir, alles zu beenden und diese Anbandlung zu unterbinden, doch mein Herz wollte etwas anderes. Ich stand auf, Snape tat es mir gleich, und ich begann, den Raum auf und ab zu gehen. Er lief um den Tisch herum und kam auf mich zu. Ich starrte ihn erwartungsvoll an. Was sollte ich nur tun? Ich sollte ihn abweisen, das wäre das einzig Vernünftige aber ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren oder verletzen und mir würde es ebenfalls das Herz brechen! Dann trat ich ihm entschlossen gegenüber. Entschlossen, es alles zu beenden und meinem Kopf wie immer zu folgen, so wie ich es immer tat. Doch bevor ich auch nur etwas sagen konnte, setzte mein Gehirn aus und ich küsste ich ihn. Leicht und ungezwungen. Fünf Sekunden später löste ich mich von ihm, blickte tief in seine dunklen Augen und ging tonlos zur Tür. "Heute Abend in Ihrem Büro. Wir werden alles klären! Ich brauche ein wenig Zeit! Um 10 bin ich hier!", so ging ich aus dem Büro und rannte in den Gryffindorturm.

"Hermine, kannst du mir kurz helfen?", fragte mich Ginny, sie wirkte fast verzweifelt und fuchtelte an ihrem Pyjama. Es war kurz vor 10. Ich geriet etwas in Hektik. "Bei was denn?", fragte ich fast anklagend, sie bemerkte meinen äußerst merkwürdigen Tonfall nicht. "Ich kriege den Reißverschluss meines Schlafanzuges nicht zu!", wenn es weiter nichts war, "Ja warte!", eilig schloss ich den Reißverschluss und stürmte nun aus dem Schlafgemach. Schnell stieg ich die Treppe des Gryffindorturmes herab und begegnete einem bettfertigen Harry. "Hey Hermine, wo willst du so spät denn noch hin? In 10 Minuten ist Ausgangssperre!", er war verwirrt. Zugegeben ich war auch verwirrt von mir selbst. "Ich muss noch kurz etwas erledigen, bitte sag niemandem, dass du mich gesehen hast, okay Harry?", er nickte verständnisvoll, "Na gut, Schlaf gut später dann!", "Ja, du auch, danke dir!" Jetzt in dieser Situation hätte ich den Zeitumkehrer, den ivh nach dem dritten Schuljahr wieder abgegeben hatte, gut gebrauchen können. Ich schlich mich durch die nur mit wenigen Feuern beleuchteten Korridore, bis ich endlich an Snapes Büro ankam. Schnell schlüpfte ich durch die Tür. Er stand am Fenster, die Arme ineinander verschränkt. "Guten Abend Professor!", sagte ich und räusperte mich, "Guten Abend Miss Granger!", er drehte sich um und sah mich mit weichem Blick an. Mit solch einem sanften Gesichtsausdruck hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen. Ich lächelte schüchtern und ging in seine Richtung auf ihn zu. Auch er bewegte sich auf mich zu. Wenige Zentimeter vor mir blieb er stehen. "Hast du dich entschieden?", fragte er mich in diesem typisch gefährlichen Ton, der nicht zum Rest seines Gesichts passte. Ich sah ihn ernst an. "Wenn jemand das herausbekommt, werden Sie gefeuert und ich der Schule verwiesen, ist Ihnen das klar?", meine Vernunft wollte mich befreien und vor einem Fehler bewahren. Was konnte dieses Verhältnis auch anderes sein? "Ich werde nicht herausgeworfen! Dumbledore vertraut mir und wenn ich ihm versichere, dass mögliche aufkommende Gerüchte falsch sind, wird er mir glauben!", versicherte Snape mir, "Aber damit nutzen Sie sein Vertrauen aus!", "Das ist mir egal, solange ich endlich wieder fühlen darf," ich schluckte und seine Ehrlichkeit berührte mich, "Wenn wir sichergehen können, dass wir von niemandem erwischt werden, dann ...", begann ich, doch da küsste er mich schon. Dann entzog er mir seine Lippen plötzlich, "Ach und, du kannst mich von nun an Severus nennen!" Irgendwie erstaunte mich das. Noch nie durfte ich einen Lehrer bei deren Vornamen nennen aber auch noch nie zuvor hatte mich einer geküsst. "Aber während des Unterrichts bleiben wir am besten bei "Miss Granger" und "Professor Snape".", "Ja, so wäre es besser!", wir nickten beide und lächelten schief.

Die erste Stunde am nächsten Morgen war Zaubertränke bei Professor Slughorn. Ich konnte mich schlecht konzentrieren, denn ich hatte wenig geschlafen und dachte nur an den vorherigen Tag. Harry und Ron hatten mein Abgelenktsein sofort mitbekommen. "Hermine, ist bei dir wirklich alles in Ordnung? Du wirkst unkonzentriert!", wunderte Ron, "Ja, mir geht es mehr als gut!", sagte ich daraufhin breit lächelnd. Ron und Harry sahen sich verstohlen an und mussten danach wissend grinsen. "Du bist verliebt!", stellte Harry fest, sie zogen beide eine Augenbraue hoch. Wie recht sie doch hatten. "Wer ist der Glückliche?", fragte mich Ron ernst. "Das ... ich ... ja ... nein, ich bin nicht verliebt!", stammelte ich. Ich fühlte mich ertappt. Ertappt bei einem Verbrechen. "Was soll denn sonst mit dir los sein, dass du so abgelenkt aber auch glücklich bist?", "Ich weiß nicht aber ... das geht euch auch eigentlich gar nichts an!", schimpfte ich die beiden an. "Sie ist verliebt Harry, kein Zweifel aber wenn sie es uns nicht sagen will, muss sie auch nicht!", "Gute Idee, Ron!", sagte ich sarkastisch. Wie lange könnte ich mein Geheimnis vor Harry und Ron verbergen? Es fiel mir schwer, ihnen nichts sagen zu können. Trotzdem war es wirklich besser so.

Too Young To Be His || SnamioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt