Träumen von dir (Müllendowski)

Ich weiß

"Man Thomy! Warum hast du es ihm nicht gesagt? Wenigstens das du auch auf Männer stehst. Es wäre die perfekte Gelegenheit dazu gewesen!" Dies bekam ich von Lisa zu hören,nachdem ich ihr von Roberts Geständnis erzählt hatte. Warum hatte sie eigentlich ursprünglich angerufen? Ich weiß es nicht mehr. Hatte sie es denn gesagt? Habe ich ihr etwa nicht zugehört? Ich seufzte und antwortete schließlich:"Ich weiß. Aber denkst du wirklich,ich bringe den Mut dazu auf? Außerdem,nur weil er schwul ist,heißt es ja noch lange nicht,dass er mich liebt. Das wäre einfach zu schön." "Natürlich ist es nicht selbstverständlich,dennoch solltest du nicht so pessimistisch sein." "So bin ich halt." "Quatsch!" kam es sofort von Lisa. Verwundert blinzelte ich:"Was?" "Ich kenn dich schon lange darum weiß ich,dass es nicht stimmt. Eigentlich bist du ein lebensfroher,optimistischer,witziger Mensch. Du benimmst dich nur gerade so daneben,weil du unglücklich verliebt bist. In Front von anderen tust du zwar immer noch auf glücklich,jedoch bin ich mir sicher,dass deine Tarnung bald auffliegt. Denn dein Lächeln erreicht deine Augen nicht,diese strahlen mittlerweile pure Traurigkeit aus. Deine Schultern hängen schlaff herunter,deine Witze werden schlechter,du wirkst unmotiviert,bei allem was du tust." erklärte sie. Ich schluckte. War es wirklich so offensichtlich? Dabei gab ich doch mein bestes,diese Tarnung aufrecht zu erhalten. "Ich werde mich nie trauen ihm die Wahrheit zu sagen." flüsterte ich. "Aber nur dann kann es dir wieder besser gehen. Man,ich kann das nicht mehr länger mit ansehen." Ich schwieg. Ich wusste,dass sie recht hatte,doch meine Angst war einfach so unheimlich groß.