†~ Eine Untergehende Welt ~†

~Kapitel IV~

Raykou

Sie war totmüde und ihr Kopf dröhnte. Der Manaki lag in ihrem Bett und sie hatte in ihrem Sessel geschlafen... oder besser gesagt nicht geschlafen. Sie war unglaublich nervös und gespannt darauf gewesen, ihn kennen zu lernen. Das Medizinteam hatte ihr erklärt, dass er laut DNS-Analyse sowohl zum Teil Manaki und Rankay war, jedoch ebenfalls Teile einer völlig unbekannten Spezies im Blut trug, was die Bioreplikation seiner beschädigten Knochen unmöglich machte und Energieheilung erforderte. Sie kannte sich recht gut mit Energie aus, jedoch bei weitem zu wenig in der heilsamen Nutzung selbiger, um ihn selbst ordentlich verarzten zu können. Er war nachts kurz wach gewesen, doch wirkte zu ihrer Beruhigung weniger panisch und feindselig, als es üblich gewesen wäre. Sie schaltete die Beleuchtung an und blickte auf den unruhig schlafenden Mann. Er schlug die Augen auf und blickte sie an. Er wirkte nervös und drehte sich weg. "Argh... was hast du mit mir angestellt?", seine Allgemeinsprache war ungemein flüssig für jemanden, der in einer Randkolonie gelebt hatte. "Naja... ich hab dein Fahrzeug abgeschossen... und dich danach verarztet weil ich keine Zivilisten sterben lasse, egal von welchem Volk... also der Abschuss tut mir leid...", sie blickte verlegen zu Boden. "Scheiße passiert würde ich sagen...", er setzte sich auf und zuckte zusammen "...autsch. Du musst mich echt gut erwischt haben, wenn ich mich noch nicht erholt habe... welches Datum haben wir?" Sie war ziemlich verwirrt. Er wirkte nicht wirklich feindselig oder wütend, eher neugierig. Sie nannte ihm das Datum, es war in etwa eine Woche vergangen seit der Mission aufgrund welcher sie begann, die Befehle des Rates zu bezweifeln. "Oh... ich war ne ganze Woche lang bewusstlos? Das ist echt übel... Und danke... fürs retten", er lächelte sie nervös an und blickte wieder weg, "Würde es dich stören, dir etwas mehr an zu ziehen, Lady?" Raykou sah an sich hinab. Sie trug immer noch die klassischen Tuchbindungen ihres Volkes um Brust und Hüften und lachte. "Ja... ja natürlich, tut mir leid... unterschiedliche Kulturen und so", sie ging zu ihrem Schrank und zog sich eine ihrer Uniformen an. "Besser?", fragte sie, während sie wieder zu ihm trat, allerdings war ihre Müdigkeit jetzt deutlich stärker, als zuvor.