Kapitel 18

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Mats Hummels

Sie hat nen anderen.
Sera hat nen anderen.
Sera wollte nur Sex und war nicht betrunken.
Ich hab mich ausnutzen lassen.
Ich war dumm und naiv.
Bescheuert.
Das große Arschloch der Welt.

Ich bin Mats Hummels.
Der schönste Mann der Bundesliga, wer sollte es denn sonst sein.
Ich bin 27.
Verheiratet.
Bald geschieden.
Fußballer.
Weltmeister.
Deutscher Meister.
Pokalsieger.
Kapitän.

Ich bin bescheuert, bekloppt und nicht mehr dicht.

Sera war hacke dicht.
Ich hab sie ausgenutzt.
Flachgelegt.
Hab sie verarscht.
Ich hab meinen Bruder verloren. Meinen kleinen Bruder.
Ich habe meine Karriere aufs Spiel gesetzt.
Hab das Fußball spielen vernachlässigt.
Alles war wichtiger.
Meine Enttäuschung.
Meine Trauer.
Meine Zweifel.
Meine Flucht.
Meine Familie.
Meine Rache.

Und für was das alles, damit ich sah, dass auch ich scheitern kann.
Das ich mich verändert habe.
Das niemand an mich ran kommt.
Und MEIN Herz erweichen kann.
Niemand kann in mein Herz sehen.
NIEMAND.

"MATS." Und schon laufe ich gegen irgendjemanden und lande auf den Boden.

Toll. Jetzt bin ich das Gelächter der Mannschaft.

"Da hat es wohl den kleinen Matsi hin geschmissen." Lach du nur Reus. Lach du nur.
"Haha, so ein Idiot." Ich zeig dir auch gleich wer der Idiot ist Thomas.
"Mats," schließlich hält mir Bastian seine Hand hin und hilft mir hoch.
"Danke," erwidere ich.

"Ich glaub wir müssen miteinander reden Mats." Der hat mir ja jetzt auch noch gefehlt.
"Natürlich, Jogi," erwidere ich.

*

"Wir haben alle Verständnis für deine Situation, trotzdem musst du zu hören, wenn wir euch Anweisungen geben. Ohne Grund habe ich dich damals nicht in den Mannschaftsrat geholt. Ich konnte immer auf dich zählen, aber in letzter Zeit..."
"Ja, ich weiß. Ich bin unaufmerksam und in meinen Gedanken versunken. Ich werde 100% im nächsten Training geben, dass verspreche ich hoch und heilig." Hoffentlich glaubt er mir das. HOFFENTLICH.

*

Ich bin ein Herzloses Arschloch.
Ich belüge meine Mitmenschen.
Meinen Trainer.
Meine Kollegen.
Die Mannschaft.
Ich bin Kapitän.
Und bin dennoch Kopflos.
Ich übernehme keine Verantwortung.
Zumindest nicht mehr.
Ich bin allein.

*

"Hummels, lach mal mehr." Nö.
"Man kann ja nicht so wie du jeden Tag gut gelaunt sein," rufe ich Thomas Müller zu.
"Sei doch nicht angepisst," erwidert er.
"Mats." Ne Bene. Ich will nicht reden. Red mit jemand anderem.
"

Mats, red mit mir." Nein.
"LÄSST MICH DOCH ALLE IN RUHE." Oh das wird Konsequenzen haben. Ganz bestimmt. Ich bin doch nicht mehr ganz dicht.

Warum mache ich mir mein Leben so kaputt. Ich muss nach Frankreich egal wie.

Seraphina Dupont

"Ist alles in Ordnung?" Fragt mich Antoine.
"Ja, alles bestens." Lüge. Lüge. Lüge.

Er nickt daraufhin nur und streicht weiter über meine Haare.

Wir liegen in seinen Hotelzimmer und Antoine hat mit die ganze Zeit von seiner Mannschaft und seinem Leben in Madrid erzählt.

Aber, wenn ich ehrlich bin, habe ich die ganze Zeit nicht zugehört. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht einmal mitbekommen hatte, dass er das Zimmer verlassen hatte, um zu telefonieren.

Ich kann an nichts anderes mehr denken als an Mats. Er ist irgendwie zum Mittelpunkt meines Lebens geworden. Obwohl er der größte Arsch zu mir war. Vielleicht sollte ich mir nicht so viel Gedanken darüber machen, aber ich kann ihn nicht vergessen.

Schließlich schaltet Antoine den Fernseher an, da er wohl gemerkt hat, dass ich keine Lust auf eine Unterhaltung habe. Und schon drängt die Stimme eines Nachrichtensprecher in mein Ohr.

Wie gerade bekannt wurde wechselt Mats Hummels für rund 38 Millionen zum FC Bayern. Nachdem er schon in der Jugend für diesen Verein gespielt hatte, kehrt er nun zurück in seine alte Heimat. Damit gibt er nicht nur sein Leben in Dortmund auf, sondern auch sein Amt als Kapitän.

🤔

31/08/2016

Ich seh' in dein Herz ~ Mats Hummels ~ Teil 1 #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt