Kapitel 1 - Josi's Version

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"Mum, dass kann doch nicht dein Ernst sein", beschwere ich mich, als ihre Finger sich immer fester in meinen Oberarm drücken. Das nächste Mal ziehe ich mir einen dicken Pulli an, wenn ich entscheide, der Schule einen Denkzettel zu verpassen.

Wie hat das nur schiefgehen können? Keiner wusste, was ich vorhabe. Wem hätte ich davon auch erzählen sollen?

"Oh meine Liebe, du kannst mit dem Ningeln aufhören. Du hattest mehr als genug Chancen, um uns zu beweisen, dass du alt genug bist, dass wir nicht mehr jeden Abend nach dir schauen müssen. Aber dich interessiert es überhaupt nicht, was die Leute von uns denken, wenn unsere achtzehnjährige Tochter einen Mist nach dem anderen baut. Und wir ihr es durchgehen lassen", antwortet sie mir in einem Tonfall, den ich noch nie bei ihr gehört habe. Ich glaube, dieses Mal habe ich den Bogen überspannt.

"Was hättest du denn an meiner Stelle getan, wenn der stellvertretende Rektor der Meinung ist, dich erst anmachen und dann wie Luft behandeln zu müssen, weil eine andere Schülerin seinen Schwanz öfter lutscht, als ich?", gebe ich preis, warum ich seinen und ihren Namen groß und breit über die verglaste Aula gesprayt habe.

"Ehrlich, es ist mir egal. Außerdem bist du für eine solche Ausdrucksweise viel zu jung. So haben wir dich nicht erzogen", übergeht sie die Tatsache, dass ich mich mit einem Lehrer eingelassen habe. Eigentlich war es sogar ganz gut, wenn er nicht immer so geschwitzt hätte. Aber so ist es schon immer. Meine offenherzige Sexualität hat meine Eltern nie interessiert. Was hätten sie auch tun sollen, wenn ich mir so schon nichts sagen lasse? Dann sicher nicht dabei.

Sie könnten ihn zwar wegen Verführung Schutzbefohlener anzeigen, aber ich bin 18 Jahre alt. Was will die Polizei schon tun. Und ich bin zwar sauer, wegen der Abfuhr, aber sicher werde ich nicht gegen ihn aussagen. Es war einvernehmlich.

"Stimmt. Erzogen habt ihr mich gar nicht", schieße ich zurück und schaffe es endlich, ihr meinen Arm zu entreißen. Ich kann die Enttäuschung in ihren Augen ablesen, aber sie soll nicht so tun. Es gibt genug Stories über sie, bevor sie mit Dad sesshaft wurde. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.

"So geht es auf jeden Fall nicht weiter. Dein Dad und ich werden nicht mehr für deine Eskapaden zahlen. Der Rektor hat schon angedroht, dich von der Schule zu werfen, wenn wir dich nicht endlich unter Kontrolle bringen. Und was soll nur aus dir werden, wenn du nicht mal den Abschluss schaffst. Jaelyn, du bist doch nicht dumm. Eine der Besten sogar. Was ist nur falsch gelaufen?", fragt sie mich bestimmt schon das einhunderste Mal in den letzten sechs Monaten. 

Vielleicht war es der erste Typ, er mich wollte, gefickt und dann weggeworfen hat. Oder die folgenden, die mich zum Miststück machten. Oder mein Temperament ist einfach nicht zu bändigen. Dabei ist es so leicht, mir aus dem Weg zugehen. Außerdem weiß die gesamte Schule, dass ich reizbar bin. Wieso legen sie es nur jedes Mal drauf an?

"Das willst du nicht wissen. Was ist euer glorreicher Plan dieses Mal?", will ich gelangweilt wissen, als ich neben ihr ins Auto steige. 

"Morgen früh schaffen wir dich zu Mister Hammilton. Er hat sich angeboten, dir Disziplin und Respekt beizubringen", erklärt sie mir. Doch ich höre gar nicht mehr zu. Schallend breche ich in Gelächter aus, als ich Disziplin und Respekt höre.

"Euer ernst? Irgendein uralter Knacker soll mich zähmen? Ganz klarer Fall von Überschätzung, Mum. Der war wirklich gut", lache ich sie aus, halte mir sogar schon den Bauch.

"Er ist dreißig Jahre alt, sieht sehr gut aus und besitzt die große Villa draußen am Waldrand. Du wirst für ihn Putzen, Aufräumen und dich um seine Gäste kümmern. Ich bin mir sicher, er bekommt hin, was wir seit Jahren verzweifelt versuchen." 

Maid made in hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt