Du machst mich glücklich

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Meinetwegen hätte der Kuss die ganze Nacht gehen können, aber sein Handy unterbrach uns. Er stand auf und ging an sein Handy. Während er telefonierte schaute er immer wieder zu mir und lächelte mich an. Und jedes mal wenn er mich anlächelte wurde ich rot. Meine Lippen waren wie betäubt. Aber dennoch fühlten sie sich toll an. Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich an den Kuss dachte. Da er noch immer telefonierte, ging ich auf die Toilette. Als ich in den Spiegel schaute erkannte ich mich selbst kaum. Meine Schminke war verschmiert durch die Tränen, aber dennoch strahlte ich übers ganze Gesicht. Ich konnte nicht aufhören zu lächeln. Was mir aber gefiel, da ich nicht oft lächle. Was wohl passiert wäre, wenn uns sein Handy nicht gestört hätte? Bei diesem Gedanken spürte ich sowas wie Schmetterlinge im Bauch. Als ich fertig war ging ich zurück zu Phil. Er telefonierte immer noch. Ich setzte mich aufs Sofa und endeckte eine Wii. Ich schaute zu Phil, der jetzt in die Küche verschwand. Da ich nicht wusste wie lange Phil telefonieren würde, schaltete ich die Wii an. Es war Mario Kart drin. Eigentlich hatte ich nicht besonders große Lust, aber es war dennoch besser als sich zu langweilen. 

Ich spielte jetzt schon die dritte Runde als Phil zu mir kam. Ich schaltete auf Pause und schaute ihn an. >>Eigentlich sagt man doch immer das Frauen lange telefonieren, aber du toppst alles.<< Ich traute mich nicht Phil anzuschauen. Ich will nicht wieder dumm rum grinsen wie ein kleines Kind. Ich will mich einfach nicht vor ihm blamieren. Ich will das mit ihm nicht versauen, obwohl ich darin ziemlich gut bin. >>Hat das so lange gedauert?<< Ich nickte und stand auf. Ich ging zum Bild, wo mir der eine Junge bekannt vorkam. >>Wer ist das?<< Ich versuchte nicht all zu neugierig zu klingen. Den Jungen auf dem Foto schaute ich mir nochmal genau an. Das war der Junge mit der verletzten Hand! Daher kam er mir so bekannt vor. >>Das sind Tc und Og. Ich hab dir doch erzählt das ich einen YouTube Channel mit ihnen habe.<< >>Ach, das sind die? Mit den Blonden habe ich schon Bekanntschaft gemacht<< Das Foto war schon etwas älter, Phil und die anderen zwei sahen ziemlich jung aus. Trotzdem sah Phil mega gut auf dem Foto aus. Er konnte echt nur gut aussehen. Und schon wider bekam ich ein kribbeln auf der Haut. Irgendetwas löste Phil in mir aus und ich konnte mir schon denken was, aber sicher bin ich mir nicht. Kann ich einen Jungen lieben den ich nur fast einen Abend lang kenne? 

Ohne ein Wort zusagen ging ich zurück aufs Sofa und spielte weiter. Phil ging in Richtung Küche und ich konnte mir einen Blick auf seinen Hintern nicht verkneifen. Er sah nicht nur von vorne gut aus, das steht fest. Ich spielte weiter Mario Kart. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen das Phil mit zwei Gläser, und einem Getränk, reinkam. Als er sich neben mich setzte schnappte er sich einen Controller und schaute mich fragend an. >>Lässt du mich mitspielen?<< Fragt er mich wirklich ob er mitspielen darf? Es ist doch seins. Aber süß war es schon, dass er mich extra fragt. So süß ist noch nie jemand mit mir umgegangen und ich mochte das wirklich sehr. Vor allem weil Phil so mit mir umging. Ob er auch bei anderen Dingen so fürsorglich ist? Bestimmt. Ich kann mir Phil nicht böse vorstellen. Dafür ist er zu nett. >>Bekomme ich auch eine Antwort?<<, fragte Phil, der mit Controller, vor meinem Gesicht, rumfuchtelte. >>Nee, ist verboten.<<, gab ich gespielt zurück. >>Natürlich darfst du. Es ist doch deins.<< Ich schaute Phil an, der mich anlächelte. Er sah wirklich toll aus wenn er lächelt. Es gab mir das Gefühl von Freude. Dass es für diesen Moment keine Probleme gab. Dass ich einfach alles um mich herum vergessen kann. Dass ich mir keine Sorgen machen musste.  

Phil schaltete auf zwei Spieler um. Wir waren jetzt dabei uns den Charakter auszusuchen mit dem wir spielen wollten. >>Ich nehm Toad!!<<, kam es aus mir herausgeplatzt, als Phil kurz davor war Toad zunehmen. >>Ich will aber Toad.<<, sagte er mit einer kindisch hohen Stimme. >>Ich nehme immer Toad. Und ausserdem bin ich hier Gast und der Gast ist König. Also darf ich Toad nehmen.<< Demonstrativ wählte ich Toad aus und schaute Phil mit erhobenen Augenbrauen an. >>Gut, du hast es nicht anders gewollt.<< Phil legte seinen Controller auf den Tisch und stellte sich vor mich. Ich konnte an Phils Blick erkennen dass er etwas vorhat und das machte mir etwas Angst. Er beugte sich langsam zu mir runter, mit einem Schmunzeln im Gesicht. >>Äh.. wa.. was hast du vor?<< Meine Stimme klang etwas verängstigt, was mich wieder ärgerte. Ich will nicht schwach rüber kommen. Wer mochte es den bitte , dass die Person bei fast allem angst hat? >>Ach, ich hab nichts vor.<< Er kam mir immer näher. Ich konnte wieder seinen Atem auf meiner Haut spüren und wieder bekam ich Gänsehaut. >>Es kommt mir aber so vor, dass du etwas vorhast.<< >>Du hast recht. Ich habe etwas vor.<< Kaum realisierte ich seine Worte, fing er schon an mich durchzukitzeln. Leider bin ich an manchen Stellen sehr kitzelig und leider traf er genau die Stellen. Sofort fing ich an zu lachen. Ich versuchte zu entkommen indem ich mich nach hinten lehnte, aber leider landete ich nur zur Seite und lag nun auf dem Sofa. Phil ergriff sofort seine Chance und setzte sich auf mich mich. Mir taten schon die Seiten weh, aber Phil kitzelte mich weiter. >>Ph.. Phil... bitte hör.. auf.<<, kam es mir schwer aus dem Mund. Aber Phil dachte gar nicht daran aufzuhören. Eher das Gegenteil passiert. Er kitzelte mich jetzt noch mehr. Ich versuchte mich zu wehren indem ich versuchte ihn von mir runter zu bekommen. Leider landeten wir beide nur auf den Boden. Der einzige Unterschied war nur, dass Phil nicht mehr auf mir saß, sondern auf mir lag. Unsere Nasen berührten sich. Ich spürte seinen Atem, der meine Haut berührte. Wärme stieg in mir auf. Wir schauten uns in tief die Augen. Es war so als ob wir in den anderen reinschauen konnten. Das wir wissen konnten was der andere fühlt. Was der andere denkt. Er strich mit seiner rechten Hand eine Strähne aus meinem Gesicht, aber seine Augen blieben an meinen hängen. Ich konnte mein Herz im ganzen Körper spüren. Es schlug noch nie so schnell. Die Gänsehaut war diesmal viel schlimmer. Phil kam mit seinem Gesicht noch ein bisschen näher, sodass jetzt seine Lippen auf meine lagen. Mir war vorher gar nicht so aufgefallen dass seine Lippen perfekt auf meine passten. Seine Lippen waren weich und ließen mich alles vergessen. Meine rechte Hand wanderte wieder zu seinen Haaren. Die andere Hand blieb auf dem Boden. Ich merkte wie Phil in den Kuss lächelte. Warum lächelt er jetzt? Bin ich so schlecht, dass er sich das Lachen verkneifen muss? Mache ich irgendwas falsch? Oder ist er einfach nur glücklich? 

Ich merkte gar nicht dass ich den Kuss beendet hatte. Erst als Phil vor meinem Gesicht schnipste. >>Alles okay?<< Er schaute mich besorgt an. Er lag nicht mehr auf mir, sondern saß neben mir. Ich richtete mich auf und lehnte mich gegen das Sofa. >>Ja.. Es ist alles okay.<< >>Wieso hast du dann aufgehört?<< Er legte seine Hand auf meine und sofort durchfuhr mich sowas wie ein Blitzschlag. Ich schaute auf den Boden. Mir war das richtig peinlich. Wieso musste ich auch aufhören? Es war alles in Ordnung. Aber ich muss mal wieder alles zerstören. >>Ich habe nachgedacht.<< Phil antwortete nicht. Man sah in seinem Gesichtsausdruck dass er darauf wartete dass ich weiter erzähle. >>Ich hab darüber nachgedacht warum du in dem Kuss gelächelt hast.<< Jetzt herrschte peinliche Stille. >>Ich glaube ich mach mich Bett fertig. Ich bin müde. Der Tag war echt zuviel für mich<< Ich stand auf und wollte gerade losgehen, als Phil mich festhielt. >>Ich hab gelächelt weil ich glücklich war. Der Gedanke dass du in diesen Moment das gleiche Gefühlt hast wie ich, hat mich glücklich gemacht. Das du den Kuss nicht zurückgewiesen hast, hat mich glücklich gemacht. Das du mich mit deiner Anwesenheit beehrst, macht mich glücklich. Du machst mich glücklich.<< Ich realisierte erst gar nicht seine Worte. Ich musste dreimal seine Worte in meinen Kopf wiederholen. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Heißt das er mag mich mehr als normal? Er fühlt genauso wie ich? Jemand empfindet was positives für mich und lässt es mich wissen? Jemand liebt mich? Bei diesen Gedanken fing ich an zu weinen, aber vor Freude. Ich fiel Phil um den Hals. >>Du machst mich auch glücklich.<< Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge und genoß diesen Moment, den niemand jetzt zertören konnte. Phil legte seine Arme um mich und drückte mich sanft näher zu sich.  

Nach einer gewissen Zeit fing ich an zu gähnen. Was Phil natürlich bemerkte. >>Ich schätze mal du bist müde.<< Ich hatte keine Lust etwas zu sagen, deswegen nickte ich nur. >>Ich hab aber keine Sachen bei.<< >>Du kannst Klamotten von mir haben.<< Ich fing an zu grinsen. Ich darf Phils Sachen tragen. Die nach ihm riechen. Ich werde heute Nacht wie ein Baby schlafen. Wir standen auf und gingen in Phils Schlafzimmer, wo er Sachen für mich raussuchte. Er gab mir ein T-Shirt und eine Jogginhose. Als er mir seine Klamotten gab berührten sich unsere Hände und sofort musste ich wieder lächeln. Ich drehte mich um und ging zum Bad. >>Ich mag es wenn du lächelst!<< Hörte ich Phil rufen. Jetzt grinste ich noch breiter. Ich verschwand im Badezimmer und machte mich Bettreif. Als ich aus dem Bad kam roch es nach Pizza. Ich folgte dem Geruch, der mich wieder ins Wohnzimmer führte. Phil saß auf dem Sofa und vor ihm auf dem Tisch lag wirklich Pizza. >>Du hast doch Hunger, oder?<< Ich setzte mich zu Phil und gab ihn einen Kuss auf die rechte Wange. >>Ja hab ich und mit Pizza machst du bei mir alles richtig, auch wenn ich keinen Hunger habe. Dann stopf ich mir die Pizza rein.<< Phil lachte kurz und schaute mich dann an. >>Gut zu wissen.<< Wir fingen an die Pizza zu essen und schauten währendessen irgendetwas was im Fernsehen lief. >>Was meintest du damit dass ich dich glücklich mache? Also was du vorhin gesagt hast.<< Mir war diese Frage peinlich, aber ich wollte es genau wissen. Ich wollte Gewissenheit. Ich will mir keine falschen Hoffnungen machen. Meint er das nur freundschaftlich oder meint er damit das er mich liebt? Obwohl lieben das falsche Wort ist, schließlich kennen wir uns gerade erst einen Abend. >>Wie soll ich das wohl gemeint haben? Ich glaube du weißt wie ich das meine. Du willst es bloß nicht glauben. Ich würde dich doch nicht küssen, wenn ich für dich nur etwas mit Freundschaft empfinden würde.<< Während er das sagte rutschte er näher an mich und legte seine Stirn auf meine. >>Ich habe einfach angst verletzt zu werden.<< Ich legte meine rechte Hand auf seine linke. Sofort verschränkten sich unsere Finger. >>Ich würde dich nie verletzen. Ich würde dafür sorgen, dass du nicht mehr verletzt wirst. Das du glücklich bist. Ich kann das aber nur schaffen, wenn du darin vertraust.<< Kann man durch Worte sterben? Eher nicht, aber es fühlt sich gerade so an. Wie kann jemand so etwas süßes sagen und das auch noch zu mir. Nur das mit dem Vertrauen wird schwer werden. Ich wurde so oft enttäuscht, dass ich zu keiner Person mehr vertauen hatte. Phil ist aber anders als alle anderen. Er geht liebevoll mit mir um und lässt es mich wissen. Er sorgt sich um mich. Er will das ich glücklich bin, was ich auch in seiner Anwesenheit bin. Ich kann ihm nur vertauen. Also muss ich das aussprechen wovor ich angst habe. Was ich lange nicht mehr gesagt habe. >>Ich vertraue dir.<<

You're all I ever wanted (Y-TITTY Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt