Schon wieder höre ich die Tür etwas weiter den Flur runter zuschlagen und kurz darauf jemanden mit High Heels die Treppen runter stakseln.
Das kann doch nicht sein Ernst sein!
Jeden Tag das Gleiche!
Seit Louis sich von Eleanor getrennt hat, schleppt er täglich irgendeine Schlampe ab und wir können, dank dünner Wände, alles genau mithören.
Naja, jetzt muss Daddy Direction in Aktion treten.
Ich hiefe mich aus dem Bett und gehe rüber, vor Louis' Tür bleibe ich stehen und klopfe.
„Moment“, höre ich und warte.
Die Tür wird geöffnet und Louis steht nur mit Handtuch um die Hüfte vor mir.
Ich reiße mich von dem Anblick los und gehe an Louis vorbei ins Zimmer.
„Was soll das Ganze eigentlich?“, frage ich.
Louis setzt sich auf sein Bett und ich mich neben ihn. „Was?“
Ich verdrehe die Augen. „Das mit den ganzen Frauen. Wieso?“
„Macht Spaß“, sagt Louis und dreht sich weg.
„Louis! So bist du doch nicht. Ich kenne dich. Auch wenn du manchmal Scheiße baust, das hier bist nicht du. Du würdest sagen was du für Probleme hast. Ist es, weil du Eleanor vermisst?“
Er dreht sich zu mir um und ich glaube ein paar Tränen zu erkennen. „Nein man! Ich hab kein Problem und jetzt geh!“
Ihm rollen ein paar Tränen die Wange runter und ich wische sie weg.
„Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst“, sage ich und gehe raus.
Louis zu etwas drängen bringt nichts, dafür kenne ich ihn zu gut. Obwohl ich auch dachte, er würde mit uns reden.
Ich gehe runter in die Küche und setzte mich neben Harry, der grade ist. „Weißt du, was mit Louis los ist?“
„Er... Das sollte er dir besser selbst sagen“, meint Harry und steht schnell auf. „Aber bitte versuch es weiter. Diese Phase von ihm ist zum kotzen.“
Das hat mich jetzt wirklich sehr weitergebracht.
~Eine Woche später~
Die Tür etwas weiter den Flur schlägt zu und jemand geht die Treppe runter.
Es ist öfter geworden. Nicht mehr nur eine am Tag.
Was auch immer Louis für ein Problem hat, er sollte es aus dem Weg schaffen. Niall leidet unter Schlafentzug, Zayn hat sich Ohrstöpsel geholt und Harry streitet sich öfters mit Louis, was sonst noch nie passiert ist.
Ich stehe auf und gehe zu Louis' Zimmer, ohne zu klopfen gehe ich rein und vor mir steht ein komplett nackter Louis, der, als er mich bemerkt, sich schnell eine Boxershorts anzieht.
„Louis! Du redest jetzt mit mir!“, schreie ich ihn an. „Was ist dein Problem? Sag es endlich!“
Ich schreie nicht oft, keiner der Jungs hat mich jemals richtig wütend erlebt, weil ich immer der liebe Daddy Direction bin, aber das hier geht zu weit.
Als ich sehe, wie Louis Tränen über die Wange laufen, bereue ich es aber sofort und umarme ihn. „Psst. Alles okay. Du kannst mit mir reden. Ich helfe dir.“
Louis schüttelt den Kopf. „Du kannst mir nicht helfen.“
„Wieso?“, frage ich und streiche ihm über den Rücken. Dieses nervige Kribbeln im Bauch ignoriere ich wie immer.
Louis schluckt. „Es...es ist nicht einfach.“
Ich ziehe ihn zum Bett und wir setzten uns. „Erklär es mir.“
„Ich habe Angst. Das du mich hasst, wenn du es weißt.“
Erschrocken gucke ich Louis an. „Du musst keine Angst haben, ich könnte dich niemals hassen.“
Louis lachte kurz auf. „Klar, weil ich wie ein Bruder für dich bin.“
Ein Bruder? Schon lange nicht mehr.
Aber das kann ich ja schlecht sagen.
„Rede mit mir“, versuche ich mich rauszureden.
Louis atmet schwer aus. „Ich... habe mich verliebt und naja, ich versuche mich halt abzulenken, was aber nicht wirklich klappt.“
Er hat sich verliebt?
Ich lächel ihn schief an. „Das ist doch toll. Sag es ihr einfach. Oder ist sie etwa verheiratet?“
Louis lacht kurz, guckt dann aber wieder traurig. „Nein. Er ist nicht verheiratet.“
„Er?“, rutscht es mir raus und ich gucke ihn erschrocken an.
„Siehst du, ich wusste du wirst mich hassen. Na los, spring auf und renn vor mir weg“, meint Louis und guckt traurig auf den Boden.
Ich rücke näher zu ihm. „Ich könnte dich doch niemals hassen, schon vergessen? Wieso sagst du es ihm nicht?“
Die Sache, dass es jetzt auch noch ein Er ist, macht es nicht besser für mich. Bei Frauen, kann man noch irgendwie mit leben, aber so ist es schwer.
„Weil er mich nicht liebt“, sagt Louis traurig.
„Was für ein Idiot“, sage ich und streichel seinen Arm. „Derjenige, der dich nicht liebt hat keine Augen, kein Herz und keinen Verstand.“
Louis guckt mich traurig an. „Doch das hast du alles.“
„Hä?“, frage ich total verwirrt.
Doch anstatt irgendwas zu sagen, lehnt Louis sich nach vorne und küsst mich.
Erstarrt bleibe ich sitzen und gucke Louis verwirrt an, als er sich löst.
„D-du...?“, stotter ich.
Louis grinst mich traurig an und nickt. „Deswegen habe ich mich von El getrennt. Ich habe mich in dich verliebt.“
Das Kribbeln in meinem Bauch breitet sich immer mehr aus und lässt sich nicht mehr ignorieren.
Als ich glücklich lächel, ist es an Louis verwirrt zu sein.
„Darauf warte ich schon eine gefühlte Ewigkeit“, sage ich und küsse ihn nochmal.
Louis und ich lächeln uns glücklich an.
Plötzlich geht die Tür auf und Harry steht im Zimmer, als er sieht, dass wir Händchen halten, grinst er. „Geht doch. Wir dachten wir müssen nachhelfen.“
Niall und Zayn kommen auch dazu und wir machen erstmal Gruppenkuscheln.
Ich ziehe Louis zu mir. „Bitte mach so einen Scheiß nie wieder und rede mit mir, egal was ist.“
Louis nickt. „Versprochen Schatz.“