Kapitel 3- Wie ein kleines Kind
Die Tage verstrichen. Es wurde kälter und der November kam näher und mit ihm der Winter. Die Bäume waren nun komplett kahl und die Blätter auf dem Boden schon fast ganz verwelkt und braun. Die Vögel hatten sich zurückgezogen und die anderen Tiere waren bereit für den Winterschlaf.
Jeden Tag träumte Aisha von Jayden und verliebte sich mit jedem Gedanken an ihn immer mehr und mehr. Mit jedem neuen Tag überlegte Emilia sich wie sie die beiden ‚bekannt’ machen konnte und ärgerte sich darüber, dass sie sich ineinander verliebt hatten. „Meine beste Freundin und dieser Dummkopf von Malik! Wieso!!“ reagierte sie sich jedes Mal bei Jesse ab, der sie immer wieder beruhigte und aufmunternd auf sie einredete. „Aisha ist doch deine beste Freundin, Mia. Du würdest sie auch glücklich machen wenn du sie und Malik ‚zusammen’ bringen würdest. Und wenn sie dann glücklich ist kannst du auch glücklich sein. Denke an sie und nicht an dich und wie sehr du Malik hasst. Und wer weiß, vielleicht könnt ihr euch so vertragen und er lässt dich endlich in Ruhe. Wäre das nicht auch gut?“ „Ich weiß nicht“, sagte Emilia und schaute Jesse gedankenverloren in die Augen.
Sie saßen beide auf dem Boden, vor dem Bett in seinem Zimmer. Emilia lag mit dem Kopf auf seinem Schoß und spielte mit dem Reisverschluss seiner Weste.
Bei ihm fühlte sie sich wohl. Er war ihr aller bester Freund und wie ein großer Bruder für sie. Sie konnte mit ihm über alles reden, auch über Aisha. Denn er war der einzige in ihrem Clan der wusste, dass sie trotzdem es ihr verboten worden war, noch mit ihr befreundet war. Emilia konnte ihm vertrauen und wusste, dass er immer für sie da war wenn sie ihn brauchte. Genau wie Kai und Aisha.
Die beiden waren nicht nur Cousin und Cousine, sie waren auch die besten, dicksten Freunde die man sich vorstellen konnte. Aisha konnte sich ein Leben ohne Kai gar nicht vorstellen. Er war immer für sie da wenn sie Trost oder Hilfe brauchte. Er brachte sie zum Lachen und scherzte mit ihr herum. Und er beschützte sie wenn sie in Gefahr war.
Schon als sie noch kleiner waren, haben sie immer viel Zeit miteinander verbracht. Miteinander gespielt und gelacht. Ja, Kai war mehr als nur ein Cousin für Aisha. Er war wie ein Bruder und ihr aller, aller bester Freund.
Genau wie der Winter näher rückte, rückte auch der Tag an dem die Überraschung nachgeholt werden sollte, näher.
„Aisha, bitte nicht schon wieder!“ jammerte Emilia zwei Wochen später, als sie von ihrer besten Freundin ein zweites Mal über die große, weite Wiese und durch den Wald, den steilen Pfad hinauf zu der Lichtung, welche ein Kreis aus Bäumen bildete, geschleppt wurde. „Doch Mia! Jetzt holen wir endlich die Überraschung nach!“ sagte sie und war schon ganz aufgeregt. Sie hatte schon sehnlichst auf diesen Tag gewartet. Sie liebte Überraschungen und konnte es kaum noch erwarten.
„Wir sind da Darragh!“ rief sie als sie die Lichtung erreicht hatten. „Ah! Ihr wart schnell!“ sagte dieser und kam, wie letztes Mal, hinter den Bäumen hervor. Hinter ihm tauchten auch schon Luke, Oisin, Shane, Eoin und Sean auf. „Ja! Mia hat Fortschritte gemacht was das Laufen betrifft“, sagte sie und zwinkerte ihrer Freundin zu. Emilia lächelte. „Ja, ich hab...... trainiert“, sagte sie und zwinkerte zurück und Aisha kicherte. „Tut uns leid wegen letztem Mal, Mia“, unterbrach Sean. Und Emilia wandte den Blick zu ihm. Sein Gesicht war ernst und er schaute sie abwartend an. „Ja!“ rief Shane und trat ein paar Schritte auf Mia zu. „Wir hätten nicht so gemein sein sollen! Bitte entschuldige.“ Emilia musterte ihn. Er blickte sie entschuldigend an. Sie sah, dass es ihm leidtat und lächelte. „Kein Problem. Das hab ich schon wieder längst vergessen.“ Ein breites Lächeln trat in Shanes Gesicht und seine Augen begannen dankbar und erleichtert zu funkeln. Dann meldete sich wieder Darragh zu Wort. „Wir haben das letzte Mal vergessen uns dir vorzustellen, Mia.“ „Also, ich bin Darragh. Und das sind Oisin, Sean, Luke, Shane und Eoin“, erklärte er mit einer Handbewegung auf jeden der fünf Werwölfe. „Und ich bin Kai!“ Emilia wirbelte herum und da sprang Kai von dem dicken Ast eines Baumes auf den er sich gesetzt hatte und landete direkt vor ihr mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. „AAAAAAAAAAAHHHHHRRRRRR“ schrie sie vor Schreck und taumelte nach hinten. Da packte sie einer und hielt ihr den Mund zu. Es war Oisin. „Hey, hey! Nicht so laut! Beruhige dich!“ sagte er leise. Darragh, Aisha und die anderen starrten Emilia erschrocken an. „Kai, musste das jetzt sein?“ schimpfte Darragh und sah in böse an. „Tut mir leid!“ „Oisin, konnst du, konnst du möch volleicht wöder loslossen“, murmelte Mia unter seiner Hand. „Oh, natürlich!“ sagte dieser und ließ sie los. Emilia strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und zupfte ihre Kleidung zurecht. „Auch hallo, Kai!“ sagte sie und grinste zaghaft. Kai sah sie entschuldigend an. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschrecken.“ „Das macht nichts! Ich bin ziemlich schreckhaft. Du kannst nichts dafür!“ beruhigte ihn Mia und lachte. „Ok!“ sagte Kai und stimmte etwas zögernd in Mias Lachen mit ein. Kurz darauf fingen alle an zu lachen und diesmal lachten sie niemanden aus sondern darüber was gerade passiert war.
DU LIEST GERADE
Love Fight Love- Sei deinen Freunden nahe, aber deinen Feinden noch näher
FanfictionEmilia Evans und Aisha Grant sind schon seid langem die besten Freundinnen die es gibt. Sie gehen zusammen durch dick und dünn und sind einfach unzertrennlich. Doch sie haben ein Problem: sie dürfen eigentlich gar nicht befreundet sein. Sie sollten...