Kapitel 2
„Was macht du da!“ fragte eine drohende Stimme. Emilia drehte sich erschrocken um. Sie wartete gerade hinter dem Haus versteckt auf Aisha. „Du!“ fauchte sie. „Ich!“ gab Jayden gehässig grinsend zurück. „Sei still! Du hast gestern schon genug Ärger gemacht!“ Emilia war, nachdem Lucius ihr einen endlos langen Vortrag über ihr schlechtes Verhalten gehalten hatte, noch wütender auf ihn. „Ach so! Dann warst das nicht du, die das Glas auf den Boden geworfen, meine Geschichte lächerlich und erfunden und mich arrogant und nichtsnützlich genannt hat?“ „Rrrrrrr!“ Emilia ging in Kampfposition. „Oh, jetzt wird sie wieder sauer!“ lachte Jayden. Und das war ein großer Fehler! „AAAAAARRRRHH!!!“ Emilia stürzte sich auf ihn und schmiss ihn, wie er sie am Tag zuvor, gegen die Hausmauer und schrie ihn an. „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN!! Jedes Mal wenn ihr hier seid bist du so gehässig und gemein zu mir!! WAS SOLL DAS!!!?“ „DU BIST NICHT BESSER! Du machst mich auch jedes Mal runter so wie gestern als ich die Geschichte erzählt hab!“ „Ich revangiere mich nur dafür wie du zu mir bist! Emilia und Jayden schrieen sich die Seelen aus ihren Leibern. Wenn sie keine Vampire gewesen wären, hätten sie danach bestimmt höllische Halsschmerzen gehabt. „Hey! Mia!“ rief auf einmal eine Stimme hinter ihnen. Doch die beiden Vampire hörten sie nicht. „Mia!!” rief die Stimme nocheinmal. Doch wieder wurde sie nicht bemerkt. „EMILIA EVANS!!!!!!“donnerte sie schließlich und die beiden Vampire verstummten schlagartig. „AISHA!“ kreischte Emilia und Entsetzen trat in ihr Gesicht. „Was soll das werden!?“ fragte Aisha und legte ihre Stirn in Falten. „Ich- was- äh- du- ich äh hab nur-.“ „Hallo“, unterbrach sie Jayden. Er drückte sich von der Hausmauer, an der er immer noch lehnte, weg und ging ein paar Schritte auf Aisha zu. „Äh, hallo“, sagte sie und ihre Stimme versagte als sie dem Vampir in die Augen sah. Sie waren dunkelblau und funkelten sie freundlich an. Seine geraden Lippen umspielte ein verführerisches Lächeln was seine weißen, glänzenden Zähne hervorblitzen ließ. Aishas Herz begann schneller zu schlagen und ihre Knie wurden weich. Jaydens Gesichtsausdruck, der eben noch wütend und finster war, wurde sanft. Er legte den Kopf schief und betrachtete Aisha mit leicht geöffnetem Mund. Aisha vergaß alles was um sie herum geschah. Und im nächsten Moment fühlte sie sich so als wären sie und der Junge vor ihr die einzigen beiden Menschen auf der Welt. „Ich bin Jayden. Jayden Malik“, stellte er sich vor und reichte Aisha seine Hand. Er war wie in Trance. Aisha streckte ihre Hand aus und nahm Jaydens und nickte. Ihr Mund stand offen und sie war unfähig etwas zu sagen. Die beiden starrten sich gegenseitig an. Sie waren völlig abwesend. Träume ich gerade, dachte sich Aisha und die Schmetterlinge in ihrem Bauch begannen wild zu flattern.
Es war ein Moment wie in einem Märchen in dem sich der Prinz in das schöne unbekannte Mädchen, das er soeben getroffen hatte, verliebte.
„Wird das jetzt ein Wettbewerb im Anstarren?“ unterbrach Emilia diesen einzigartigen, wunderschönen Moment und riss Aisha und Jayden aus ihrer eigenen Märchenwelt, in der sie sich gerade zu befinden schienen. „Oh, tut, tut mir leid“, sagte Aisha und fuhr sich mit einer Hand durch ihre langen, dunkelbraunen, lockigen Haare. Jayden wandte seinen Kopf nach hinten und starrte Emilia böse nieder und sie grinste schadenfroh. Dann nahm sie Aisha beim Arm und zog sie mit sich. „Komm, gehen wir“, sagte sie und brachte ihre Freundin zu der großen Wiese. Aisha war immer noch wie in Trance. „Hey, ist denn alles in Ordnung mit dir?“ fragte Mia sie nach einer Weile und blieb stehen. „Du wirkst so abwesend.“ „Ja. Ja!“ hauchte Aisha. „Wer war das gerade?“ „Er hat sich doch eh vorgestellt.“ „Oh! Hat er das?“ „Jaah!“ rief Emilia und musterte Aisha mit gerunzelter Stirn. „Oh“, machte diese und lies den Kopf hängen. „Das hab ich nicht mitbekommen.“ Mia seufzte und ging kopfschüttelnd weiter. „Also wie heißt er nun?“ drängte Aisha. „Das ist nicht dein Ernst, oder!“ sagte Mia entsetzt und blieb wieder stehen worauf sie ihre Freundin mit einem Schmollmund und bittendem Blick anschaute. „Rrrr!“ „Bitte!!“ flehte Aisha. „RRRAH, na schön! Das war Jayden Malik. Der wohl abstoßendste und arroganteste Vampir den es gibt!“ „Oder wohl eher der wundervollste!“ kicherte Aisha. „Oh, Mia! Er sieht so gut aus! Seine Augen. Sie sind so wunderschön! Und seine Frisur! Seine Haare!! AAAAAAH“, quietschte sie aufgeregt. „Aisha bitte!“ sagte Emilia und hielt sich die Ohren zu. „Bleib doch vernünftig! Es gibt bessere als Malik!“ „Nein, sicher nicht!“ sagte Aisha bestimmt. „Oh, Mia! Er ist einfach so wundervoll! Ich glaube ich hab mich in ihn verliebt! Hihi.“ Aisha konnte nicht mehr klar denken. Sie war hin und weg. Jayden war so wundervoll. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als ihn. Jayden, Jayden, Jayden! Hieß es in ihren Gedanken. Sie hüpfte über die Wiese, tanzte und lache wie ein kleines Kind. Und Emilia ging genervt und wütend hinter ihr her. „Hey weißt du was!“ fauchte sie schließlich. „Ich gehe jetzt nach Hause, hol ein Bild von diesem Malik und bringe es dir! Dann kannst du es anstarren und darüber schwärmen wie ‚wundervoll’ er ist, solange du willst und ich verschwinde dann. Dann muss ich mir das nicht mehr anhören!“ Aisha sah sie beleidigt an, überlegte aber kurz und fing dann wieder an zu grinsen. „Oki!“ rief sie und hüpfte wieder kichernd auf und ab. Mia schnaubte und sah ihre verliebte Freundin böse an. Darauf hin blieb diese stehen und setzte einen etwas beleidigten aber ernsten Blick auf. „Wann hast du das letzte Mal was getrunken?“ fragte sie und legte ihre Stirn in Falten und musterte ihre Freundin abwartend. Emilia war noch schlechter gelaunt als sonst und das war meist ein Zeichen dafür, dass sie Durst hatte. „Ich weiß es nicht genau. War schon ein Weilchen her.“ „Kein Wunder, dass du dann so drauf bist!“ schimpfte Aisha und Mia schaute zu Boden. „Ja.....“, gab sie zu. „Na dann wird’s mal wieder höchste Zeit!!“ „Ich weiß.“ „Und am besten jetzt gleich!!“ befahl Aisha wie eine Mutter. Emilia nickte, den Blick immer noch auf den Boden gerichtet. Wie ein Kind, das gerade etwas angestellt hatte. „JETZT!“ „Okay, okay! Ich hole nur Jesse und dann gehe ich jagen! Der könnte nämlich auch mal wieder was vertragen“, beendete Emilia in Gedanken verloren. „Braves Vampirchen!“ sagte Aisha und kicherte als sie den bösen Blick von ihrer Freundin sah. Mia konnte es überhaupt nicht leiden wenn Aisha sie so nannte. „Phhh!“ machte sie und flitzte davon. Aisha schüttelte den Kopf und ging weiter. „Ach Mia!“ sagte sie und musste erneut über ihre Freundin lachen. Doch dann war sie mit ihren Gedanken schon wieder ganz bei Jayden.
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Love Fight Love- Sei deinen Freunden nahe, aber deinen Feinden noch näher
Fiksi PenggemarEmilia Evans und Aisha Grant sind schon seid langem die besten Freundinnen die es gibt. Sie gehen zusammen durch dick und dünn und sind einfach unzertrennlich. Doch sie haben ein Problem: sie dürfen eigentlich gar nicht befreundet sein. Sie sollten...