Drachenzähmen Leicht Gemacht 3

Mein erster Tag als Stammesoberhaupt oder Wie ich meinen Drachen verliere

„Ohnezahn! Ohnezahn, wo steckst du Kleiner?", munter sprang ich die Treppenstufen hinunter.
„Morgen Mutter! Weißt du, wo Ohnezahn ist?", sie zuckte bloß mit ihren Schultern und hantierte weiter in der Küche herum:„Vielleicht ist er bei Sturmpfeil?"
„Gute Idee, ich geh dann jetzt!", ich stürmte aus dem Haus und stoppte abrupt, sonst wäre ich gegen einen Holzbalken gelaufen.
„Moin Hicks!", die Wikinger, die den Balken tragen, grüßten mich freundlich und marschierten weiter. Ich nickte zurück und ging unter dem Balken weiter. „Tach Hicks! Wie läuft es denn Zuhause?", eine Wikingerin kämpfte sich zur Schmiede durch und warf mir einen flüchtigen Blick zu. „Danke gut und bei Ihnen Frau Ack?", doch da war sie schon verschwunden.
„Ah, Hicks! Dich hab ich gesucht!", Sven drängte sich zu mir durch:„Meine Schafe! Oh, Hicks. Zwei Drachen streiten sich auf meiner Weide! Du musst was unternehmen!?", fast schon weinerlich zog Sven mich hinter sich her. Ich befreite mich aus dem Griff:„Hey, Sven. Schon gut... Ich-Ich schicke Drachenreiter hin, und zwar die Besten.", obwohl ich es gerne selbst und vor allem alleine gemacht hätte, wollte ich jetzt erstmal zu Ohnezahn. Eh Sven etwas sagen kann, tauchte ich in der Menge unter. Da sah ich Rotzbakke mit Gustav:„Hey, ehm, Jungs? Könntet ihr einen Streit auf Svens Weide schlichten. Ich hab gerade viel zu tun und- ohhhaaa...", irgendeiner hatte mich angerempelt und ich musste erstmal mein Gleichgewicht wieder finden.
„Wenn's sein muss, Zahnhaken!", Gustav schwang sich in den Sattel und flog, hoffentlich, zu Svens Schafen. Rotzbakke blieb stehen:„Hicks? Wo ist Ohnezahn? Und was meinst du mit 'Viel zu tun'?", ich verdrehte meine Augen.
„Schön, ich suche Ohnezahn. Zufrieden Rotzbakke? Ohne ihn schaffe ich das Alles nicht.", Rotzbakke verschränkte die Arme:„Hicks, ich bin nicht zufrieden. Aber ich verstehe dich... Na, los. Hau ab, Gustav und ich kümmern uns um die brennenen Schafe.", dankbar klopfte ich ihm auf die Schulter und lief weiter, bis Astrids Haus ist es nicht mehr weit und-...
„Suchst du jemanden Bestimmtes?", lächelnd drehte ich mich um.
„Hey, Astrid.", ich umarme sie.
Dann drückte sie mich weg und gab mir einen Kuss:„Mhh, ich wollte gerade zu dir."
Jemand schob sich zwischen Astrid und einem anderen Wikinger durch, sodass sie noch enger an mich gedrückt worde. Schnaufend hakte sie ihre Arme hinter meinem Kopf zusammen:„Aha, und warum?", sie grinste verführerisch.
„Ich suche Ohnezahn und hatte gehofft er sei bei dir und Sturmpfeil?", ich sah, dass ihr diese Antwort nicht gefiel, aber Astrid riss sich zusammen:„Ne, tut mir Leid Süßer. Ohnezahn war heute nicht bei uns.", etwas traurig ließ ich sie los. Besorgt musterte Astrid mich:„Ach, okay. Dann-Dann gehe ich Grobian besuchen, willst du mitkommen?"
„Ne, geht nicht. Ich soll doch heute die Arbeiten an der großen Halle überwachen.", innerlich schlug ich mir selbst vor den Kopf. Klar, ich hatte sie gestern drum gebeten, das zu tun. „Dann...", etwas verloren schaute ich auf dem Boden:...bis später!", sanft küsste sie meine Wange und ging Richtung Halle. Ich kämpfte mich zur Schmiede durch, unterwegs wurde ich natürlich aufgehalten aber meistens waren es nur Begrüßungen oder Bitten, ich musste einmal Raff und Taff losschicken, um ein Wildschwein Problem zu beseitigen, Fischbein musste auf eine Horde Kinder aufpassen, dessen Eltern ja Berk aufbauen und Eret begleitete Gothi auf Kräutersuche. „Moinsen Hicks! Schön das du mal vorbeischaust.", Grobian lächelte mir zu und wollte gerade im Feuer was erhitzen, als er sah, dass die Flammen zu niedrig waren:„Noar! Muffel? Immer das Selbe mit dir!", erschrocken öffnete der Drache ein Auge, hievte sich hoch und spuckte eine Flamme aus, allerdings schlecht gezielt. Na ja, immerhin brennt das Feuer wieder richtig. „Hicks? Wie wär's wenn du dich ein bisschen um die Sattelbestellungen kümmerst?"
„Alles klar.", ich schob eine Trennwand zur Seite und griff nach einem Holztäfelchen:„Nummer 41...", ich stockte, die gleiche Nummer hatte mein Vater auch aufgerufen...
„Hey, joar. Ich wollt ein sportliches Modell haben... Wo man viel Erfolg bei Frauen hat!", in Gedanken versunken nickte ich:„Wird erledigt Gunnar.", geistlich abwesend, schnappte ich mir ein Stück Leder und fing an zu arbeiten...