Kapitel 3

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Wir standen am Waldrand. Beide wussten, was jetzt kommen würde. Ich spürte jeden deiner perfekt geformten Muskeln unter mir zittern und wusste, wenn ich nicht bald das okay geben würde, rennst du selbst los.
Die Sonne schien zwischen den Bäumen hindurch. Ein Windzug kam mir entgegen und ich wartete auf das laute Tuten. Da war es. Ich legte meine Schenkel nach hinten, ließ dir die Zügel. Du hast den Zug gesehen, der neben uns entlang schoss, gingst mit den Hufen in die Luft und bist neben der Bahn den Weg lang geprescht. Wie in Zeitlupe trommelten deine Hufe im Takt auf den festen Sandboden und ich spürte wie dein Körper vor Energie immer länger wurde, du gabst dein bestes, die Menschen im Zug warfen uns verwirrte Blicke zu aber das war egal.

Ich liebte diese Strecke mindestens so sehr wie du. Besonders die Sprünge machten die Ausritt mit dir immer wieder zum Erlebnis. Der Baumstamm wurde vor meinen Augen größer, deine Muskeln spielten und dein Blick war konzentriert auf das große Hindernis gerichtet. Mit der Kraft eines Leoparden stießt du dich vom Boden ab und der Moment des Fliegens War einfach unbeschreiblich. Weich landeten wir auf der anderen Seite, wir parierten und ich atmete durch.
Um deine heftige röchelnde Atmung unter Kontrolle zu bringen ließ ich die Zügel auf deinen Hals fallen, stieß sanft in deine Seiten um dich im Schritt nach Hause zu reiten.
Ich fand schnaubende Zustimmung. Der Tag war gerettet.

Aus einem kleinen unscheinbaren LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt