Kapitel 10

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Es war spät geworden, Andre und ich liefen durch die Straßen Paris.
Die schwarze Nacht umgab uns, durchflutet von einigen Straßenlichtern,
Die Stadt war bei Nacht noch viel schöner als bei Tag, so ruhig, ohne das ganze wilde Getümmel.
Andre hatte einen Arm um mich gelegt, mein Kopf lehnte an seinem Brustkorb.
Wir kamen an einer Bank an, sie stand am Wasser der Seine, niemand außer uns war hier.
Andre und ich setzten uns auf die alte Holzbank.

"Sieh mal!"

Der Größere deutet in den Himmel, tausende von Sterne funkelten auf uns hinab.

"Wow."

Ich lehnte meinen Kopf an Andres Schulter, mein Blick noch immer versunken in den pechschwarzen Himmel, mit den tausenden kleinen glühenden Kometen.
Ich würde auch bald dort oben sein, weg von all dem hier .
Weg von dem was ich liebte, in mir kroch ein Gefühl der Ungewissheit und Trauer auf.
Ich merkte wie Andre mich besorgt von der Seite ansah.

"Bby?"

Ich sagte nichts, viel zu tief war ich vertieft in diesen Gedanken, die Gedanken was passieren würde wenn ich nicht mehr da wäre.
Ein Finger legte sich an mein Kinn und schob es zur Seite, ich sah nun in sein besorgtes Gesicht.
Seine braunen Augen drangen in meine, die Gedanken wurden dadurch unterbrochen, doch sie blieben da.

"Ich...will bei dir bleiben. Für immer!"

"Jan! Du wirst immer bei mir sein!"

"Aber ich werde nicht mehr in deinen Armen liegen können, ich ...ich."

Er unterbrach mich indem er sein Arme um mich schlang und fest an sich zog.
Mein Kopf sank in den Stoff seines weichen Pullis, er roch so gut wie immer nach einem Hauch Zimt und Vanille.
Ich schlang meine Arme ,unter seiner offenen Jacke, um seinen Rücken, krallte mich in dem Pulloverstoff fest.

"Ich will nicht sterben..."

Schluchzte ich auf und einige Tränen rannten über meine Wangen.
Plötzlich spürte ich wie nasse Tropfen auf meinen Hinterkopf fiehlen, hörte wir Andres Herz immer schneller schlug und wie er mechanisch über meinen Rücken strich.

"Jan..egal was passiert..Ich liebe dich für immer!"

Mein Blick fuhr zu ihm hoch, seine Augen waren leicht rot und gefüllt mit Tränen.

"Andre."

Ich löste eine meiner Hände von seinem Rücken und legte sie an seine Wange, ich strich mit meinem Daumen die herinterlaufende Träne weg.
Ich hatte ihn noch nie so gesehen, so zerbrechlich, ich fühlte mich so schuldig, er war für mich da obwohl er wusste das er mich verlieren wird..
Ich zitterte, nicht vor Kälte, nein vor Angst .

Ohne ein Wort sahen wir uns an, tief in die Augen der Trauer, der ewigen Lieb.Er legte eine Hand an meine, strich mit seiner kalt geworden Hand über meine, es war anders als sonst wenn er mich berührte.

Er war voller Angst, voller Furcht und doch wollte er sich nichts anmerken.
Ich hörte das Rauschen des Flusses, doch sein Herzschlag übertönt es.
Ich wischte eine erneute Träne ihm von der Wange.
Er öffnete seinen Mund, wollte etwas sagen doch ich unterbrach ihn.

"Sssht!"

Zärtlich legte ich meine Lippen auf seine, sie waren kalt wie meine doch durch unser aufeinander treffen durchströmten sie Wärme.

Wir verweilten einige Zeit so, bis ich mich von ihm löste und meine Augen öffnete gleichzeitig mit ihm.
Er lächelte leicht, das reichte mir schon, ich fiel zurück in seine Arme.
Ich kuschelte mich in den Saum seines Pullis, atmete seinen Geruch ein und schloss meine Augen.
Ich genoss diesen Moment, obwohl er voller Ungewissheit war, auch wenn dieser Moment voller Schmerz und Trauer war, mit meinem Jungen war er mehr als perfekt.

"Jan?"

Seine wieder warme Stimme unterbrach die Stille.
Ich sah zu ihm hoch.

"Ich liebe dich."

Lächelnd schloss ich wieder meine Augen. Ich spürte seinen regelmäßigen Atem in meinen Haaren, es kitzelte leicht doch es war ein unglaublich angenehmes Gefühl.
Allein seine Nähe, seine Anwesenheit war ein angenehmes Gefühl.

Ich merkte wie die Müdigkeit in mir hoch kroch, Andre schloss seine Jacke um mich.

"Schlaf Ruhig!"

"Aber."

"Keine Angst ich pass schon auf das dich keiner entführt."

Kichernd kuschelte ich mich an ihn.

"Mein kleiner Janiboy.. ich werde dich immer beschützen!"

Er fuhr durch meine Haare, legte dann seinen Kopf auf meinen und ich versank in der Dunkelheit in meinem Kopf.
Doch meine Träume waren, wenn er bei mir war, voller Helligkeit.

"Ich liebe dich auch Andre!"

Flüsterte ich bevor ich ganz verschwand, in den Träumen der kunterbunten, perfekten Welt.

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