Kapitel 1

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Ich fuhr mit dem Zug nach LostHills in meine Schule, und neben mir saß ein Mann. Nicht ungewöhnlich. Eigentlich.

Ein Mann ganz in Grau gekleidet, so wie alle Männer hier in Arforth. Also empfand ich es als normal, so wie jeden langweiligen, mit Schule und Hausaufgaben vollgeplanten Tag.

Ich gähnte, und dabei streckte ich mich leicht, sodass mein Arm kurz die Schulter des Mannes berührte, der neben mir saß. Er fuhr zu mir herum, als hätte ich ihn aus tiefen Gedanken gerissen (ich hatte mich übrigens auch bei seiner heftigen Reaktion erschreckt), und schaute mich an.

„Entschuldigen Sie, ich wollte sie nicht erschrecken", sagte ich, denn ich hatte den Eindruck, dass der Typ mich aus seinen auffallend hellgrünen Augen sauer betrachtete. Creep. Er machte nicht den Eindruck, irgendeine Reaktion von sich zu geben, und starrte mich weiter unverhohlen an, sodass ich mich etwas unwohl fühlte.

War er ein Pedophiler?, schoss es mir durch den Kopf. Widerlicher Gedanke. Ich, wie alle Frauen und Mädchen hier, war in Schwarz angezogen. Ich trug ein schönes schwarzes bauchfreies Top, und eine schwarze Shorts, da es heute ein bisschen wärmer war als sonst. Ganz angemessen für meine 16 Jahre.

Vielleicht hatte ich mir die leichte Wärme heute morgen nur eingebildet, denn in Arforth wurde immer im Sommer konstant die gleiche Gradzahl angezeigt, da die Regierung die Kontrolle der Temperaturen für sinnvoll hielt. Ich selbst hätte mir vielleicht ein bisschen Abwechslung gewünscht, aber was konnte man schon machen.

Gerade fuhr ein Schauer über meinen Rücken, es schien echt nicht mehr so warm, und rückte ein bisschen von dem Typ ab. Um mich etwas abzulenken, schaute ich nach draußen. Nach kurzer Zeit leuchtete das Display an meinem Sitz auf und eine Frauenstimme sagte, dass ich jetzt aussteigen müsse.

Das war aber nicht nur bei mir so,
sondern auch bei vielen anderen Jugendlichen im Zug, die auch auf meine Schule gingen.
Also stand ich auf und bemerkte, dass der Mann neben mir auch aufgestanden war, obwohl sein Display nicht aufleuchtete. Schon komisch.

Ich runzelte kurz die Stirn, drehte mich um und ging mit meinem Schulrucksack an die Tür. Der Mann folgte mir. Als sich die Türen nach draußen öffneten, und ein leises „Ping!" von sich gaben, beeilte ich mich auszusteigen. Verständlich, wenn man so ein komisches Gefühl hat, oder?

Ich versuchte mich durch die Menschen zu drängeln, die sich an der Tür tummelten, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, immer noch angestarrt zu werden. Ich stieg aus, und lief schnell zu meiner Schule, die glücklicherweise direkt gegenüber lag.

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