Possessed (Fred Weasley/George Weasley ff)

Kapitel 2

              Georges Sicht

"George." Ihre Stimme war hektisch und ihr Atem klang, als hätte sie gerade an einem Marathon teilgenommen.
"Wir haben etwas heraus gefunden...erst, erst wollten wir erst dir nicht sagen, aber...es ist echt Wahnsinn...Hermine sagt...sie sagt, es wäre nicht möglich, deshalb haben wir...wir haben Beweise gesucht...und...es ist jetzt sicher...und..." Zum Glück stoppte Hermine ihre Freundin, bevor diese noch erstickte.  "Ginny", flüsterte sie leise, "Bist du sicher, dass er bereit ist? Wenn es nicht klappt, dann..." "Es wird klappen", warf Ginny ein, wobei sie mich wieder ansah,"Und das ist die einzige Möglichkeit meine beiden verlorenen Brüder zurück zu bekommen." BEIDE verlorenen Brüder?  Ich wusste, dass sie mich mit dem einen verlorenen Bruder meinte, aber wer war der andere? Sie alle lebten ihr Leben einigermaßen weiter, genauso wie Ginny, also konnte sie die nicht meinen. Fred, schrie mein Gehirn. Das antwortete es jedoch auf jede Frage, die ich ihm stellte. Trotzdem irgendwas in mir sagte mir, dass sie ihn meinte und sofort begann mein Herz wild zu schlagen vor Aufregung, auch wenn mich dieser Name gleichzeitig traurig machte.
"Erinnerst du dich an Melody?" Langsam nickte ich. Ja, an sie erinnerte ich mich, sie war immer bei Sirius gewesen und war vor der Schlacht ein Teil des Ordens geworden. Obwohl sie damals erst siebzehn war und eher auf Heilzauber spezialisiert war, wurde sie sofort aufgenommen, nachdem Sirius Mom irgendwas über eine Gabe zu geflüstert hatte. Außerdem war sie recht hübsch und Charlie hatte ziemlich mit ihr geflirtet, als er damals einmal zu Besuch kam. Dann hatte sie jedoch ihr Alter enthüllt und er hatte aufgehört, weil er den Altersunterschied zu groß fand.
Aber nicht nur wegen all dem war sie mir im Gedächtnis geblieben, sondern auch, weil sich Dad mit Mom vor ein paar Tagen gestritten hatte und dabei immer wieder ihr Name gefallen war. Dad wollte sie anrufen, er hatte immer wieder betont, sie könne uns helfen oder mir, aber Mom war dagegen gewesen. Sie hatte irgendwas gesagt von wegen, sie wäre zu jung und man könnte sowas niemandem zu muten. Mehrfach hatte sie auch ihre Freundschaft mit Sirius erwähnt.
Wie viele Streitereien in letzter Zeit endete diese auch damit, dass Dad in die Arbeit musste und Mom wartete, bis er weg war, bevor sie zu schluchzen begann und Ginny aus ihrem Zimmer kam, um sie zu trösten.
"Sie ist ziemlich traurig wegen Sirius."Bitte sagt jetzt nicht, ihr wollt sie her holen, damit sie mit mir reden, weil sie das Gleiche wie ich erlebt haben soll und mich versteht.
"Aber sie sagt, es geht ihm gut dort",  fügte Ginny hinzu und biss sich im selben Moment auf die Lippe. Anscheinend wollte sie noch nicht so viel verraten.
Jetzt war meine Interesse geweckt, zwar nur ein bisschen, aber es reichte, um mich aufzusetzen und die beiden fragend anzusehen.
"Nein, er ist definitiv tot", beantwortete Hermine meine unausgesprochene Frage, "Und nein, sie ist auch nicht verrückt."
"Sag es ihm einfach, 'Mine." Endlich. Bald würde ich wieder alleine mit mir selbst sein.
"Sie kann mit Geistern reden, George." Entnervt sank ich zurück ins Kissen und Hermine warf Ginny einen fragenden Blick zu. "Ich weiß, was er denkt, wenn du es so ausdrückst. Nicht jeder Geist redet mit jedem Zauberer, aber im Grunde kann jeder mit ihnen kommunizieren, solange er sich nicht total tollpatschig anstellt. Und er denkt daran, dass Fred sowieso kein Geist geworden ist." Verlegen strich sich Hermine durch ihre Locken, die sich inzwischen sanft über ihre Schulter wellten, und lief dabei sogar ein bisschen rot an.
"Na gut, er ist dein Bruder, wenn du denkst, dass er daran denkt, glaube ich dir. Ihr habt da aber etwas falsch verstanden. Du erinnerst dich doch an den blutigen Baron und den fast kopflosen Nick?" Obwohl das eher eine rhetorische Frage war, wartete sie, bis ich leicht nickte.
"Das sind zurückgekehrte Seelen. Geister ist nämlich in Wirklichkeit ein Oberbegriff für tote Seelen. Es gibt jedoch mehrere Arten von ihnen: die Rächer, sie sind zurück kehrende Seelen, denen furchtbarsten Dinge wieder fahren sind, und sie kehren wieder zurück in die Totenwelt, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben und..." Bevor sie ihren Satz beendeten konnte, unterbrach Ginny sie: "Ich kenne das alles ja schon, aber ernsthaft müssten dann nicht so gut wie alle zurück kommen, die von Voldemord gefoltert oder getötet wurden?" "Nein", Hermine schüttelte ihren Kopf so heftig, dass ihre Locken durch die Luft zu wirbeln schienen, "Wie ich gerade erzählen wollte, sind diese Art von Geistern nur äußersten selten, es würden also nicht alle von den Getöteten zurück kehren, aber der wichtigste Punkt ist, dass Voldemord tot ist und mit ihm viele seiner Todesser manche sitzen auch in Askaban. Es gibt niemanden, an dem sie sich rächen könnten. Darf ich jetzt weiter machen?" Die Rothaarige nickte eifrig. "Gut, also das war die erste Art von Geistern. Die zweite Art sind die so genannten Verlorenen, das sind Seelen, die keine Ruhe finden, entweder, weil sie Rächer sind ohne jemand haben, den sie rächen können oder weil sie irgendetwas zurück hält, zum Beispiel jemand, der daran glaubt, dass sie noch leben und dem sie noch etwas sagen wollen oder so etwas in die Art. Finden die Geister irgendwie einen Weg ihr Ziel auszuführen, werden sie zu Norms. Das ist die häufigste Art von Geistern. Sie leben in der Welt der Toten und tun, was immer Geister tun. Sie können nicht mehr zu Verlorenen oder Rächern und auch nicht zu zurückkehrenden Seelen werden. Diese können nur direkt nach dem Tod des Körpers entstehen, indem sich der Besitzer schon vor seinem Tod vornimmt ein Geist zu werden und fest daran glaubt. Du siehst also, es gibt verschiedene Arten von Geistern", beendete Hermine ihren Vortrag. Toll, jetzt könnte ich einen Aufsatz über Geister schreiben. Warum erzählen sie mir das? Wollen sie, dass ich mich besser fühle, wenn ich weiß, dass Fred im Totenreich ist und sich amüsiert? Dann hat das nicht geholfen, das versuchte ich mir immerhin schon seit Wochen einzureden.
"George, verstehst du denn nicht?" Nein,ich verstehe nicht.
Langsam, als würde sie auf ein verletzten Tierbaby zu gehen, kam Ginny zu meinem Bett herüber und kniete sich daneben, während sie Hermine fixierte, die dann die Worte aussprach,die mein Leben änderten.
"George, sie kann mit den Verlorenen reden und es besteht eine sehr hohe Chance, dass Fred dort ist. Sie kann mit ihm reden."