unwohl fühlen führt schnell zu wohl fühlen

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Als wir da waren überlegte ich dreimal ob ich aus dem Auto aussteigen will. Seid wann war ich so naiv und gehe mit Menschen mit, die ich erst seid kurzem kenne? Und warum fühle ich mich so wohl bei Phil? Ich steige aus dem Auto und schaue mich um. Leider konnte ich kaum etwas erkennen, da es dunkel war. Was mich wohl in seiner Wohnung erwarten würde? Ich meine er wohnt alleine dort. Da wird die Wohnung doch dementsprechend aussehen. Wir kamen an seiner Haustür an. Meine Knie fingen an zu zittern. Die Gänsehaut breitete sich aus. Meine Lippen bebten. Ich habe Angst. Angst davor was passieren könnte. Egal ob gut oder schlecht. Eine Bank im Park währe mir jetzt lieber. Ich weiß gar nichts über ihn und trotzdem übernachte ich bei ihm. Über was soll ich mit ihm reden? Was werden wir machen? Oder was werden wir nicht machen? Um so mehr ich drüber nachdachte, wurde meine Angst größer. Ich schaute zu wie er die Tür auf schloß und die Tür aufhielt. Noch konnte ich abhauen. Genau jetzt. Ich machte einen kleinen Schritt nach hinten. Und noch einen. Mir fiel es schwer zugehen, da meine Beine wackelig waren und ich kaum sehen konnte wohin ich lief. Phil schaute an der Tür vorbei und schaute mir direkt in die Augen. Er schien verwundert. Er trat nach draußen und hielt mir seine Hand hin. >>Brauchst du eine extra Einladung?<< Sein Ton klang sarkastisch, aber auch besorgnis konnte ich raushören. Ich schaute nochmal in Phils Augen. Er konnte einfach nur nett sein. Wie kam ich bitte darauf, dass er etwas schlechtes vorhat?!? Ich könnte gerade ausrasten vor Wut. Wegen meinen Gedanken, meinen Gefühlen, wegen meiner Dummheit und wegen meiner Unsicherheit. Ich nahm Phils Hand, mit einen Lächeln, an.

Kurz darauf betraten wir seine Wohnung. Die Wohnung war genau das Gegenteil was ich mir vorgestellt hatte. Sie war ordentlich, einladend und roch sogar gut. Ich zog die Schuhe aus und folgte Phil ins Wohnzimmer. Ich blieb vor der Tür stehen und schaute mich um. Ich ging zur einer Wand wo Bilder hingen. Ich sah Fotos von Phils Familie. Was ich mir dachte da Phil dadrauf mit zu sehen war. Seine Schwester sah ihm verdammt ähnlich. Auf ein anderes Foto sah ich Phil mit zwei Jungs. Den einen Jungen kannte ich doch?! Ich ging näher an das Bild und schaute es mir genau an. >>Ist das Bild so toll?<< Ich zuckte zusammen und fuchtelte mit den Armen. Phil fing an zu lachen. Ich spürte mein Herz schlagen. >>Man ey. Schleich dich doch nicht so an!.<< Ich versuchte mich zu beruhigen, was mir aber nicht gelang. Phil lachte sich immer noch kaputt. Ich setzte mich aufs Sofa und spielte die beleidigte Leberwurst. Irgendann beruhigte er sich wieder und setzte sich zu mir. Mir war diese ganze Situtation einfach nur peinlich. Ich weiß nicht über was ich sprechen soll und er weiß es genau so wenig. Es lag eine peinliche Stille in der Luft, die lange anhielt. Irgendwann war mir das zu blöd und ich stand auf. Ich wollte mir die Wohnung genauer ansehen. Ich sah jedes Zimmer. Jetzt stand ich in einem ZImmer wo er seinen Computer hat. Aber mein Blick war nicht auf dem Computer. Sondern auf das was daneben stand. Ein Keyboard. Ich ging näher an das Keyboard. Es war strahlend sauber aus. Als hätte es noch nie jemand benutzt, aber dafür gesorgt, dass es nicht einstaubt. >>Du spielst Klavier?!?<<, schrie ich durch die Wohnung. Sofort konnte ich Schritte hören. Ich drehte mich um und sah Phil an der Tür. Seine Augen wirkten auf einmal groß und strahltend Angst aus. Dieser Anblick sah einfach zu geil aus. >>Keine Sorge. Ich hab dein Schätzchen nicht angefasst.<< Ich konnte mir das lachen nicht verkneifen. Sein Blick war einfach zu göttlich. Ich kam zu mir und stellte sich vor mich. Ich versuchte mich in den Griff zu bekommen und stellte mich gerade vor ihm. Er zieht einen Schmollmund und hat die die Arme vor der Brust. >>Ohh. Armer Phil.<< Während ich das sagte strich ich, mit meiner linken Hand, seine rechte Wange. Als meine Hand seine Haut berührte durchfuhr mich sowas wie ein Stromschlag im ganzen Körper. Bloß das es sich gut anfühlte. Ich wollte es am liebsten nochmal spüren und nochmal. Aber leider musste ich irgendwann diese Berührung beenden. Ich nahm meine Hand weg und schaute ihn an. >>Also kannst du Klavier spielen, oder steht das nur da rum?<< >>Nein. Ich spiele wirklich Klavier. Ich habe bloß keine Zeit darauf zu spielen.<< Mich überkam die pure Freude. Wie er wohl aussehen würde wenn er spielt? Streng? Ernst? Glücklich? Er muss mir einfach vorspielen. >>Du hast keine Zeit um zu spielen, aber zum putzen?<< Es reitzte mich einfach. Ich muss ihn spielen sehen. >>Ich will halt nicht dass es einstaubt.<< >>Ja ist klar. Bestimmt kannst du nicht spielen.<< Ich ging zum Keyboard und zeigte drauf. >>Beweise es. Du hast jetzt Zeit. Spiel.<< Seine Augen wurden wieder größer und starrten mich an. >>Du...Es ist schon so spät..Ich bin Müde und...<< Weiter kam er nicht, da ich ihm dazwischen quatschte. >>Spiel! Jetzt!<< Meine Geduld war zu ende. Er zögerte es hinaus, indem er sich sehr langsam, wie ein alter Mensch, vors Keyboard setzte. Ich nahm mir ein Stuhl und setzte mich neben Phil. Er schaute nervös zum Keyboard. Seine Hände krallten sich in seine Beine. Dieser Anblick machte mir Sorgen. Ich nahm Phils Hände und hielt sie fest. Ich strich mit meinen Daumen über Phils Handrücken, bei beiden Händen. Nun richtete sich Phils Blick zu mir. Ich lächelte Phil an. In der Hoffnung dass es ihm Mut machte. >>Wo vor hast du angst?<< Ich legte meinen Kopf schief. Nun fühlte ich mich unwohl. Ich wollte nicht das er sich wegen mir unwohl fühlt. Schließlich habe ich ihn dazu gedrängt mir was vorzuspielen. >>Ich habe keine angst. Ich will mich nicht blamieren.<< Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Ich lasse Phils Hände los und rutsche mit dem Stuhl näher an Phil. Ich fuhr mit meiner rechten Hand Phils Rücken rauf und runter. Ich sah an seinem Arm das er Gänsehaut bekam. Dieser Gedanke brachte mich zum lächeln. Ich find den Gedanken toll, dass nicht nur er mir Gänsehaut verpassen kann. Sondern ich auch ihm. >>Glaub mir, du blamierst dich nicht. Ich bin ein vollkommender Idiot, wenn es um Instrumnete geht. Ausser bei eins, aber das spielt fast keiner.<< Sein Blick beruhigte sich. Er bekam ein Lächeln im Gesicht. >>Und das wäre?<< Ich wurde rot. Ich sprach nicht gerne darüber. Wenn ich es jemand erzählt hatte, wurden darüber immer Witze gemacht. >>Tuba.<<, flüsterte ich kaum hörbar. Aber er hat es verstanden. Sein Kopf drehte sich zu mir. >>Wie bist du auf Tuba gekommen?<< Ich sah das er sich das Lachen verkneifen musste. Anscheined merkte er, dass ich nicht gerne darüber sprach. >>Ich war 4 Jahre in einer Bläserklasse.<< Nun lachte er los. Und die Röte in meinen Gesicht wurde schlimmer. Jetzt war ich es die sich unwohl fühlte. Wieso werde ich von jeder Person mindestens einmal ausgelacht? Ich hasse dieses Gefühl. Das man nichts richtig machen kann. Sich als ausgestoßener fühlt. Das man einfach abhauen will und nie wieder kommen will. Mir lief eine Träne über die Wange. Ich bemühte mich nicht los zu weinen. Aber ich hasse einfach dieses Gefühl. Ich musste es schon so oft erleben. Sogar von Menschen die mir nahe standen. Nun lief die zweite Träne meine Wange runter. Phil wurde leise als er meine Tränen sah. Er nahm mich in den Arm. Jetzt machten meine Tränen einen Marathon. Jede Träne wollte so schnell wie möglich runter gelaufen sein. Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen. Aber irgendwann ließ er mich los. Er blieb mir aber, mit seinem Gesicht, sehr nah. Er legte seine Hände auf meine Wangen und strich mit seinen Daumen die Tränen weg. Ich konnte ihn nicht ins Gesicht sehen. Ich sah bestimmt schrecklich aus, mit der verlaufenden Schminke. Einfach wie ein Häufchen Elend. >>Tut mir leid. Ich wollte nicht los weinen. Ich hasse bloß dieses Gefühl wenn man mich auslacht.<< >>Entschuldige dich nicht dafür. Wieso sollte man sich für seine Gefühle entschuldigen. Bestimmt hast du einen guten Grund um zu weinen. Und ich hoffe ich erfahre irgendwann den Grund.<< Er hob mein Kinn mit seiner rechten Hand, damit er mir in die Augen sehen konnte. Damit ich ihn ansehen musste. Er lächelte mich aufmunternd an. Ich versuchte mit meinen Augen an ihm vorbei zu schauen, aber es gelang mir nicht besonderlich gut. Ich musste einfach in seine wundervollen grünen Augen sehen. >>Soll ich dir jetzt was vorspielen?<< Ich nickte zaghaft. Ich wollte am liebsten richtig antworten, aber ich konnte nicht. Ich hatte einfach einen Kloß im Hals. Ich hatte angst das meine Stimme versagt. Ich habe mich schon genug blamiert. Er drehte sich zum Keyboard und legte seine Hände darauf. >>Du musst nicht, wenn du nicht willst.<<, sagte ich klein laut. Endlich kam wieder etwas aus mir heraus. >>Ich will. Wie kann ich denn bei so einen Mädchen nein sagen?<< Er drehte seinen Kopf zu mir und lächelte mich wieder an. Dieses Lächeln ist einfach perfekt. Nichts ist daran verkehrt. Nicht nur sein Lächeln war perfekt. Sondern auch er. In seiner liebevollen, aufmunterden Art. Mit seinen brauen Locken. Seinen wunderschönen grünen Augen, die mir einfach pure Freude bereiten. Ich kenne ihn zwar kaum, aber eins steht fest. Er hat etwas in mir ausgelöst, was ich vorher nicht kannte. Er drehte sich wieder zum Keyboard und fing an zu spielen.

Erst nachdem er aufhörte kam ich wieder richtig zum Bewusstsein. Es klang wundervoll. Seine Klänge hatten mich komplett in den Bann gezogen. Sie berührten mich so sehr, dass ich mir wieder verkneifen musste nicht los zu weinen. Aber auch er hatte seinen Teil dazu beigetragen. Schließlich spielte er das Keyboard. Aber das war es nicht nur gewesen. Sondern wie er sich darauf konzentrierte, mitfühlte. Ich war mir sicher das es ein Lied von ihm war. Er hatte in seinen Augen so viele Emotionen, als er spielte. Er hat sich der Musik hingegeben. Einfach losgelassen. Und alles was er fühlte, hat er in das Lied getan. Man konnte nur begeistert sein.

Ich klatschte leise und lächelte ihn an. Ich sah das er ein bisschen rot wurde. >>Du brauchst echt nicht zu klatschen. Das war doch nichts.<<, sagte er in einem komischen Akzent. Ich fing an zu lachen, worauf hin er weiter in so einem komischen Akzent sprach. Irgendwann fing auch er an zu lachen. Mir taten schon die Seiten weh, als ich mich beruhigte. Er bekam sich auch ziemlisch schnell in den Griff. Aber wir beide mussten uns noch immer breit angrinsen. Seine Wangen waren rot. Was meine wahrscheinlich auch waren vom lachen. Aber bei ihm wusste ich nicht ob es vom lachen kam, oder ob ihm etwas peinlich war. Ich schaute wieder in seine Augen, die diesmal funkelten. Sie funkelten mich an. Dieser Blick brachte mein Herz zum rasen. Ich wurde unsicher. Ich fummelte mit meinen Fingern an meinen T-Shirt rum. Ich hatte das Gefühl, dass er mich weiterhin anschaute. Das brachte mein Herz zum schneller schlagen, obwohl es schon schnell schlug. Die Röte in meinem Gesicht war jetzt nicht mehr wegen dem Lacheln, sondern wegen ihm. Die ganze Situation war einfach nur peinlich, als wenn er das gleiche empfindet, was ich für ihn empfinde. Ich nahm meinen Mut zusammen und schaute ihn wieder in die Augen. Ich schaute stur zu seinen Augen. Ich nahm mir vor, diesmal nicht weg zuschauen. Was mir auch gelang, bis er mit seinem Gesicht näher kam. Er legte seine linke Hand in meinen Nacken und die rechte auf meiner linken Wange. Unsere Gesichter waren nun wenige Zentimeter entfernt. Er schaute mir nochmal in die Augen, bevor er sie schloß und seine Lippen auf meine legte. Ich erwiderte den Kuss sofort und schloß meine Augen. Mein ganzer Körper fühlte sich aufeinmal warm an. Meine Lippen fühlten sich in dem Moment einfach großartig an. Gänsehaut breitete sich aus. Sein Atem prallte auf meine Haut. Ich legte meine Hände in seinen Nacken. Ich wollte näher an ihn sein. Ihn spüren. Automatisch rutschten wir näher aneinander. Meine linke Hand fuhr hoch in seine Locken, wo sie auch blieb.

You're all I ever wanted (Y-TITTY Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt