Kapitel 3

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                  -Melodys Sicht

"Miss Summer." Ein Blatt wurde vor mir auf den Tisch geklatscht. Aufgeregt drehte ich es um und lächelte, als mir eine  1- entgegen strahlte. Ich war kein Einzertyp, da ich nicht viel lernte, aber in letzter Zeit hagelte es Zweier und damit war ich mehr als zufrieden. Dennoch freute ich mich natürlich umso mehr über eine noch bessere Note, auch wenn ich in Verwandlung, meinem Lieblingsfach, nichts viel Schlechteres erwartet hatte. "Was hast du?" Hannah beugte sich über meine Arbeit und begutachtete meine Note. " Ich weiß nicht, wie du das schaffst ohne zu lernen. "Auf ihrem Blatt stand zwar auch eine 1-2, aber ich wusste, dass sie die durch hartes Lernen verdient hatte. "Dafür bist du besser in Verteidigung gegen die dunklen Künste und Astrologie", warf ich ein, während ich das Blatt in meine Schultasche stopfte.
"Schreibt bitte, bis nächste Woche einen Aufsatz über die Animagie und ihre Geschichte durch die Jahre. Mindestens drei Pergamentseiten sind erforderlich und bis zu 10 Papierseiten, bitte nicht mehr. Übertritt die Seitenanzahl diesen Rahmen, werden Punkte abgezogen. Der Aufsatz wird benotet und die schlechteren oder die, die sich verbessern wollen, werden eine Woche darauf eine Präsentation über das gleiche Thema halten. Schönes Wochenende", rief Professor McGonagall über den Lärm der packenden Schüler hinweg. Nachdem ich mir einen Weg durch die Menge gebannt hatte, die aus dem Klassenzimmer strömte, stand ich endlich vor dem Lehrerpult. "Oh,Miss Summer, haben Sie einen Fehler bei der Verbesserung Ihrer Arbeit entdeckt?", erkundigte sich unsere vorübergehende Schulleiterin, wobei sie ihre Brille zurecht schob und mich musterte.
"Nein", erwiderte ich hastig, "Ich wollte mit Ihnen über etwas anderes sprechen."
"Oh, ich denke, ich weiß, wovon sie sprechen. Albus hat mich damals eingeweiht, keine Sorge, ich habe es an niemanden weitergegeben. Sollen wir in einen anderen Raum gehen?" Erleichtert nickte ich, woraufhin wir uns in einen Nebenraum begaben, in dem alle möglichen Dinge standen, die man für den Unterricht gebrauchen könnte.
"Also, hier sind wir. Ist etwas vorgefallen bezüglich ihrer...Begabung?"
"Nein, alles in Ordnung soweit.  Dies ist eher ein Botengang.Die Verlorenen wollen einige Fragen beantwortet haben, darum wollte ich die Antwort erbitten, mit den Geistern aus Hogwarts zu sprechen."
Die Professorin runzelte die Stirn. "Sie wissen sicherlich, dass Sie dafür keine Erlaubnis brauchen?"
"Natürlich, vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Bisher hat sich nur der fast kopflose Nick bereit erklärt mir zu helfen. Deshalb wollte ich sie bitten mit den anderen zu sprechen. Erst ihr Vertrauen zu gewinnen, wäre eine wirkungsvolle Maßnahme, aber so viel Zeit habe ich im Moment leider nicht."
Einen Moment überlegte sie, dann nickte sie. "Ich werde mit Albus' Gemälde sprechen, aber ich denke, er wäre begeistert von dieser Idee. Wenn er zu stimmt, werde ich alles tun, was in meiner Macht steht."
"Vielen Dank, Professor."

Als ich mit Hannah durch die Gänge zum Hufflepuff-Gemeindschaftsraum zurück ging, überlegte ich, ob es hilfreich oder hinderlich gewesen wäre, wenn ich der Professorin erzählt hätte, dass mir Dumbledore schon lange das 'Ok' gegeben hatte, dass es sogar seine Idee war, seine letzte, bevor er in die "richtige" Totenwelt hinüber glitt. Einen Moment hatte ich vor, es ihr zu sagen, dann hatte ich mich jedoch dagegen entschieden, weil ich sie nicht verschrecken wollte. Selbst Hannah, meine anderen Freunde oder sogar mein bester Freund Mike wussten nichts von meiner Begabung, obwohl ich ihn schon kannte, bevor ich nach Hogwarts ging und wir fast jede freie Minute zusammen verbrachten, wenn ich keine Hausaufgaben machte und Mike nicht mit seinem festen Freund Nolan am See spazieren ging. Auch die Tatsache,dass wir nicht in das gleiche Haus kamen, konnte nichts an unserer Freundschaft ändern. Während Mike nämlich nach Slytherin geschickt wurde, weil er seine Ziele sehr ehrgeizig verfolgte, wurde ich nach Hufflepuff geschickt. All die Vorurteile gegenüber Slytherin trafen jedoch nicht auf ihn zu, ebenso wie auf seine Freunde aus dem gleichen Haus. Sie kamen auch oft zu uns an den Hufflepufftisch und lachten mit uns zusammen. Außerdem hatte spätestens Nolan und Mikes Beziehung bewiesen, dass er Menschen nicht danach beurteilte,in welchem Haus sie waren, denn Nolan war ein Jahr unter uns und war nach Gryffindor geschickt worden, auch wenn sich der Hut lange nicht zwischen dem Haus der Löwen und Ravenclaw entscheiden konnte, da er ebenso mutig wie schlau war.
Aber dieses eine Geheimnis konnte ich nicht mal ihm anvertrauen, ich wollte sie nicht verjagen.
"Melody", schrie mir eine Stimme nach, woraufhin ich mich umdrehte und die Person musterte, die auf mich zu kam. Die braunen Locken verrieten mir, dass es sich um Hermine Granger handelte. Ich verstand mich gut mit ihr und hatte mich ein paar Mal mit ihr unterhalten, aber was sie jetzt so dringend von mir wollen könnte, blieb mir ein Rätsel, bis sie vor mir stand.
"Ich brauche deine Hilfe", stellte sie keuchend fest. "Hat sich wieder jemand von den jüngeren Schülern verletzt?", riet ich ins Blaue hinein. "Nein." Sie warf Hannah einen hastigen Blick zu. "Kann ich unter vier Augen mit dir darüber sprechen?", erkundigte sie sich. Sie weiß es. "Ähm...klar." Schnell bemühte ich mich ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern.
"Würdest du mir einen Gefallen tun,Melody?" "Worum geht es denn?", antwortete ich mit einer Gegenfrage. "Um George", erwiderte sie, "Du weißt schon,George Weasley, Freds Bruder." "Ja,ich erinnere mich an ihn", bemerkte ich hastig, bevor sie begann seine Lebensgeschichte zu erzählen, "Ich habe gehört, es geht ihm nicht gut." "Das ist eine maßlose Untertreibung." Sie lächelte mich traurig an. "Ron geht es auch nicht gut, genau wie der ganzen Familie, aber George ist am Rande des Wahnsinns, fürchte ich. Er schläft kaum noch, isst zu wenig und hat sich seine Haare abrasiert, damit er nicht wie Fred aussieht", erklärte sie mir. "Das tut mir leid, aber ich wüsste nicht, wie ich das helfen sollte." Mitten im Schritt blieb sie stehen, sodass ich fast gegen sie knallte, da ich hinter ihr gelaufen war.
"Bist du sicher, dass dir nichts einfällt?" Ein kalter Schauer lief meinen Rücken herunter, aber ich schüttelte nur den Kopf, woraufhin sie seufzte.
"Wir dachten, es würde ihm besser gehen, wenn er noch einmal mit seinem Bruder reden kann", flüsterte sie, wobei sie sich so nah zu mir lehnte, dass sich manche Schüler misstrauisch umdrehten, als sie an uns vorbei gingen. Mein ganzer Körper erstarrte, dann begannen meine Hände zu zittern.
"Geht es dir gut?" Hermine legte eine Hand auf meine Schulter, aber ich duckte mich weg.
"Ich weiß nicht, was du meinst, tut mir leid."

Possessed (Fred Weasley/George Weasley ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt