chapter 6

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chapter 6

Die Sonne schien seit gefühlten 4 Stunden auf mein Gesicht und ließ die Hitze in meinen Kopf steigen. Ich war bereits um 5 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen, obwohl Samstag war. Ein Tag, an dem ich grundsätzlich bis 13 Uhr schlief. Ich drehte mich auf die andere Bettseite und spürte, wie sich mein Gesicht abkühlte. Ich griff zu meinem Handy. 8:21. "Super", schwirrte es durch meinen Kopf. Ich wollte nicht warten, ich wollte aufspringen und zu Harry laufen. Ich weiß nicht einmal wieso. Früher hatte ich One Direction verabscheut. Nun ja, man konnte kaum von früher reden, es war etwa 4 Tage her. Ich spürte die Müdigkeit in meinen Gliedern und versuchte krampfhaft einzuschlafen, doch mein Gehirn wollte nicht abschalten. Irgendwann muss ich dann wieder eingeschlafen sein und der Schock saß tief, als ich um 14 Uhr aufwachte und bemerkte, dass ich etwa eine halbe Stunde hatte, um mich fertig zu machen. Hektisch rannte ich ins Badezimmer und schaute in den Spiegel. Ich erkannte dunkle Ringe unter meinen Augen und meine Haare lagen heute richtig beschissen. Wütend zog ich an ihnen und griff nach meiner Bürste. Irgendwie zauberte ich ein wenig Make-Up in mein Gesicht, das es schon gesünder aussehen lies. Ich rannte zu meinem Kleiderschrank und nahm ihn halb auseinander, grimmig schmiss ich alle meine Klamotten hinter mich bis ich mich mit einer Leggins, einer Bluse und einer Strickjacke zufrieden gab. In der Küche griff ich nach einem Toast, welches mir meine Mom auf den Tisch gestellt hatte und rief "Ich bin weg!" 

Auf der Straße stieß mir die kalte Luft entgegen. Ich schloss die Tür und lief den altbekannten Weg entlang. Den ganzen gestrigen Abend hatte ich damit verbracht, irgendwelche Videos von Harry zu sehen. Er wurde mir immer sympathischer. Doch insgeheim dachte ich "Hör auf Lily, du müsstest ihn hassen!". Und ich wollte auch keinen Harry aus Videos kennenlernen, sondern den Echten. Und ich hoffte so sehr, dass ich es tuen würde. Ich wünschte es mir. Harry und ich waren in "Café York" verabredet, einem unscheinbaren Café mitten in London. Ich zückte meine Oystercard, als ich die U-Bahn-Station betrat. In der Bahn fand ich wie gewöhnlich keinen Platz und quetschte mich zwischen irgendwelche Buisenessmänner, die gestresst telefonierten und lautstark grölende Jugendliche. Mit Kopfhöhrern im Ohr suchte ich mir genervt einen Platz zum Anlehnen. Ein Mädchen, das gegenüber auf einem Notsitz saß, starrte mich entgeistert an. Genervt verdrehte ich die Augen und warf ihr einen giftigen Blick zu, doch ihre Augen ließen nicht von mir ab. Nach 5 Minuten ergriff ich die Initiative, riss mir die Kopfhöhrer aus dem Ohr und ging auf sie zu. "Sag mal blute ich irgendwo? Habe ich einen unglaublich großen Pickel auf der Stirn? Sind meine Augen so pink, wie das Lieblingskleid von deiner Barbie? Ich find's ziemlich respektlos jemanden so anzustarren. Guck wo anders hin." Verwirrt sah sie mich an und senkte dann den Kopf. Ich schaute auf ihr Handy, auf dem ein weiterer Artikel über Harry und mich zu sehen war. Sie öffnete twitter und ich begab mich zu meinem alten Platz. "Scheiße", ich biss mir auf die Lippe. Jetzt wo ich doch offiziell Harrys Freundin war, sollte ich mich Fans gegenüber wenigstens freundlich verhalten, um mein kaputtes Image nicht noch mehr zu zerstören. Die Hassbotschaft über mein Verhalten würde nicht lange brauchen, um die Directioner-Gemeinde zu erreichen. Ich schloss die Augen. "Vergiss es, Lily", redete ich mir ein, "bald haben sie dich eh vergessen". Das hoffte ich zumindest. 

Als ich durch die großen Altbau-Fenster des Cafés sah, fiel mein Blick direkt auf Harry, der schon an einem Tisch saß. Ich betrat den Laden und ging auf ihn zu, der sofort grinsend aufstand und seine Arme ausbreitete. Ein Kribbeln ging durch meinen Bauch, doch ich zwang mich dazu, ihn nicht anzuhimmeln. Seine grünen Augen leuchteten und ich ging näher zu ihm. Schließlich nahm er mich fest in die Arme, als würden wir uns ewig kennen. Ich fühlte die Wärme durch meinen Körper fließen. "Wow, du stehst hier mit einem Star, der dich ganz einfach umarmt, als hätte er nie etwas anderes getan", dachte ich. "Hey Harry", sagte ich schüchtern und er fragte "Was möchtest du trinken?", "Ein Wasser reicht, danke!" Lächelnd winkte er der Kellnerin zu und gab die Bestellung auf. "Wie geht es dir?", fragte er nachdem er lange an seinem Tee genippt hatte. "Gut, besser als vor ein paar Tagen noch", ich lächelte ihn an. "Okay..", murmelte er gedankenverloren. 

Nach einer Stunde Smalltalk bezahlte Harry und nahm mich bei der Hand. Mir war klar, dass das alles nur für die Öffentlichkeit gespielt war, doch ich fühlte mich unglaublich wohl. Ich spürte seine großen, zarten Hände und lächelte in mich hinein. Wir gingen durch die Innenstadt und er legte den Arm um meine Schulter. Obwohl keine Sonne schien, hatte er eine Sonnenbrille auf. Natürlich, er will ja nicht von Tausenden von Fans und Paparazzos geplagt werden. Es war echt ein beängstigend komisches Gefühl mit einem Weltstar durch die Straßen zu laufen. Aber es fühlte sich auch gut an. Ja. Sehr gut sogar. 

In einem Park ließen wir uns auf einer Bank nieder. "Ich mag deine Haare und deine Sommersprossen, Lily O'Connor", sagte Harry. "Was?", erschrocken sah ich ihn an, überrascht von dem plötzlichen Kompliment. Ich bekam nie Komplimente. "Ja, ich finde rote Haare sind etwas Besonderes und Sommersprossen machen einen zehnmal süßer", lächelte er. "Oh danke", murmelte ich verlegen und versuchte meine aufsteigende Röte zu unterdrücken. Erfolglos. Bei meiner hellen Haut war es natürlich noch viel auffälliger. "Danke Gott, für die beschissensten Gene.", dachte ich. Es war alles so schrecklich seltsam und doch so toll. Ich starrte auf den Boden und kickte Kieselsteine auf die andere Wegseite. Eichhörnchen kletterten flink die Buchen hinauf. Wir saßen einfach da und schwiegen.

"So, wir stürzen uns jetzt mal in den Trubel, wir sollen ja auch gesehen werden.", sagte Harry plötzlich, steckte seine Sonnenbrille ein und nahm ich abermals bei der Hand. Wir landeten auf der Oxford Street. Mehr Menschenmassen konnte man wirklich nicht treffen. Und es dauerte auch nicht lange, da standen die ersten Fotografen vor uns und versperrten den Weg. Den Arm um meine Schultern gelegt, versuchte sich Harry durch die Massen zu kämpfen. Die Paparazzos verfolgten uns unentwegt. Ich schaute mehrmals über meine Schulter, verunsichert von dieser, für mich neuen Situation. Sie holten uns ein. Plötzlich nahmen sie den Platz um uns rum ein und schütteten Fragen über uns. "Ist sie jetzt wirklich Ihre Freundin?", "Wie lange läuft das schon?", "Viele Fans sind misstrauisch und glauben nicht, dass ihr zusammen seid!". Dieser Satz kam unglaublich oft vor und ich sah den Zorn in Harrys Augen fackeln. "Wo ist denn das frisch verliebte Pärchen?", riefen sie. Kurzum drehte Harry sich zu mir und flüsterte: "Küss mich".

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Wow, endlich ein neues Kapitel. Es tut mir so leid, dass ich über einen Monat nicht geschrieben habe, aber ich hatte nicht viel Zeit und irgendwie auch eine Schreibblockade. Ich hoffe das Kapitel ist mal etwas länger und auch wenn ich noch nicht sicher bin, ob es so richtig war, wie ich es geschrieben habe, mache ich keinen Rückzieher mehr. Dann ist es eben so. Danke für über 200 Reads, WOW! 

xx fanfictioner_xx

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 12, 2013 ⏰

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