Die meisten Personen, Orte und kleine Teile der Handlung gehören nicht uns, hier liegen alle Rechte bei Joanne K. Rowling, der Reste entstammt jedoch unserer eigenen Fantasie. Um den Verlauf der Geschichte zu sichern, mussten wir einige Details der Harry Potter-Reihe ändern und es kann auch mal vorkommen, dass wir kleine Fehler machen, dann könnt ihr uns natürlich gerne darauf hinweisen, über konstruktive Kritik freuen wir uns immer. Ansonsten wünschen wir euch noch viel Spaß bei unserer Fanfiction. - Eure SiJu.
Georges Sicht
"Du musst aufstehen, Schätzchen." "Ich hab dein Lieblingsessen gekocht." "Bill und Fleur sind hier, George, sie wollen dich sehen."
Seit Tagen versuchte Mom mich so aus dem Zimmer zu locken. Dieses Zimmer, das ich mir früher mit Fred geteilt hatte, war nun alles, was ich hatte. Am Anfang wollte Dad Freds Bett und seine anderen Sachen noch in ein anderes Zimmer stellen, aber sie hatten mich nicht von ihnen weg bekommen, also standen sie immer noch hier. Direkt nach der Schlacht hatten sie mich in irgendein Mugglekrankenhaus eingewiesen, die mich dann an eine Psychiatrie weiter geben hatten, aber als ich nach einer Woche nachts irgendwelche Zauber abgefeuert hatte und geschrien hatte, wollten mich die Pfleger in so eine Gummizelle aus den Filmen bringen und Mom hat deswegen nächtelang geweint, bis mich Dad und Ron abgeholt hatten. Die beiden sind auch nicht mehr sie selbst: Dad sammelt keine Muggledinge mehr und arbeitet bis abends, bevor er nachhause kommt und zusehen muss, wie sich Mom neben ihm in den Schlaf weint. Sie leidet nicht nur Freds Tod, sondern auch unter der Schuld jemanden getötet zu haben, auch wenn sie es nur zum Schutz ihrer einzigen Tochter getan hatte. Ron arbeitet seit ein paar Tagen im Scherzladen, nachdem dieser zuvor ein paar Wochen geschlossen war. Immer wieder versucht er mich dazu zu bringen mitkommen und erzählt mir abends, wer nach mir gefragt hat und wer welchen Streich in Hogwarts geplant hat, aber seine Anwesenheit macht alles nur schlimm, ebenso wie die Geschichten, die mich schmerzlich an mich und Fred erinnern. Auch die anderen sind nicht mehr so wie früher. Ginny fängt wegen jeder falschen Bemerkung an zu schreien und sich aufzuregen, bis Harry sie in den Arm nimmt und sie anfängt stundenlang darin zu weinen, Harry selbst kommt mich auch ab und zu besuchen, aber er erzählt keine Geschichten. Er setzt sich einfach neben mich und entschuldigt sich dutzende Male, bevor wir uns anschweigen und er irgendwann geht, denn er gibt sich die Schuld für Freds Tod. Bill kommt jedes Wochenende vorbei um nach Mom, Dad und mir zu sehen, wobei er mir jedes Mal irgendwelche Süßigkeiten mitbringt, die ich früher gemocht haben sollte. Ob ich das wirklich getan hatte, wusste ich nicht mehr, ich sah nur Schachteln mit Namen und einem Inhalt, der nach wässrigen Tränen schmeckten, und von der Süße musste ich mich jedes Mal übergeben. Fred mochte süße Dinge schon immer mehr wie ich, aber auch ich hatte früher tonnenweise Schokofrösche oder ähnliches essen können. Jetzt musste ich dabei weinen, weil sie mich an meine Schulzeit erinnerten. Auch Fleur kommt oft zu Besuch, jedoch kommt sie beinahe nie in mein Zimmer, nur um mir Wasser oder Lebensmittel von Mom zu bringen. Einmal habe ich sie sagen hören, dass sie es nicht aufhält, mich so zu sehen. Wie fast immer,wenn ich sie durch die Tür reden hören, hatte sie danach begonnen leise zu schluchzen. Mom ist nun vollkommen von ihr überzeugt, die beiden sind sogar sowas wie Freundinnen geworden, denn immer wenn Mom sich irgendwo zum Weinen versteckt, ist es Fleur, die sie sucht und tröstet, anscheinend um Dad und Ginny ein wenig zu entlasten. Percy hatte noch mehr Schuldgefühle als Harry, aber um mich, Mom und Ginny zu ernähren, lebt er sein Leben weiter und arbeitet noch mehr als Dad. Manchmal kommt er nachts, wenn er denkt, ich würde schlafen,in mein Zimmer und legt sich in mein Bett, das seit Wochen nur von ihm benutzt wurde, weil ich mich in Freds Bett verschanzt habe. Charlie ist wieder hier eingezogen, er wohnt ein Zimmer weiter und er trifft sich oft mit Hagrid, um ihm mehr über Drachen oder andere Tierwesen zu berichten. Er wird sogar als Professor für Tierwesen eingesetzt, wenn es um Wesen geht, über die er besser Bescheid weiß als Hagrid, welcher diesen Posten wieder angenommen hat. Meistens bleibt er aber zu Hause und kümmert sich um den Haushalt, die Finanzen und ähnliches, da Mom mit der Pflege von mir und dem Weinen beschäftigt ist. Ja, sie alle sind nicht mehr die Alten, aber sie versuchen ihr Leben weiter zu leben und genau das kann ich nicht. Während alle irgendetwas Nützliches beitragen, liege ich immer nur in Freds Bett, obwohl sein Geruch schon nach ein paar Tagen verfolgen war. Manchmal denke ich ihn doch noch riechen zu können, aber dann ist es doch nur mein eigener Geruch, der mir mittlerweile in der Nase brennt wie Feuer. Nicht nur, weil er mich an Fred erinnert, sondern auch weil ich meiner Körperpflege nur noch dann nachgehe, wenn Mom mich dazu zwingt .An dem Tag, an dem ich aus der Psychiatrie entlassen wurde, hatte ich mir meine Haare komplett abrasiert,woraufhin Mom mich angeschrien hatte und versucht hatte mir den Mugglerasierer aus der Hand zu reißen, den ich aus Dads Muggledingenvorrat geklaut hatte, bevor er diesen in die Tiefen des Kellers verbannt hatte. Weil ich mich gewehrt hatte und Mom immer fester gezogen hatte, war mir die Hand ausgerutscht und ich hatte mir die Stirn leicht aufgekratzt. Mom hatte wieder begonnen zu weinen und nach Charlie geschrien,der mich nach unten getragen hatte. Hermine war gerade zu Besuch gewesen und hatte mich geheilt, obwohl ich sie angefleht hatte die Wunde offen zu lassen. Versteht mich nicht falsch, nicht etwa um daran zu sterben oder sonst was, dazu war die Wunde nicht tief genug und durch den Verband würde es sich wohl auch kaum entzünden, sondern um nicht mal jedes Mal an Fred zu denken, wenn ich in den Spiegel sah, genau das, was ich auch mit der Rasieraktion erreichen wollte. Sie hatte die Wunde zwar geheilt, aber wegen meinem Flehen eine helle Narbe von der Größe des Fingernagels an meinem kleinen Finger hinterlassen. Natürlich dachte ich trotzdem noch an Fred, wenn ich mein Spiegelbild sah, aber ich dachte nicht mehr, ich wäre vielleicht er. Hätte es überhaupt jemand gemerkt, wenn ich seine Leiche mit meinem toten Körper ausgetauscht hätte? Wieso er? Wieso konnte ich nicht dort sein, wo er jetzt war, und er hier? Er würde sich um Mom kümmern und um Ginny, bei ihm hätte Charlie zurück nach Rumänien gekonnt, Harry hätte weiter leben können ohne von Schuldgefühlen zerfressen zu werden, Fleur und Bill wären ein normales, vielleicht etwas trauriges, Paar. Er hätte Dad davon abgehalten, die Muggeldinge wegzupacken, hätte den Scherzladen nach ein paar Wochen einfach weiter geführt, hätte Ron zu Hermine zurück geschickt und Ginny getröstet Alles wäre besser, wenn ich tot wäre und nicht er, jedoch konnte ich jetzt nichts mehr ändern .Ich hatte mit Dumbledores Portrait geredet, ob er ein Geist sein könnte, aber diese Möglichkeit hatte er verneint. So etwas kam nur selten vor und die Toten bekommen es mit, wenn einer von ihnen zurück in die Welt der Lebenden kam. Ihm etwas ausrichten oder mit ihm reden konnte er jedoch auch nicht aus Gründen, die ich nicht mitbekommen hatte, weil mein Gehirn von Trauer getrübt war. Als Harry dann zu Besuch kam, hatte ich ihn angefleht mir zu verraten, wohin er den Stein der Auferstehung gebracht hatte. Erst hatte er gar nicht geantwortet, dann hatten ihn seine Schuldgefühle dazu gebracht mir zu erklären ,dass er es nicht genau wüsste.Wenige Stunden später hatte ich von Ginny erfahren, dass sich dieser unbekannte Standort jedoch im verbotenen Wald befinden musste. Drei Tage lang hatte ich dort gesucht, bis meine Arme von den Dornen blutüberströmt waren, sich mein gesamtes Essen von vor der Anreise auf dem Waldboden verstreut hatte, nachdem es meinem Körper entkam, und mein Körper nach Wasser ächzte. Als ich mich daraufhin auf einen Stein setzen wollte, war mir schwindelig geworden und zwei Ravenclaws aus dem dritten Jahr hatten mich nach ein paar Stunden bewusstlos gefunden. Mit Hermine hatte ich jedes Buch, das uns vielleicht helfen könnte, durchgesehen und jeden Heilzauber an seinem leblosen Körper ausprobiert. Hermine war zwar dagegen gewesen, hatte mir aber trotzdem geholfen, vielleicht einfach, um dabei das Schlimmste zu verhindern. In einem Märchen aus dem 16.Jahrhundert hatte ich einen Zauber gefunden, mit dem eine Hexe ihren Geliebten von den Toten zurück brachte und auch diesen hatte ich ausprobiert, aber es hatte nur eine kleine Explosion ausgelöst. Obwohl mir Hermine immer wieder versicherte, es würde nicht möglich seien Tote ins Leben zurück zu holen, probierte ich weiter und weiter mit Zaubern aus Heilbüchern, Tagebüchern oder sogar Mugglemärchen. Einmal hatte sich Freds Hand bei einem Heilzauber für ein paar Sekunden geregt, aber später hatten wir heraus gefunden,dass dies am Zauber lag, nicht daran, dass er wieder zum Leben erweckt wurde. Nach diesem Versuch hatte Hermine geweint und geweint, während ich erst nach vielen Stunden alles begriff und am Tisch zusammen brach.
Nach drei Wochen gab ich es auf und von diesem Tag an lag ich nun hier in Freds Bett, stand nur zum aufs Klo gehen und mich waschen auf und hatte kein einziges Wort mehr gesprochen. Manchmal wollte ich es sogar. Ich wollte Mom sagen, dass ich sie lieb habe und dass sie keine Schuld trägt, will Dad vorschlagen,mit ihm seine Mugglevorräte nach oben zu schleppen, Harry erklären, dass Fred nicht gewollt hätte, dass er sich die Schuld gibt. Ich wollte Ginny sagen, dass sie mich nicht verloren hat und sie trösten, ich wollte Rons Gesicht sehen, wenn ich verkündete, ich würde zurück in den Scherzladen gehen, ich würde Hermine danken, weil sie sich selbst so viel zu gemutet hatte und sogar die Schule versäumt hatte, um mir zu helfen oder ich wollte Bill erzählen, dass Fleur weint, wenn er nicht hinsieht und ihm versichern, mir ginge es gut, ich konnte doch schon immer gut lügen.Manchmal wollte ich Percy sagen, dass er sich am Ende zum Guten gewendet hat und dass das alles wäre was zählt und ich wollte Charlie zurück nach Rumänien schicken, damit er wieder glücklich sein konnte. Aber ich tat es nie,ich lag einfach nur da und starrte zurück, als könnte meine Blicke all diese Wörter zusammen fassen. Mittlerweile wusste ich nicht, wie lange es her war, dass sich mein Leben so verändert hatte, ich wusste nie das Datum oder nur den Wochentag. Auch die Uhrzeiten erfuhr ich nie und es war mir egal. Ich schlief nur dann,wenn mich die Müdigkeit übermannt, weil ich solche Angst hatte. Angst vor den Albträumen und noch mehr Angst aufzuwachen und zu sehen, dass der Traum Wirklichkeit geworden war und den ganzen Schmerz noch einmal zu fühlen. Auch meine Nahrungsaufnahme beschränkte sich auf das, was Mom mir hinein zwang, damit ich überlebte. Wahrscheinlich musste ich schrecklich aussehen. Meine Haare waren inzwischen nachgewachsen, aber ich besaß mittlerweile einen Bart, der mein Gesicht ziemlich gut bedeckte, darum schnitt ich ihn nie. Manchmal war er jedoch kürzer, wenn ich dann doch geschlafen hatte und zwar meistens dann, wenn Hermine Schulferien hatte und hier wohnte, also musste sie ihn wohl nachts mit einem ihrer Zauber kürzen. Meine Augen waren von tiefen Augenlidern belagert, das wusste ich von Ginny, und sie hatten ihre Farbe verloren. Außerdem war ich abgemagert, untrainiert und blass, aber all das musste ich mir von den anderen erzählen lassen, weil ich alle Spiegel im oberen Bad und meinem Zimmer angehängt hatte, denn auf eine gewisse Weise hatte ich auch Freds Körper verunstalten, indem ich es bei meinem tat, denn sie waren so ähnlich gewesen.Aber das lebende Totendasein endete schlagartig an irgendeinem Tag, dessen Datum ich wieder nicht kannte. Es fing an wie ein normaler Tag, aber änderte sich plötzlich, als die Tür aufging und Ginny völlig außer Atem mit Hermine im Schlepptau in der Tür erschien.
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Possessed (Fred Weasley/George Weasley ff)
FanfictionGeorge Weasley, der ehemalige Problemschüler und Klassenclown, ist jetzt nur noch eine blasse Kopie von sich selbst, seit sein Zwillingsbruder bei der Schlacht um Hogwarts verstorben ist. Er wird von Tag zu Tag kränker und trostloser, er zerbricht l...