Kapitel 1- Schlag auf Schlag

299 3 1
                                    

"... Die Richter ziehen sich zur Beratung zurück. Die Verhandlung wird unterbrochen. "

Die Richter erhoben sich, ebenso wie die restlichen Anwesenden im Raum. 

Man hörte nichts weiter als sich entfernende Schritte,  und das schließen der schweren Tür.

"Puhhh...", Lexa atmete hörbar aus.

Sie rutschte ein Stück tiefer in ihren Stuhl und schaute ihre Anwältin fragend an.

Diese starrte weiter auf ihre Unterlagen als ginge es sie alles nichts mehr an. Schlimmer noch, Lexa kam es so vor, als wüsste ihre Anwältin Frau Hahn ganz genau, dass sie den Prozess verlieren würden und Lexa nicht straffrei davon kommen würde.

"Sagen Sie mal bitte was dazu?!" Lexa wurde langsam ungeduldig und genervt.

Frau Hahn sah sie an, verzog aber keine Miene.

"Lexa, was willst du den hören? Du hast dir das selbst zuzuschreiben und mehr als versuchen dir zu helfen kann ich nicht.  Wir müssen jetzt das Urteil abwarten. Dann sehen wir weiter."

Lexa traute ihren Ohren nicht.  Das kann doch nicht ihr Ernst sein?! Mehr hatte diese Frau nicht zu sagen. Diese Frau, die sie ein Vermögen kostet, jedenfalls für ihre Verhältnisse.

Doch sie entschied sich dafür lieber den Mund zu halten und abzuwarten. Mehr konnte sie im Moment sowieso nicht tun...

Es vergingen Minuten,  wieviel es genau waren konnte Lexa nicht sagen. 5, 10 oder 30 Minuten?  

Sie hatte keine Ahnung...


Dann ging plötzlich die Tür mit einem lauten Quitschen auf. Sofort versteift sich Lexa wieder.

Sie würde es niemals zugeben, aber... Sie hatte Schiss, und zwar Richtig... 

Sie hatte Angst davor, wegen einem kleinen Fehler ihrerseits sich alles zu vermasseln. Hätte sie doch einmal nachgedacht... Hätte, hätte Fahrradkette... im Nachhinein ist man immer schlauer.

Lexa war so in Gedanken, dass ei gar nicht mitbekam das der Richter schon angefangen hatte zu sprechen. 

"Lexa! Hoch mit dir!", zischte Frau Hahn.

Lexa erschrak,  stand jedoch schnell auf und schaute zu dem Richter nach vorne.

"Im Namen des Gesetztes verkünde ich folgendes Urteil. Die Angeklagte, Lexa Morgan, wird zu 150 Sozialstunden verurteilt.", sagte der Richter mit seiner lauten, nervenden monotonen Stimme.

Lexa verkrampfte sich. Den sie merke oder besser gesagt wusste, das der Richter noch nicht fertig war.

Und gerade als Lexa dachte, dass es nicht noch schlimmer werden könnte, sprach der Richter weiter.

"Frau Lexa Morgan, Sie werden ihre Sozialstunden im städtischen ReitVerein Griffin absolvieren."

Lexa schnappte nach Luft. Ihre Gedanken waren nur:

"Um Gottes Willen! Bitte, bitte nicht! Das kann nicht sein Ernst sein!? Wieso nicht irgend etwas anderes? Sie würde wirklich alles tun, nur nicht zu irgendwelchen Pferden, Misthäufen und eingebildeten Reiter- Tussen zu müssen"

Lexa sah hilflos zu Frau Hahn, diese lächelte Lexa aber nur aufmunternd zu und anschließend nickte sie dem Richter leicht zu.

Der Richter sagte noch einiges, jedoch hatte Lea komplett abgeschaltet. 

Sie wollte gar nichts mehr hören, nur noch nach Hause. 


Wenige Minuten später stand Lexa mit Frau Hahn vorm Gerichtsgebäude. 

"Lexa, jetzt schau nicht so. Du kannst dich glücklich schätzen das es so glimpflich ausgegangen ist für dich.  Es hätte viel schlimmer kommen können." Frau Hahn nickte ihr ermuntern zu.

Lexa schaute sie mit bösem Blick an.

" Was daran ist Bitte gut!? Ich habe einen Haufen Sozialstunden bekommen und noch dazu auf einem Gestüt! Ich hasse Pferde, ich... Ich,  weiß nicht was ich sagen soll!"

Lexa hatte hinten heraus angefangen zu schreien, und vlt lief ihr sogar eine einzelne Träne die Wange herunter.  Doch sie wusste es nicht. 

Frau Hahn sah sie mitfühlend an, auch wenn sie dabei leicht die Augen verdrehte.

" Ja das mag jetzt erstmal schlimm und tragisch klingen, aber denk mal nach. Es hätte dich deutlich schlechter treffen können. Deutlich." Das deutlich betonte Frau Hahn extra stark.

Lexa nickte leicht... Im Inneren wusste sie, dass Frau Hahn recht hatte. Es hätte sie schlimmer treffen können.

Frau Hahn sah Lexa kurz an und meinte dann: " Okay Lexa, ich muss jetzt weiter. Ich schicke dir alles was du für die Sozialstunden brauchst per Post. Ich wünsche dir alles Gute, und wenn etwas ist dann meldest du dich einfach...."

Wieder nickte Lexa nur. Frau Hahn reichte ihr die Hand zum Abschied und stieg dann in ihr Auto.

Lexa verzog das Gesicht. "Ja, ja, die fette Karre finanziere ich ihr jetzt auch noch mit." Ihr war zum heulen zu mute. Doch sie rieß sich zusammen,  keine Schwäche zeigen.

Sie straffe die Schultern und tippte sich durch ihre Kontaktlinse. 

Sie ließ es klingeln.

Eine Männerstimme meldete sich.

"Kannst du mich bitte abholen? Vom Gericht und bring was zum trinken mit. Ich brauch auf den ganzen Scheiß nen kurzen. Danke. " 

Sie legte auf. Sie setze sich auf eine Stufe der Treppe und wartete einfach. Mit ihren trüben Gedanken und einer Zigarette im Mund.


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So das war das erste Kapitel :) 

Lasst mir gerne einen Kommentar da wenns euch gefallen hat, wenns nicht gefallen hat dann natürlich auch^^


Das Glück dieser Erde...- Clexa - The 100Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt