Kathi & Cherry

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Am nächsten Morgen spazierte Kathi gleich nach dem Frühstück wieder zum Strand. Doch dort waren bereits einige Jugendliche. Kathi wollte ihre Schuhe ausziehen und mit Cherry durch das kühle Wasser gehen. Aber da kam einer der Jugendlichen, ein großgewachsener Junge mit grün gefärbten Haaren, auf sie zu. „He, verschwinde von unserem Strand, Kleine!“, rief er. „Das hier ist ein öffentlicher Strand“, entgegnete ihm Kathi empört. „Ich kann hier sein, wann ich will.“ Der Junge funkelte sie aus zusammengekniffenen Augen böse an. Cherry begann leise zu knurren. „Mach, dass du wegkommst!“, zischte der grünhaarige Junge drohend. „Sonst mache ich Hackfleisch aus dir und deinem hässlichen Köter!“ Cherry knurrte nun lauter. Schnell packte Kathi die wütende Hündin am Halsband und ging so schnell sie konnte zurück nach Hause.

Am Nachmittag wollte Kathi nachsehen, ob der Strand nun frei war, denn es war ein heißer Tag und sie wollte mit Cherry schwimmen gehen. Doch als sie am Ende des Sandwegs angekommen war, sah sie, dass die Jugendlichen immer noch da waren. Kathi wollte sich umdrehen und wieder gehen, denn sie hatte Angst vor den Jugendlichen bekommen, doch diese hatten sie bereits bemerkt. Sie kamen auf Kathi zu und packten sie an den Armen. „Was machst DU denn schon wieder hier?“, fragte ein schwarzhaariger Junge mit bissigem Unterton. Stotternd presste Kathi hervor: „I….Ich wollte schwimmen gehen…“ „Schwimmen gehen!?“, die Jungen lachten spöttisch, „Du wirst gleich zusehen können, dass du schön schwimmst!“ Grob zerrten sie die kleine Kathi  zu den Felsen am Ende des Strandes. Dort angekommen, wollten sie das Mädchen ins Wasser schubsen. Vergeblich versuchte Kathi sich zu wehren, doch  sie war zu schwach, um gegen die acht jugendlichen Jungen anzukommen. Sie sah das tiefe Wasser unter sich und die Felsen, die dort aus dem Meer ragten, von Gischt umschäumt. Sie wartete darauf, nach unten gestoßen zu werden und hatte furchtbare Angst. Doch da rannte Cherry auf die Jungen zu, knurrte, bleckte die Zähne und sprang den schwarzhaarigen Jungen an.  Als dieser Kathi daraufhin trotzdem nicht los ließ, sprang die Hündin ihn erneut an und biss zu. Der Jungendliche schrie auf,  ließ Kathi los. Blut tropfte von seiner Hand. Erschrocken traten die anderen einen Schritt zurück und achteten nicht mehr auf Kathi.  Kathi nütze sofort die Gelegenheit, packte blitzschnell ihre immer noch knurrende Hündin beim Halsband und rannte mit ihr davon. Sie rannte und rannte, machte keine Pause – nur weg vom Strand. Würden ihr die Jugendlichen folgen? Irgendwann lehnte sie sich erschöpft an einen Baumstamm, sie zitterte am ganzen Körper. Cherry leckte ihr beruhigend über die Hand. Kathi wusste nicht wie lange sie dort ausgeruht hatte, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie sich etwas beruhigt hatte und ihre Knie nicht mehr zitterten. Die Sonne war schon längst untergegangen, als sich Kathi auf den Heimweg machte.

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