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"Hi", gab ich trocken zurück und blickte ihm direkt in die Augen. "Was machst Du hier?", fragte ich und runzelte die Stirn.
"Besuche meine Tante", antwortete Jan und trat näher an mich ran. Ich nickte kurz und blickte zu Boden. Auf ihn hatte ich überhaupt keine Lust. "Gute Besserung an sie"
"Hey Baby, bist Du etwa immer noch sauer wegen letztens?", er stand nun genau vor mir und hob mit seiner Rechten mein Kinn an, sodass ich ihn ansehen musste. Ich wandte meinen Blick ab. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.
"Was hab' ich Dir überhaupt getan? Hab' ich es Dir etwa nicht zu Deiner Zufriedenheit besorgt? Das kannst Du mir nicht erzählen. Ich weiß, dass Du es geil fandest", er lächelte überheblich und sah mich an.
Ist das sein fucking Ernst?! Ich atmete tief ein um mich selbst zu beruhigen. Wie konnte dieser Mann nur so ein selbstverliebtes Arschloch sein? Er fragt nichtmals was ich hier überhaupt mache. So ein arroganter Spast.
"Willst Du mich verarschen?", fuhr ich ihn an und schlug seine Hand von meinem Gesicht. "Fass mich nicht an, Du Penner. Ich hab' Dir nichts mehr zu sagen und lass mich endlich in Ruhe. Es ist vorbei" ich war aufgestanden und funkelte ihn nun böse an. Was hatte ich eigentlich an ihm gefunden? So heiß konnte niemand sein, dass das diesen schlechten Charakter wieder gutmachen könnte.
"Immer mit der Ruhe", er sah mich abwertend an. "Übertreib' nicht direkt, Mädel. Was denkst Du wer Du bist?" Er kam noch ein Stück näher. "Es ist erst vorbei, wenn ich es sage, kapiert?", sagte er bedrohlich flüsternd, was mir eine Gänsehaut verpasste. Ich trat eingeschüchtert einen Schritt nach hinten und verschränkte schützend die Arme vor meiner Brust. Sein plötzlicher Stimmungswechsel war mir unheimlich. Er machte mir Angst.

"Entschuldigung?", hörten wir plötzlich eine Frauenstimme sagen. Wütend drehte Jan sich zu ihr um. Es war die verrückte Blondine von eben, die nach einer Schere gefragt hatte.
"Was?", fuhr er sie an und sie zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Sie sah mich an.
"Alles in Ordnung? Belästigt Dich der Typ etwa?", fragte sie und nickte in seine Richtung.
"Nein, meine Freundin und ich unterhalten uns nur. Zieh' Leine, Weib", er legte mir demonstrativ seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich.
"Ich sagte doch, Du sollst mich nicht anfassen!", entfuhr es mir und ich schüttelte seinen Arm ab, was mir ein missbilligenden Blick von ihm einbrachte.
"Ich glaub', Du solltest jetzt gehen, Mister. Merkst Du nicht, dass sie keinen Bock auf Dich hat?", fragte die Blondine ihn nun mit einem abwertenden Tonfall und drängte sich zwischen uns beide, sodass er mehrere Schritte zurücktreten musste.
"Was willst Du denn?", machte er sie nun an, doch sie ließ sich nicht beirren.
"Ich will, dass Du Dich verpisst und jemand anderen auf den Sack gehst", sie ging einige Schritte auf ihn zu. Etwas in ihrer Hand glänzte. Eine Schere. Auch Jan hatte sie wohl bemerkt, denn er warf mir nochmal einen abwertenden Blick zu und funkelte das blonde Mädel an.
"Wird mir jetzt zu doof hier", sagte er nur knapp und drehte sich um. "Wehe Du kommst nochmal an", rief er mir über die Schulter zu und verschwand in eines der Krankenzimmer. Erleichtert atmete ich auf.

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