Rosie's Lektion (Teil2)

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Was während dessen im Haus passierte, erzählte mir später mein guter Freund Albert, eine Stubenfliege, die ich sehr gut kannte. Rosies Mutter suchte verzweifelt nach dem Mädchen. Sie suchte im ganzen Haus, im Garten und in der näheren Umgebung. Danach rief sie diePolizei. Kurz darauf verständigte sie die Klassenlehrerin, die mit der Klasse eine Suchaktion startete.

Gleichzeitig fing auch die Polizei an zu suchen und eine Polizistin traf dieMutter, um eine genauere Beschreibung des Mädchens zu bekommen.

Rosie war bereits über den Garten hinaus in Richtung Wald geflogen, was wohl das gefährlichste überhaupt war, denn viele Tiere und böse Kobolde, aber auch andere Feen wohnten dort.

Wohl oder übel musste ich ihr ja folgen, wenn ich sie heil und gesund wieder bei ihrer Mutter abliefern wollte. Eigentlich wollte ich das Mädchen wieder zurück verwandeln, aber sie sollte ihre Lektion lernen und nicht mehr Tiere töten die kleiner sind als sie.

Kurz vor dem Wald holte ich sie endlich ein. Als ich Rosie von hinten auf die Schulter tippte fuhr sie herum. Als sie mich dann erblickte bekam sie so einen Wutanfall, dass sie ganz rot wurde und schrie mich an, ich solle gehen. Ich kam gar nichts dazu das Kind zu warnen, so viele Schimpfwörter warf sie mir an den Kopf. Ich fing immer wieder an: "Ach, Rosie! Denk doch mal nach..." Weiter kam ich nie. Nach ein paar Minuten hatte sie dann keine Lust mehr mich ständig anzuschreien und flog beleidigt in den Wald.

Im Grunde hatte ich keine Lust mich so großen Gefahren auszusetzen. Andererseits tat mir auch die Mutter leid, die so laut weinte das man es bis draußen hörte.

Also flog ich in den halbdunklen Wald. Nun hörte ich nur noch das Gezwitscher und das Geklingel anderer Feen, oder war da noch einanderes Geräusch? Ob Rosie es auch hörte? Oder war sie zu sehr mitdem Plaudern mit anderen Feen beschäftigt? Als Spinne konnte mir durchaus etwas passieren und Rosie auch! Wo sie jetzt wohl war? Panik stieg in mir auf. Ich bekam große Angst.

Ob es ihr gut ging? Weit konnte sie noch nicht sein. Ich suchte sie mit immer ansteigender Panik.

Ich rief nach ihr und rief und rief. NICHTS! Gar nichts! Ich war dabei, zu verzweifeln wie ihre Mutter.

Endlich sah ich sie auf einer kleinen Lichtung. Erleichtert atmete ich auf, denn sie plapperte munter mit denn anderen Feen, oder sie spielte mit mehreren kleineren Feen fangen. Es war eine nette Runde. Alle redeten durcheinander und der Lärm war weit in den Wald hinein zu hören.Genau diese Tatsache konnte verheerende Folgen haben, die hätten tödlich enden können.

Ich saß noch im Gebüsch als ich die leisen Schritte eines Fuchses bemerkte. Die Feen hatten ihn noch nicht gehört. Dafür waren sie zulaut. Erst als er auf die Lichtung trat, bemerkten sie ihn. Das Untier schnappte in die Menge. Die Feen stoben auseinander. Nur Rosie war zu langsam, sie wurde Fuchs erfasst. Erneut ergriff mich diePanik! Was sollte ich tun? Wie sollte ich ihr helfen, ich war doch auch nicht größer als sie? Wenigstens wusste sie jetzt, wie es uns Insekten ging. Aber das war zu diesem Zeitpunkt unwichtig. Ich überlegte fieberhaft wie ich ihr helfen konnte. Mir fiel ein, dass ich mich ja vergrößern konnte und brachte mich unter großer Anstrengung auf die Größe eines Kalbes. Dann marschierte ich auf die kleine Lichtung, wo der Fuchs Rosie in den Fängen hielt. Als der Fuchs mich sah, bekam er große Angst und ließ sie fallen. Rosie lag noch etwas zerknittert da und zitterte noch ziemlich vor Angst. Ich schrumpfte mich wieder auf meine normale Größe zurück. Erst dann erkannte sie mich.

Eine Sekunde später umarmte Rosie mich und sie entschuldigte sich bei mir: " 'schuldigung, dass ich das gemacht habe! Ich habe nicht gewusst wie gefährlich das ist. Ich hätte dir zuhören sollen Verzeihmir bitte!" Wir waren bereits aus dem Wald heraus als sie zu Ende gesprochen hatte.

Sie versprach mir mich in Zukunft in Ruhe zu lassen und ich verwandelte sie wieder zurück.

Dann trug sie mich ins Haus zurück wo sie gleich von ihrer Mutter in Empfang genommen wurde die aber sofort zurück schreckte als sie mich sah. Rosie lachte und brachte mich wieder in ihr Zimmer.

Dort krabbelte ich zurück in meine Ecke. So endete ein sehr abenteuerlicher Donnerstag für mich.

Rosie setzt sich heute für Tiere aller Art ein. Die Mutter ist schon lange tot. Von Albert höre ich nur noch selten was. Und ich, ich hocke noch immer in meiner Ecke im Haus, wo ich immer sein werde bis das Haus eingerissen wird.


Ende


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