Kapitel 34

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Das es so schnell gehen würde, hätte ich eigentlich gar nicht gedacht. Da gingen wir einfach paar Stunden, ungefähr so drei Stunden, und dann PLOPP! waren wir bei einer weiteren Stahltür angelangt. Das musste man sich mal vorstellen...Wir wussten auf jeden Fall nicht so ganz, wie wir da reinkommen sollten. Schließlich war es genau so eine Tür, die uns Tage zuvor vor einem gewaltigen Monster geschützt hatte, dass uns beinahe umgebracht hatte. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir diesen letzten Weg zu unserem Ziel anders vorgestellt: Nämlich nicht so einfach. Keine einzige Falle, keine Menschen, die bis zum letzten Zahn bewaffnet waren. Aber nein, es war nicht so gewesen. Beinahe zu einfach. Der Gedanke, dass jeden Moment irgendjemand oder irgendetwas um die nächste Ecke biegen könnte, hatte uns zum Schnellerwerden angetrieben und letzten Endes hier hin gebracht. Mit hinter dem Kopf verschränkten Händen sah Jack sich dieses Monstrum vor uns an, Minute um Minute verstrich. Zum verrückt werden! „Da kommen wir nicht durch", stellte er nach weiterem Starren fest. „Ach neee!", grunzte ich, saß gegen der einen Wand. „Wir sind am Arsch, ey! Wir sind so weit gekommen und jetzt ist hier so was."
„Karma", murmelte Kiara und winkelte ihre Beine an. Mitgenommen sah sie aus, wie Emmi auch.      „Es muss doch irgendeinen Weg geben, um da durchzukommen!", versuchte Jack es erneut. Er wollte uns aufmuntern, uns zu Taten drängen, die eh nichts zu bringen schienen. Seine Worte halfen nicht. „Kommt schon, helft mir mit dem Suchen."

„Junge", knurrte Emily. „Sieh es ein! Man kann die Tür nur von drinnen öffnen."

„Nein, ich sehe es nicht ein! Weil ich nämlich da durch möchte und nicht tatenlos vergammeln will."

„Wer sagt denn, dass wir vergammeln? Wir können immer noch zurückgehen", flüsterte ich.

„Sagte gerade der Typ, der unbedingt hier her wollte!" Jack schnaubte verächtlich. „Als Held der Taten machst du dich ja nicht gerade gut! Wie sollen denn bitte die ganzen Frauen freikommen, wenn wir Alex nicht gegenüberstehen, he?" Diese Frage ließ mich überlegen. Klar, die Frauen und Mädchen kamen nicht raus, wenn wir Alexander und seinen Tyrannen nicht entgegentraten und sie dazu brachten, sich zu ergeben oder aber alle freizulassen, die eingesperrt waren. Aber da war noch die Tür...Durch die mussten wir, um sie zu bezwingen. Doch durchkommen ging nicht. Natürlich konnten wir die Rillen sehen, die eine Tür von dem restlichen Material, das sie umgab, abzweigten. Doch weder Henkel noch Knauf waren an unserer Seite zu sehen. Seufzend sah ich zur Decke, stellte mir vor, wie ein Stelle sich an der Tür veränderte und uns Zugang gewährte. Es war WIRKLICH zum verrückt werden...

Plötzlich spürte ich einen starken Luftzug, der mir von oben ins Gesicht zu strömen schien. Ich fröstelte, zog an meinem Lappen herum, den ich trug. „Habt ihr das gespürt?", fragte Emily. Ihr Gesicht war nach oben gewandt, als würde sie etwas suchen. „Das war wahrscheinlich bloß ein Ende dieses Klimaanlagendings", murmelte ich.

„Was?", krächzte Kiara und sprang auf ihre Beine. Ach sie starrte nach oben.

„Na, diese Dinger, die..."
„Jaja, ich weiß was du meinst. Los, sucht!"
„Hä, wieso?"
„Aber na klar", rief nun Jack, sprang ebenfalls auf. „Wo es ein Ende gibt, gibt es auch einen Anfang! Prima gedacht, Kiara." Da leuchtete die Glühbirne in meinem Kopf und ich half den beiden, einen kleinen, nicht so breiten Tunnel zu suchen, vor dem ein Gitter war und aus dem zum größten Teil kalte Luft drang. Millimeter für Millimeter tastete ich die Wand ab. „HIER!", schrie Kiara und deute nach oben. Ich stellte mich neben sie. „Super. Wie kommen wir da hoch?"
„Räuberleiter?", schlug Emmi vor. „Das funktioniert immer."

„Schon, aber alle kommen wir da nicht durch, paar von uns jedenfalls nicht", bemängelte Jack. „Und einer muss zurückbleiben." Er hatte recht. Um dort hochzukommen, musste man drei Leute übereinanderstapeln, wenn überhaupt. „Gut", sagte Emily. „Dann gehe ich da eben alleine hoch."
„Wie bitte?", rief ich. „Das kommt gar nicht in Frage!"
„Eric, ich bin die einzige, die da durchpasst. Ich denke mal, dass das andere Ende auf der anderen Seite ist. Ich klettere durch, sperre euch die Tür auf und dann gehen wir weiter. Okay?" Jack und Kiara nickten, ich sah sie bloß skeptisch an. Daraufhin verdrehte sie genervt die Augen. „Es wird mir schon niemand das Hirn aus dem Kopf schießen! Außerdem bist du nicht mein Vater, also kann ich selbst entscheiden."
„Eric, lass sie das machen", flüsterte Kiara. „Wir kommen da allesamt nicht durch, nur sie. Komm schon, stimm' zu." Kurz musterte ich das Mädchen, das meinen Arm gepackt hielt. Ihre Augen drückten aus, dass sie praktisch darauf bestand, dass ich zustimmte. Dann sah ich wieder zu der fünfzehnjährigen. Sie wirkte stark, entschlossen. Theatralisch seufzte ich. „Okay, mach, was du nicht lassen kannst. Aber pass auf dich auf, kapiert?" Sie sprang mir förmlich in die Arme und bedankte sich für mein Vertrauen, ehe sie auch schon zu Jack ging. „Dort oben wird mit Sicherheit so ein Propeller sein, der bestimmt, wie viel Luft hier her geleitet wird", sagte er. „Komm dem nicht zu nahe, sonst bist du Hackfleisch."
„Okay. Könntet ihr mir noch eine Waffe oder so geben, damit ich nicht komplett ohne was da stehe, falls dort hinter jemand ist?" Sofort griff ich in meine Hosentasche, in der ein Klappmesser drin war. Ich reichte es ihr. „Pass auf dich auf", sagten wir im Chor, ehe ich auch schon Jack Huckepack nahm, der wiederum mit seinem kaputten Fuß gegen meine Schulter stieß. Nicht nur er holte vor Schmerzen zischend Luft. Schließlich stieg Emily mit Kiaras Hilfe auf Jacks Schultern. Es kam zum schweren Ruckeln, als sie das Gitter bei Seite hob und dann mit lautem Klappern auf den Boden fallen ließ. Sie griff weit nach oben, verankerte ihr Fingerkuppen in kleinen Rillen des Gesteins über uns und verschwand im Metall. Vorsichtig ließ ich den Klumpen auf mir wieder herunter.

Jetzt hieß es zittern.


Heeeey Leute :D

Ich habe mal heute wieder ein Kapitel reingestellt, auch wenn NICHT Freitag ist :O Komisch? XD No...

Es würde mich freuen, wenn ihr paar Meinungen zu diesem Buch hinterlasst und auch mal paar Tipps, wie ich es weiterschreiben könnte. Wäre echt SUPER!!! :)   (Weil ich halt gerne wissen würde, was euch so gefällt, damit ich das mit einarbeiten kann, sei es mehr Spannung oder Schnulziges ;) )

Noch einen schönen Tag euch allen!

LG Lucy :)

Töte mich langsam, Liebster...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt