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Wir standen einfach nur da. Unfähig um irgendwas zu tun. Ich wollte einerseits zu ihm. Einfach nur bei ihm sein und endlich für immer seins sein, aber andererseits wollte ich einfach nur weg. Alles, was ich versucht habe durchzuhalten in den letzten vier Tagen, würde daran zerbrechen. Alles, was er mir angetan hatte, wäre mir dann egal. All die Tränen und der ganze Schmerz wäre mir dann scheinbar egal. Naja war er mir auch eigendlich, wenn er es einsehen würde. Aber soweit würde es nie kommen. Dafür war er einfach zu stur.

Und dennoch war ich unfähig mich zu bewegen. Mein Blick war staar auf ihn gerichtet. Auf seine ebenso staaren eisblauen Augen, die sonst so kalt Schienen.

Auch er schien mit sich zu kämpfen. Denn er könnte sich ebenfalls nicht bewegen. Und wieder hatte er diesen komischen undefinierbaren Blick drauf. Was hatte das alles zu bedeuten? Was hatte dieser Blick zu bedeuten?

Ich wollte einfach weg. Mir war das eindeutig zu viel. Er und Kelly. Sein Blick. Alles. Es verwirrte mich immer mehr und brachte mich zu meinem Untergang. Die ganzen Bilder der letzten Tage kamen wieder hoch. Wieso? Ich verstand nichts mehr. Alles schien wie ein verschwommenes Bild in meinem Gedächtnis, das darauf wartete verstanden zu werden. Aber dieser Fall würde niemals eintreffen. Niemals.

Ich versuchte verzweifelt all diese Bilder zu verdrängen. Aber das bewirkte nur das Gegenteil. Immer und immer wieder tauchten diese Bilder auf. Immer und immer mehr verschmolzen sie ineinander. Wie ein Film spielten sie sich hinter meinen Augen ab. Immer und immer schneller.

Meine Sicht verschwomm. Ich konnte nur noch einen schwarzen Fleck sehen, der in einer grünen Umgebung stand. Was war hier los? Panik stieg in mir. Meine Atmung wurde schneller und flacher. Ich musste hier weg. Weg von ihm. Weg von Kelly. Weg von allem. Einfach einen klaren Gedanken fassen. Vielleicht konnte ich dann das mir scheinbar Unmögliche schaffen und ihn vergessen.

Der schwarze fleck tratt einen Schritt auf mich zu. Dies veranlasste mich einen Schritt zurückzutreten. Und noch eine. Meine Sicht wurde mit jedem Schritt klarer. Ein letztes Mal sah ich ihn. Seinen undefinierbaren Blick und auch die Enttäuschung in diesem brannten sich in mein Gedächtnis ein, Ehe ich mich umdrehte und wegrannte.

Meine Pfoten fegten über den Boden. Mein Körper schwebte durch meine Geschwindigkeit in der Luft. Auch wenn mit jedem Schritt meine Sicht wieder klarer wurde, versetzte auch jeder Schritt einen Stich in meine Brust. Mein Herz wollte stehen bleiben, zu ihm zurück rennen und weiter um ihn kämpfen. Aber ich konnte nicht mehr. Länger würde ich es nicht mehr Durchhalten. Meine kraft war am Ende. Ich musste Abstand gewinnen um neue kraft zu gewinnen. Auch wenn es mir am Anfang schwer fallen würde.

Schweren Herzens rannte ich weiter. Nach Hause. Ein Haus erstreckte sich nach einiger Zeit vor mir. Mein zuhause. Zumindest, was bis heute mein zuhause gewesen war. Ich werde es vermissen. Hier war der erste Ort, wo ich mich wirklich zuhause gefühlt hatte. Von Anfang an.

Ich machte einen Satz in den Garten und verwandelte mich im Flug zurück. Ohne zu stoppen rannte ich ins Haus. Mit schnellen schritten rannte ich vom Wohnzimmer zu meinem Zimmer. Dort schnappte ich mir eine Reise Tasche und stopfte alle wichtigen Dinge hinein. T-Shirts, Hosen, Pullover, Unterwäsche. Alles, was man halt so bräuchte.

Nach wenigen Minuten war ich auch schon fertig. Ein letztes Mal sah ich in mein Zimmer. Ich werde es vermissen. Ich schloss die Tür hinter mir. Dann nahm ich meine Tasche und lief runter. Auf dem Tisch hinterließ ich einen Zettel für Stev. Er sollte sich schließlich keine sorgen machen, wenn er nach Hause käme und mich nicht fand.

Hinter mir zog ich die Eingangstür mit einem Ruck zu. Ein paar Schritte bis zu meinem Auto lief ich schnell. Meine Tasche verstaute ich auf dem Rücksitz. Ich stieg in mein Auto ein. Ein letztes Mal schaute ich auf Haus. Wie es einfach da stand. So alleine. So fühlte ich mich auch grade.

Der Abschied fiel mir schwer. Ich mochte es hier. Sehr sogar. Aber ich musste nunmal hier weg. Hier würde ich sonst nur zerbrechen. Es nagte einfach zu sehr an mir Connor jedes Mal mit Kelly glücklich zu sehen, obwohl ich an Kellys stelle hätte stehen sollen. Das war nicht fair. Nichts hier war fair. Aber was solls. Jetzt musste ich hier weg. Vielleicht könnte ich ja dann Connor verstehen, wenn ich mir Zeit nahm es zu verstehen. Wer weiß.

"Auf in ein neues Leben." sagte ich leise zu mir selbst und fuhr los. Ich schaltete das Radio an und düsste über die Straße. Nach ein paar Minuten bog ich auf den Highway ab. Das wars dann wohl. Werde ich je zurück kehren? Wollte ich überhaupt zurückkommen? Wird mich jemand überhaupt vermissen? Und wenn, würden sie es verstehen? Ich glaube eher weniger. Aber jetzt musste ich erstmal an mich denken. Schließlich sollte es mir besser gehen. Und das hoffte ich dadurch zu erreichen.

Aber so wie ich mich grade fühlte, wollte ich nie wieder zurück...

Hey meine lieben,
was denkt ihr.
Wird sie zurück kommen?
Oder wird Connor sie suchen?
Wie lange wird sie wohl weg sein?

Schreibt mir eure Kritik zu dem Kapitel in die Kommentare. Das nächste Kapitel wird wieder länger.

Eure _xnxa_♥♥♥

P.s: vielen Dank für über 11k reads♥♥♥♥

Mate, Secret And Other ProblemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt