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Ich schaute aus dem Krankenhausfenster, es war kein besonders tolles Wetter, aber für Anfang Januar war das okay, außerdem passte es zu meiner Stimmung.

Ich saß mal wieder auf dem Sessel, neben dem Bett meiner Schwester und las ein Buch. Es war gerade erstmal 8:30 Uhr morgens und Anna schlief noch, das einzige was man hörte waren die Stimmen vor der Tür und das Piepen der Maschinen an die Anna angeschlossen war.

Ich war so in das Buch vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, das meine kleine Schwester wach wurde. Ich bekam es erst mit, als sie mich fragte was ich, denn da für ein Buch lese, und ich zusammen zuckte. "Sorry!", kicherte sie, "also was liest du denn da jetzt?", fragte sie mich noch einmal und griff zu ihrer roten Mütze und setzte sich diese auf den Kopf, Anna hatte immer diese Mütze auf, da ihr durch die Chemotherapie langsam die Haare ausgefallen sind, schließlich hat sie ihr Haare einfach abrasiert. Eigentlich hat sie ihre Haare umsonst verloren, da die Chemo ihr überhaupt nichts gebracht hat, diese hätte laut den Ärzten, ihr Leben nur um 3 höchstens 4 Monate verlängert. Um es klar auszudrücken, Anna würde sterben, und sie wusste es, aber sie lebte ihr Leben so weiter als ob nichts wäre, und genau das beeindruckte mich. Und nicht nur mich sondern auch meine Eltern und meinen älteren Bruder Max.

"Winter Soldier, der längste Winter.", antwortete ich ihr und las weiter. "Winter Soldier?", fragte sie mich, anscheinend hatte sie vergessen, dass sie mich gefragt hat was ich da lese. "Das lese ich gerade!", sagte ich ihr und wedelte damit vor ihrer Nase rum. "OMG. Du ließt freiwillig ein Comic?", Anna schaute mich ungläubig an. "Ja, deine große Schwester ließt freiwillig ein Comic. Eigentlich wollte ich es dir ja schenken, aber du warst noch am schlafen und ich habe mein Buch vergessen, deshalb lese ich es jetzt. Und du hast Glück, ich habe es vor 5 Minuten beendet, und ich muss zugeben, es war gar nicht mal so schlecht.", antwortete ich ihr und hielt ihr das Comic hin, was sie mir sofort aus der Hand riss. "Tja, vielleicht solltest du mehr Comics lesen und zufällig weiß ich das in deiner Handtasche auch noch, Winter Soldier, der schwere Weg liegt! Ach, und danke hier für, Mila!, meinte Anna. "Was? Woher weißt du das?", fragte ich sie erstaunt. "Weil es deiner Handtasche rausguckt.", sagte sie und griff in meine Handtasche die neben ihrem Bett und neben dem Sessel stand. "Du bist echt unglaublich!", lachte ich und schob mir meine Brille ein kleines Stück nach oben.

Um 10:00 Uhr bekam Anna ihr Frühstück, aber sie rührte es nicht an. Anscheinend hatte sie es noch nicht einmal mitbekommen, dass ihr Frühstück da war. Ich legte den zweiten Teil des Comics an die Seite, und diesmal las ich einen Comic freiwillig, Anna hatte mich nicht dazu gezwungen. "Willst du nicht dein Frühstück essen? Ich ess es sonst, und es gibt heute sogar mal ein Brötchen!", fragte ich meine Schwester. "Hä? Was ist?", sie schaute mich verwirrt an, "ich war gerade in Gedanken ?" und dann sah sie das Tablett mit dem Frühstück und griff zu. "Ihhh. Orangen - Saft! Jetzt wollen die mich schon vergiften, damit die mich endlich los werden!", lachte Anna und reichte mir das Glas mit dem O - Saft, da sie genau wusste, dass ich O - Saft liebe. "Woran hast du eigentlich gerade gedacht?", fragte ich sie neugierig und nippte an meinem Saft. "Ich hab nur daran gedacht, wie es wohl geworden wäre, wenn ich Chris Evans auf der Comic Con getroffen hätte. Ich hätte ihn so gerne nochmal getroffen, bevor ich sterbe, aber das dauert ja anscheinend nicht mehr lange!", meinte Anna wütend und biss von ihrem Brötchen ab. Und da kam mir eine Idee, was wenn sie nicht zu Chris Evans kommen würde sondern Chris Evans würde zu ihr kommen. "Ich werde irgendwie dafür sorgen, dass du ihn noch treffen wirst, und wenn es das letzte ist was ich tue.", versicherte ich Anna zuversichtlich und trank noch einen Schluck von meinem O - Saft. "Es ist ja wohl dann eher das letzte was ich tue!", lachte Anna. Sie machte dauernd Witze über ihre Krankheit und über ihren Tod, am Anfang lachte keiner drüber und man sagte ihr sie solle es sein lassen, aber mittlerweile konnte man auch drüber lachen, auch wenn es immer noch leicht seltsam war.

Hey. So, das war mein erstes Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Ich würde mich über Rückmeldung freuen. :)

LG Darkangel :)

Ich steh das mit dir gemeinsam durch |Chris Evans| Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt