Wie weit würdet ihr für euren besten Freund gehen?
Würdet ihr ihn für seine große Liebe ziehen lassen?
Oder würdet ihr ihm raten, bei euch zu bleiben?
Hicks musste so eine Entscheidung treffen und seine Entscheidung betraf nicht nur ihn und Ohneza...
Schnurrend kam Mondschein auf mich zu, zufrieden warf ich ihr einen Fisch zu. „Ohnezahn, komm. Astrid, essen!", ich holte noch mehr Fisch und ging zurück zur Feuerstelle. Mit rot geweinten Augen kam Astrid hinunter gelaufen:„Hicks! Sturmpfeil! Sie wollte mich beißen!", tröstend umarmte ich sie. „Ich berufe eine Versammlung in der Großen Halle ein. Alle sollen anwesend sein, mit ihren Drachen."
Ich sah mich in der Halle um, etliche Wikinger waren bei den restlichen Drachen versammelt, Sättel trug schon lange keiner mehr, sein Volk litt, Ohnezahn starrte mich gebannt an. Ich schluckte Tränen hinunter, Vater hätte auch so entschieden:„Hört mal alle zu! Drachen sind kraftvolle, intelligente und friedvolle Lebewesen und jahrelang lebten wir nun mit ihnen zusammen. Wir haben viel zusammen erreicht, Berk ist größer geworden, lebendiger und besser. Drachen haben uns ermöglicht die Welt komplett neu betrachten zu können, wir haben Sachen gesehen, entdeckt, dass hätte ich nie für möglich gehalten und ihr auch nicht. Wir haben festgehalten, festgehalten an der Zukunft, das war ein Fehler. Unser Gedanke es immer so leicht zu haben, war falsch. Aber um die Kunst 'festzuhalten' zu beherrschen, muss man auch loslassen können. Deshalb...", ich ging langsam zum Tisch und holte eine neue Konstruktion hervor. Dann ging ich zu Ohnezahn:„Du bist der beste Freund, den man sich wünschen konnte, ich verdanke dir soviel. Mein Leben und meine Hoffnung. Dank dir, wurde ich zu dem Wikinger, der ich heute bin. Deshalb gebe ich dir das zurück, was ich dir vor 6 Jahren nahm, deine Freiheit.", ich legte Ohnezahn seine neue Konstruktion an, sie bestand zwar aus Leder war aber fein säuberlich mit Nachtschattenschuppen beklebt, die ich Jahre zuvor immer eingesammelt hatte, falls Ohnezahn welche verlor. Mit großen Augen blickte er erst zu Mondschein, dann zur Flosse - klappte diese auf und zu - und schaute zum Schluss mich an. „Egal was passiert, ihr seid immer auf Berk willkommen.", schniefend wischte ich mir meine nasse Wange trocken, ich versuchte es zumindest. Ich streckte noch einmal das allerletzte Mal meine linke Hand aus, ich wollte nur noch einmal die kalten Schuppen fühlen, nur noch einmal meinen besten Freund haben bei mir haben. Wissen, dass ich ihm etwas bedeute. Ich wollte mich einfach dafür entschuldigen, dass ich ihn damals vom Himmel schoss. Sicher, ihn kennengelernt zu haben, war das Beste, was mir je passiert ist, aber vielleicht wäre eine andere Art und Weise besser und sinnvoller gewesen. Vielleicht würden wir hier dann gar nicht stehen. Ich veränderte Berks Zukunft und mein Schicksal und jetzt? Jetzt verändere ich es erneut. „Es tut mir so unendlich Leid, dass ich jetzt erst die Erkenntnis traf, Lebe wohl Ohnezahn. Du wirst mir fehlen.", fest drückte er seinen Kopf gegen meine Handfläche, versuchte zu lächeln und stupste mich noch ein allerletztes Mal an, eh er sich brüllend umdrehte und gefolgt von den anderen Drachen in den Himmel stieg. Ich lief hinterher und blieb draußen schließlich an der Klippe stehen, wo ich vor 6 Jahren stand, als Ohnezahn verladen wurde und zusammen mit meinem Vater und anderen Wikinger in den Kampf zog. Da spürte ich einen leichten Druck auf meinem Rücken und aus dem Augenwinkel sah ich blondes Haar im Winde wehen, zusammen sahen Astrid und ich unsere ehemaligen Drachen in den Sonnenuntergang fliegen und mit jedem Flügelschlag, wurde das Loch in meiner Brust größer...
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