Broken - Ashton Irwin Fanfiction [German]

Part 4

In den ersten Wochen lebte ich mich gut ein, nur die Schuldgefühle, dass ich meine Familie allein in Deutschland gelassen hatte nagten an mir. Ich telefonierte jeden Tag mit ihnen und wir skypten auch zwischendurch, aber irgendwie fühlte ich mich trotzdem schlecht. Ich versuchte mich abzulenken, indem ich Anne beim Essen machen half und mit Harry und Lauren zusammen Hausaufgaben machte. Lauren vertraute mir sogar abends bei einer Tasse heiße Schokolade ihre Jungsprobleme an, was mich ziemlich schmeichelte. Obwohl ich wahrscheinlich nicht der richtige Ansprechpartner war, denn ich war sage und schreibe 2 Jahre single.

“Hast du mir überhaupt zugehört?” Logan durchbohrte mich mit seinem Blick und erst jetzt fiel mir auf, wie weit ich mit den Gedanken abgeschweift war. Das Letzte an das ich mich erinnerte war das Professor Delos, ein Spanier um die 50, dessen Haar und Bart zwischen dem Schwarz schon grau schimmerte, über unsere Facharbeiten herzog. Er dachte, es wäre eine super Idee uns direkt zum Anfang des Jahres eine Arbeit aufzugeben, in der wir über etwas schreiben sollten, was besonders an uns war. Ich wusste direkt, dass sie nicht gut war, denn das einzige was an mir besonders war, waren die Menschen die mich beeinflussten, deshalb war der komplette Artikel über meine Familie und Freunden. Vielleicht schrieb ich auch nur darüber, weil sie mir so fehlten.

Ich blickte zu Logan rüber, der immernoch auf meine Antwort wartete auch wenn er sie schon kannte. “Tut mir Leid. Ich war irgendwie nicht bei der Sache. Was hast du gesagt?” Ich fühlte mich schlecht, denn er hörte mir immer zu und ich konnte das nicht mal zwei Minuten lang. “Ich habe gesagt, dass er ziemlich hart ist wenns ums schreiben geht. Er hat sich bestimmt das ganze Wochenende darauf gefreut uns fertig zu machen.” lachte er und ich zwang mich auch zu einem kleinen Lachen, welches allerdings erbärmlich klang. “Ist bei dir alles ok? Du wirkst so anders. Macht dir die Wärme immernoch zu schaffen?” er wirkte richtig besorgt, weshalb ich ihm ein schiefes Lächeln zu warf. “Mir gehts gut, ich musste nur an meine Familie denken.” gab ich ehrlich zu. “Sie fehlt dir sehr oder?” Bevor ich antworten konnte, knallte der Prof die Blätter mit den Noten auf den Tisch. Nur wenige Blätter behielt er in der Hand.

“Das sind die Top 5 Arbeiten, sowie die schlechtesten 5. Ich hoffe sehr für Sie, dass sich die letzten Fünf auf Null reduzieren, sonst werden einige von Ihnen durchfallen.” Jetzt wusste ich warum man ihn für grausam hielt. Er lief durch den Raum, verteilte die Blätter und sprach dabei laut ihre Noten aus. Der Blätterstapel war inzwischen bei uns angekommen. Logan freute sich über seine 3,2, während ich in Panik geriet. Mein Blatt war nicht dabei. “Sieht nicht gut aus.” sagte Logan, der den Stapel nochmals für mich durchsah und schließlich an die Nächsten weiterreichte. “Wie viele schlechte gab es bisher?” fragte ich panisch. “Ich bin mir nicht sicher.” Der Professor überreichte gerade einem blonden Mädchen ihre 1,7. Sie sah sich triumphierend um. “Jessica Smith.” Die Verachtung konnte man in Logans Stimme hören, was ich nicht gewohnt war. “Sie muss immer die Beste sein und reibt es jedem rein und wenn dann jemand besser ist flippt sie total aus. Ich kann sie nicht leiden.” “Verständlich” bestätigte ich ihn, denn das mochte ich schon im Deutschland nicht. Klar, dass es solche Mädchen hier auch gab.

Inzwischen kam der Prof mit großen Schritten auf mich zu. Ich stellte mich schon auf ein Donnerwetter ein, als er plötzlich lächelte. “Sehr schöne Arbeit. Ich habe das Gefühl, dass sie die einzige sind, die meine Aufgabe verstanden hat, denn das was uns besonders macht, sind unsere Begegnungen mit unseren Mitmenschen. 1,5. Gratulation.” Mit diesen Worten ging er wieder runter zum Podest. Logan klopfte mir anerkennend auf die Schulter und redete davon, dass ich ihm das nächste Mal unbedingt Tipps geben sollte, wie ich den Delos kleingekriegt hatte, aber darauf konnte ich mich nicht konzentrieren, denn ich spürte wie mich gerade ein Paar Augen versuchte zu töten. Die Augen von Jessica Smith.