Kapitel 1

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Ich such nach Hass für dich,
doch irgendwie ist alles still,
Ich hab von dir gelernt vorallem - wie ich nicht sein will!
Auch wenn du fehlst,
es fehlt mir nichts.
Auch wenn du gehst,
es fehlt mir nichts!

Es fehlt mir nichts!
Es fehlt mir nichts!

Wir machen so vieles falsch,
doch ich kann's nicht verstehen
Hast uns alles genomm'n und
wolltest neu beginn'n

Ich hoff du bist jetzt frei und
und kannst dein' Weg nun gehen
Bis bald wenn wir uns vielleicht irgendwann wieder sehen.
Doch wenn wir uns mal sehen, dann ist es nur noch zufällig
Wir konnten noch nie reden,
du sprichst meine Sprache nicht.
Ich such nach Hass für dich,
doch irgendwie ist alles still,
Ich hab von dir gelernt vorallem - wie ich nicht sein will!
Auch wenn du fehlst, es fehlt mir nichts!
Auch wenn du gehst, es fehlt mir nichts!
Es fehlt mir nichts!
Es fehlt mir nichts!

Auch wenn du fehlst,
es fehlt mir nichts!
Auch wenn du gehst,
es fehlt mir nichts!

Es fehlt mir nichts!
Es fehlt mir nichts!

Du schließt unsere Tür,
hast du je existiert,
Ich passte nicht in dein Bild, du hast mich ausradiert!

~~~~~

Mats Hummels

Diese Wärme. Diese Hitze. Es ist einfach der erste warme Sommertag dieses Jahres und jetzt schon kann man diese Wärme nicht mehr aushalten. Wenn die nächsten Tage so werden, dann werde ich über diesen Platz kriechen. Wie so eine kleine schleimige Weinbergschnecke.
Jedes Mal frage ich mich, wenn ich eine neue Runde beginne, wann Thomas endlich auf diese geniale Idee kommt und sagt: 'Ihr dürft nach Hause, genießt den Tag, Jungs.' Aber wahrscheinlich will er uns noch über diesen Platz scheuchen, wenn das Thermometer 50 Grad anzeigt oder was? Manchmal verstand ich unseren Trainer wirklich nicht und vor allem nicht bei dieser Hitze. Ich schmelze hier schon halb weg.

Und schon wieder mache ich mich nach 10 viel zu langen Minuten auf den Weg zu meiner Flasche und nehme einen Schluck aus ihr. Aber wie ich gerade bemerke, habe ich sie schon ausgetrunken. Genial. Und Tuchel sieht wahrscheinlich immer noch nicht ein, dass es einfach zu warm ist.

"Jungs, Schluss für heute. Wir sehen uns morgen in alter Frische," ertönen endlich diese erlösenden Worte.

Kaum, dass ich die Kabine betreten habe, verschwinde ich auch schon unter der Dusche.
Ich stelle das kalte Wasser an und lasse es über meinen Körper laufen. Endlich gibt es eine Abkühlung. Langsam spüre ich wie ich mich und vor allem meine Muskeln entspannen. Man tut das gut. Am liebsten würde ich die ganze Zeit hier stehen bleiben und das kühle Nass auf meiner Haut prasseln lassen. Doch leider muss ich jetzt diese Erholung verlassen, da ein Quälgeist erscheint.

"Mats, du kannst dich Zuhause so lange unter die Dusche stellen, wie du willst, aber bitte komm jetzt da raus. Ich will nach Haus," fleht mich Sven schon regelrecht an.

Ich steige aus der Dusche, nachdem ich mir mein Handtuch um gebunden habe und überlasse Sven die Dusche. Er hat ja recht und ich will auch irgendwann nach Hause. Ich will ja nicht hier übernachten. Obwohl dann wäre ich der Erste, aber wer will das schon. Ich zumindest nicht. Da kuschel ich mich lieber in mein warmes Bett als hier auf dem harten Boden zu schlafen.

"Hey Mats, denkst du, Tuchel macht morgen wieder so ein Stress bei der Wärme?" fragt mich Łukasz.
"Ich hoffe mal nicht, sonst werden wir bald vom Platz kriechen bei der Hitze," antworte ich daraufhin und ziehe mich an.
"Hoffentlich, sonst schlängle ich mich vom Platz," meint er.

Ich schmunzle über seine Aussage, während ich meine Sachen in meine Trainingstasche packe.

"Hoffen wir mal nicht, sonst hat Tuchel ein Problem," sage ich und hänge meine Tasche über meine Schulter.
"Aber ein riesengroßes Problem," klopft Łukasz mir auf die Schulter.
"Das hat er wohl dann. Tschüss, Jungs. Bis morgen," verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg zum Auto.

Bevor ich die Kabine verlasse, höre ich von den Jungs noch ein einheitliches 'Tschüss' und dann trete ich endlich den Heimweg an.

Kaum habe ich das Gebäude verlassen, spüre ich auch schon wieder diese Wärme. Wenn ich Zuhause bin, brauche ich sicherlich noch eine Dusche. Man ist das warm. Da meint es wohl jemand viel zu gut mit uns, aber ich mache drei Kreuze, wenn es wieder kälter ist. Ich steige schließlich in mein Auto und auch dort spüre ich sofort diese Wärme. Den Knopf der Klimaanlage betätige ich sofort und ich spüre wie es langsam angenehmer im Auto wird. Ich starte mein PKW und mache mich auf den Heimweg. Ich bin ja mal gespannt, was für Augen Cathy machen wird, wenn ich jetzt gleich in der Tür stehe. Obwohl sie ist ja um die Zeit arbeiten. Mist.

Ich parke nach einer knappen halben Stunden vor meiner Wohnung und sehe, dass meine Frau schon Zuhause ist. Sie wird Augen machen, wenn sie mich gleich sieht. Eigentlich würden wir ja noch gut 2 Stunden trainieren, aber zum Glück war ja Tuchel heute gnädigt zu uns. Ich steige aus meinem Auto aus und schließe die Haustür auf, bevor ich die ganzen Treppen hoch sprinte zu meiner Wohnung und die Wohnungstür aufschließe. Doch kaum habe ich die Wohnung betreten, höre ich Geräusche.

Was sind das für Geräusche? Jetzt mache ich mir sorgen. Ist etwa etwas passiert? Hoffentlich nicht.

"Cathy?" Rufe ich und laufe Richtung Schlafzimmer.
"Cathy?" Wieder höre ich diese Geräusche und öffne die Schlafzimmertür.

Aber was ich dort sehe, verschlägt mir die Sprache. Wie kann sie nur. Ich biete ihr ein Leben auf Erden und dann passiert das. Aber so schnell wie meine Stimme verschwunden ist, so schnell finde ich sie auch wieder.

"CATHY." Was will sie von dem Typen.

Cathy und dieser schmierige Typ schrecken schließlich auseinander und schauen mich geschockt an. Ist auch richtig so. Aber warum treiben sie es in meinem Bett? In meiner Wohnung?

"Mats, ich..." will sie diese Situation erklären, doch ich schneide ihr das Wort ab.
"ICH WILL KEINE ERKLÄRUNG! DEINE ERKLÄRUNG KANNST DU DIR SONST WOHIN STECKEN!" Wieder schauen sie mich geschockt an, aber das ist mir so egal.

Ich ziehe meine Tasche vom Schrank und packe die nötigsten Sachen ein. Ich will hier einfach nur weg.

"Ma - Mats, wa - was machst du da?" Fragt mich meine baldige Ex - Frau stotternd.
"Packen," sage ich und mache meine Tasche zu, bevor ich sie über meine Schulter werfe.
"Das kannst du nicht tun," meint sie weinend.
"Doch, dass kann ich. Genauso wie du mit einem anderen Typen rum machen kannst," erwidere ich hart und laufe zur Tür.
"Mats," ruft Cathy.
"Viel Spaß noch mit deinem Typen," sage ich und knalle die Tür zu.

Auf den Weg zu meinem Auto ziehe ich mein Smartphone aus der Hosentasche und schalte es aus. Ich will einfach hier Weg. Niemand soll wissen, wo ich bin. Und das geht nur, wenn ich nicht erreichbar bin. Mir ist es sowas von egal, ob ich jetzt Probleme bekomme. Aber ich kann hier nicht bleiben. Das geht einfach nicht. Ich möchte die letzten Minuten einfach nur vergessen.
Ich will einfach mein altes Leben hinter mir lassen und das geht nur bei meiner Familie. Bei meiner Familie in München.

02/05/2016

Ich seh' in dein Herz ~ Mats Hummels ~ Teil 1 #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt