Jealousy

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Wiegefangen starrte ich den deutlich größeren Mann an , der michsicher hielt . Viel zu schnell bewegte er sich auf mich zu , meinHerzschlag wollte sich gar nicht mehr ein bekommen . Würde er michwirklich küssen ? Würde so mein erster wirklich richtiger Kussablaufen ? Den Applaus und das Jubeln nahm ich gar nicht mehr war ,es gab nur noch mich und Thatch und seinen nun wirklich anziehendenKörper . Und seinen Geruch , sein Funkeln in den Augen , verdammthat es mich erwischt . Ich schloss die Augen , als er kurz vor meinenLippen verharrte , ich konnte seinen Atem auf meinem Mund spüren .Und ich fand es nicht abstoßend oder so , nein mir gefiel es ! Michhatte es echt schwer erwischt .

Und dann spürte ichseine Lippen auf mir . Seine Lippen waren fest und doch so zärtlich, sein Kinnbart kitzelte mich . Und trotzdem war ich enttäuscht ,ich hatte mir so viel mehr erwartet . Viel größeres Feuerwerk ,ja vielleicht sogar Engel in dieser komischen Windel die sangen unddoch empfand ich nicht so . Die Zeit verging schnell und er nahmseine Lippen von meiner Wange , doch ich lief nicht rot an . Ich warenttäuscht , ich wollte mehr . Verdammt ich hatte mich in ihnverknallt , ich wollte einfach wissen , wie es sich anfühlen würde. Und doch wurde es mir verwehrt . Meine Augen trafen seine und ichversank in den braunen Augen der Tolle .

War ereigentlich wirklich so dumm und bemerkte nicht , was ich für ihnempfand . Ging es jedem Mädchen so ? Das man sich verliebte und dannnur enttäuscht wurde ? Und dann riss ich mich von ihm los ,schnappte mir meine Krücken und lief oder besser gesagt humpelte ausdem Kreis . Wieso musste es ein Herzensbrecher sein ?Wieso konnte ichmich nicht einfach entlieben ? Ich hörte , wie Haru nach mir rief ,auch die Sommersprosse und Marco versuchten es , doch ich wolltenicht hören , ich wollte meine Ruhe . Brauchte sie jetzt um nichtüberzureagieren . Ich zog mich in mein Zimmer zurück , ich wolltediese Liebe nicht ! Ich hatte sie auch nicht verdient und ich wusste, ich würde nur noch einmal verletzt werden .

„Hey ,Ren ! Was ist los ?" , Haru stand vor der Tür , natürlich siemusste immer alles wissen . Und das tat mir gut , dass ich nichtimmer alles in mich herein fraß und dass ich mich jemandenanvertraute , dem man immer und überall vertraue konnte . Und dafürwar ich ihr mehr als dankbar , in allen Jahren hatte sie die Hoffnungmit mir nie aufgegeben , hat mich zum weitermachen animiert . Und ichwusste es , ich konnte ihr vertrauen und deswegen konnte ich ihr auchalles erzählen . Es war egal , wie sie reagieren würde , sie würdeimmer an meiner Seite sein . „Komm rein " , antwortete ich ihrund holte noch einmal tief Luft . „Süße , bitte du musst mit mirreden , ich mache mir Sorgen um dich , immer und du weißt , dass dumir vertrauen kannst , also sag es mir " , sie war einfach dieBeste . Ich hatte es schon jemand anderem erzählt und sie sind auchnicht schreiend davon gerannt , sie haben mich auch nicht verurteilt.

„Versprich mir , dass du immer auf meiner Seite bistund das du mich nie allein lassen wirst , okay ?" , ich sah ihrbittend in die Augen . „Natürlich Süße und jetzt raus mit derSprache !" , sie drückte die Tür komplett zu und setzte sichneben mich . Ich holte tief Luft und öffnete meine Augen . Dann zogich meinen Pulli hoch , erst sah sie mich nur verwirrt an , doch dannwanderte ihr Blick nach unten . Meine Hand zitterte unablässig undes fiel mir schwer jetzt nicht einfach das Stück Stoff , dass michvor so viel beschützt hatte fallen zu lassen . Ich hörte , wie siezischen Luft holte . Doch sie reagierte ganz anders , als ich eserwartet hatte , sie kam näher auf mich zu und schloss ihre Arme ummich . „Wie lange schon ?" „Schon knapp drei Jahre ." „Wiesohast du dumme Nuss mir nie etwas gesagt und wieso hast du es so langegeheim gehalten , vertraust du mir etwa nicht ?" , ich schütteltewild mit dem Kopf , natürlich vertraute ich ihr , sonst würde ichihr es doch nicht zeigen . Und dann erzählte ich ihr alles ,wirklich alles , wieso ich von allen gemobbt wurde , wieso ichmagersüchtig war und wieso ich einfach der Tolle nicht mehr in dieAugen sehen konnte . Sie hörte aufmerksam zu , unterbrach mich nichtund blieb einfach da , für mich , hielt mich im Arm .

„Dabist du ganz schön in was rein geraten " , ach , sag bloß ! Daswäre mir alleine ja nie aufgefallen . Verzweifelt raufte ich mirmeine Haare , wieso musste ich gerade von Hormonen geplagt sein ? Ichhasste die Pubertät ! „Ich weiß einfach nicht , wie ich weitermachen soll ?" , schnell blinzelte ich gegen die aufkommendenTränen an , jetzt wo mein Trotz verschwunden war kam dieVerzweiflung . „Jetzt sag bloß so etwas nicht ! Es geht immerweiter , du wirst wieder lernen richtig zu essen und du kommst durchalles durch . Ich meine du bist die Ren , die sich nie etwas sagenlässt , die jeden mit einem Blick zu Schweigen bringen kann " ,ich schmunzelte über ihren Aufmunterungsversuch , einfach niedlich.

„Und ich glaube Thatch hat ähnliche Probleme wie du, er will sich seine Liebe nicht eingestehen , vielleicht weil duanders bist , vielleicht , weil du jünger bist , aber auf jeden Fallist da eine gewisse Anziehung , die weder du noch er abstreiten kann" , da war nichts , zumindest hoffte ich , dass da nichts war . Ichwollte nicht noch näher an die Tolle kommen , er hatte gesagt , erempfand nichts für mich , dann war das auch so . Schluss , aus ,Punkt ! Die Tolle und mich mögen , phf , ich meine ich hatte keineFigur , ich war nervig , das gab ich gerne zu und ich war fünf Jahrejünger ! „Weißt du , als du deine Augen geschlossen hast , da hater krampfhaft zwischen deinen Lippen und deiner Wange hin und hergeschaut , ganz so , als müsse er sich entscheiden , was er küssenwill und ich schwöre , er war kurz davor , dir einen richtigen Kusszu geben ." , meine Augen weiteten sich , konnte es wirklich sein ?„Ich denke du musst dich geirrt haben " , also in meinem Kopfhatten sich die Worte überzeugender angehört .

„Reddir das nur weiter ein , du musst es wissen " , sie zuckte mit denSchultern und sah auf die Uhr . „Himmel , es ist schon neun , duhast jetzt Schicht , also raus mit dir !" , gespielt streng zeigtesie auf die Tür , doch ich konnte den Schalk deutlich in ihren Augenerkennen . Ich seufzte nur , natürlich hatte ich die Tolle gezogen ,es gab keine einzige Möglichkeit ihm aus dem Weg zu gehen . Durchdie Aktivitäten hier im Camp musste ich mit ihm zusammenarbeiten undob es mir noch so sehr weh tat . „Jetzt stell dich doch nicht so an, du wirst das schon überleben !" , Haru strich sich durch ihrwirres Haar , dass so einen schönen Rotstich hatte . „Ja Mami " murrte ich nur genervt vor mich hin , wenn sie ihreLebensweisheiten auspackte , dann nervte sie schon . „Das hab ichgehört , sei lieber still sonst musst du eine Tafel Schokoladealleine Essen !" , da ich ihr das doch zutraute nahm ich meineBeine in die Hand , ihr boshaftes Lachen konnte ich noch lange hören.

Stumm humpelte ich so vor mich hin , den Blick in denSternen , die Kleinen mussten heute wohl mal ohne Gutenachtkussauskommen . Ich konnte mich im Moment einfach nicht dazu überwindenjetzt auf alles ist super zu machen . „Ren , ist alles in Ordnung?" , einen Aufschrei konnte ich mir nicht verkneifen . Was machtedie Ananas alleine in der Dunkelheit , der brauchte echt Hobbies !„Ja ja , mir geht's gut " , murrte ich und bückte mich nacheiner meiner verlorenen Krücken . Der Blonde kam mir zuvor undreichte mir das Folterinstrument . „Du hast es ihr erzählt ,oder?" , Alter was stimmte nicht mit ihm ? „Du solltestPsychologe werde" , knurrte ich und setzte meinen Weg fort , ihmschien es Antwort genug zu sein , denn er ersparte sich und mirweitere Fragen . „Willst du darüber reden ?" , boah , konnte mannicht einfach einmal in Ruhe sein . Dennoch zwang ich mich nett zusein , denn er war es ja auch und er war es , der mich bei meinemZusammenbruch getröstet hatte . „Vielleicht später " , ernickte und ging schweigend neben mir her . „Ich denke du solltesteinen Kaffee oder einen Energiedrink trinken , sonst schläfst dunoch ein , da du das alles noch nicht gewöhnt bist " , mein Magenverkrampfte sich , doch ich musste ihm Recht geben , in diesem Fallbrauchte ich die Extrakalorien . „Kaffee " , flüsterte ich undrieb mir über die Augen , ich wollte nur nicht , dass jemand dieleichten Tränen sah . Denn lieber lachte ich , als das ich weinte.

Mit einem Umweg über die Küche (er wollte einfachnicht aufgeben ) , hatten wir dann auch endlich das Lagerfeuer . DieStimmung war mal wieder feuchtfröhlich . Nur Thatch war nüchterngeblieben , er hatte ja auch mit mir die Nachtwache . Was hätte ichalles dafür gegeben , dass es jemand anderes gewesen wäre . Abernein , mein Schicksal liebt es mir Streiche zu spielen . „Ist allesin Ordnung Ren ?" , leicht schwankend stand die Sommersprosse aufund umarmte mich . Überfordert ließ ich meine Krücken fallen undlehnte mich gegen ihn , meine Nase vergrub ich an seiner Brust . Aucher hatte einen angenehmen Duft , nicht so herb wie der der Tolle ,sondern eher süßlicher und nach Feuer , also irgendwie wie Sonneund Sommer . Ein leichter Alkoholgeruch legte sich auch dazu undkitzelte in meiner Nase .

Da ich nun etwas wackelig aufden Beinen war musste ich mich an Ace festhalten , diesen schien dasnicht sonderlich zu stören . Stattdessen schlang er einen Arm ummeine Beine und hob mich hoch , mal wieder machte mein Herz einenSatz . Und Panik stieg in mir hoch , zwar nicht mehr so viel ,dennoch machte sie meinen Körper taub . Doch der Schwarzhaarige warwohl zu betrunken um etwas zu bemerken , denn er trug mich nur ansFeuer , doch anstatt , dass er mich einfach auf einen derSitzmöglichkeiten absetzte , zog er mich einfach auf seinen Schoßund schlag seine Arme um meine Hüfte . Wieder pumpte mein Herzschneller und Adrenalin durchströmte meinen Körper , doch Acebemerkte nichts und nahm nur noch einen weiteren Schluck aus seinerFlasche . In diesem Moment dankte ich dem Alkohol , dass er dieMenschen verblödete . Ich dankte ihm sehr , zwar wollte ich selberkeinen trinken , aber wenn andere das taten , dann war das in Ordnung.

Als sich etwas auf meine Schulter legte zuckte ichkurz zusammen , doch komischerweise entspannte ich mich bei dem Ateman meinem Hals . Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf , wurde dajemand etwa anhänglich . Mit der Zeit entspannt ich mich immer mehrund ließ mich sogar darauf ein , mit den anderen zu reden . „Schaudir mal Thatch an " , bei der rauen Stimme an meinem Ohr lief mirein kurzer Schauer über den Rücken , dennoch befolgte ich dieAnweisung . Seine braunen Augen waren starr auf uns gerichtet undseine Hand umschloss seine Flasche etwas fest , sodass man seineFingerknöchel weiß hervortreten sah . Was hatte der denn ?Eifersüchtig konnte er nicht sein , schließlich hatte er keinInteresse an mir . Das hatte er selbst gesagt .

„Wassoll mit ihm sein " , ich flüsterte genauso leise zurück , damituns keiner hören konnte . Er lachte rau und bei diesem angenehmenKlang stellten sich mir die Nackenhaare auf . „Er ist eifersüchtig, hundertpro " , gluckste er , doch ich konnte eine Spur Bitterkeitheraushören . Was war denn jetzt los ? „Wieso sollte er das sein ,er hat mir selber verklickert , dass er keine Gefühle für mich hat" , meine Stimme klang leider nicht so begeistert wie ich es gernehätte , eher qualvoll . „Na dann kann ich das jetzt ja machen !", verwirrt über seine Worte , die für mich überhaupt keinen Sinnmachten klappte mir der Mund auf , was wollte er mir mitteilen ? Dochweiter konnte ich gar nicht denken , denn da hatte mich derSchwarzhaarige auch schon umgedreht . Eine Moment lang starrte ichnur in seine schwarzen Augen , meine Beine rechts und links von ihmund dann presste er seine Lippen auf meine .

Ichreagierte , wie ich es wollte , ich schloss die Augen und erwiderteden Kuss . Wieso sollte ich der Tolle hinterher rennen ? Wenn er michdoch sowieso nicht wollte ! Also was war daran falsch ? Eben nichts !Genießerisch wanderten meine Hände in seine Haare , während seinean meiner Taille ruhten und mich näher an ihn zogen . Ich spürtekein inneres Feuerwerk , wie es in so vielen Büchern immerbeschrieben wurde , doch eine angenehme Wärme machte sich in mirbreit . Seine Lippen schmeckten gut , etwas nach Alkohol , abertrotzdem gab es so einen Eigengeschmack , dem ich nicht widerstehenkonnte . Verlangen stieg in mir auf ich war mir sicher , dassich keine Liebe empfand , noch keine Liebe , aber das würde nochkommen , ich würde dafür sorgen , dass sie noch kommt . Im Momentstörte es mich nicht einmal , dass seine Hände an einer mehr alsnur empfindlichen Stelle lagen . Ich konzentrierte mich nur auf dasGefühl , welches er mir vermittelte . Es wäre alles so vieleinfacher , wenn ich mich statt in die Tolle in Ace verliebt hätte .Doch ich würde es einfach machen .

Ich hörte , wieeine der Glasflaschen klirrt und wie jemand fluchte , doch ich löstemich nicht . Es war mir egal , dass es erst mein erster richtigerKuss war , doch er hatte genug Erfahrung . Als er mit seiner Zungeüber meine Lippe fuhr schreckte ich nicht zurück , nein ich öffnetesie genießend . Es war mir egal , dass ich ihn vor allen anderenküsste , oder dass alle andere spannen konnten . Ich wollte es sound es machte mich schier wahnsinnig . Sein Atem , seine Lippen undsein Körper . Verlangen stieg immer mehr in mir auf und an die Tolledachte ich schon lange nicht mehr . Seine Zunge ließ nicht lange aufsich warten und rauschte in meinen Mund . Sanft strich sie in meinenund ich keuchte auf , ich spürte , wie sich seine Lippen zu einemLächeln verzogen und er mich noch näher an sich presste . Willigkam ich ihm entgegen und legte eine meiner Hände auf seine Brust ,stützte mich ab . Langsam kam das Feuer durchaus und ich fühltemich so , als würde ich brennen . Eine seiner Hände wanderte meinenRücken hinab und legte sich kurz über meinen Hintern , ichverschwendete keinen einzigen Gedanken daran , dass ich zu dürr war. Nein ich genoss das Gefühl begehrt zu werden in vollen Zügen .Seine andere Hand hatte sich in meinen Haaren verankert und hindertemich daran mich von ihm zu lösen , als ob ich das vorgehabt hätte.

Als wir uns nach einer Ewigkeit wieder voneinander löstensah ich nur in seine rabenschwarzen Augen . In ihnen loderte esförmlich und er grinste mich an , doch nicht sein sonstiges Grinsen, sondern ein verlangendes . Er strich mir sanft eine Haarsträhnehinters Ohr , was so gar nicht zu seinem stürmischen Kuss passenwollte , doch mir gefiel es . Das Jubeln nahm ich gar nichtwahr , ich war mit Ace in einer ganz anderen Welt versunken . SeineAugen bohrten sich in meine , mit so einer Intensität , dass ichkaum atmen konnte . Erst dann realisierte ich langsam , was geradegeschehen ist . Er , ein verdammt gutaussehender Kerl , der fünfJahre älter ist als ich , hatte mich geküsst . Und zwar keinesdieser Küsschen , sondern mit Zunge , mit viel Zunge . Aber konnteer es ernst mit mir meinen , oder könnte das mit uns lange halten ?Er bekam sicherlich tausende Liebeserklärungen , kein Wunder beidiesem Körper . Doch sahen die Leute überhaupt dahinter , hinterseine Barriere ? Sicherlich war es noch zu früh um von Liebe zusprechen , auch die Tolle liebte ich nicht richtig , aber für soetwas brauchte man Zeit , also wieso nicht ?

Ichquietschte auf , als sich seine Arme unter meine Knie gruben und ermich hochhob , doch ich hatte Spaß daran . Hatte keine Bedenken ,nichts . Ich fühlte mich nur glücklich , deswegen konnte ich auchunbeschwert lachen . Obwohl ich dieses ernstere Gespräch geführthatte , obwohl ein Mensch mehr über mich Bescheid wusste . Dannbegegnete ich den Blicken , als ich über Ace Schulter sah , währender mich davon trug . Marco hatte ein fettes Grinsen im Gesicht , wieeigentlich jeder , nur Haru schaute mir teils fröhlich , teilsbesorgt hinterher . Dann traf mich der Blick der Tolle , ich hattenoch nie so viel Schmerz und Trauer in einem Blick gesehen , wiegerade , und augenblicklich spürte ich , wie mein Herz sichzusammenzog , doch ich würde mir nichts anmerken lassen . Weswegener wohl so schaute ?

Der Schwarzhaarige schnaufte nichteinmal , als er mich in den Wald trug , er hatte ja auch Muskeln dieMuskeln hatten . „Bist du noch klar genug im Kopf , dass dir klarist , was du gemacht hast ?" , die Frage schoss wie von selbst inmeinen Kopf und ich konnte gar nichts dagegen tun , ich musste sieeinfach stellen . Ich hörte seine amüsiertes Schnauben und spürteseine Lippen an meinem Hals , weswegen mir ganz warm wurde . „Ichbin noch klar bei Verstand und ich würde es immer wieder machen ", ein nervöses Flattern machte sich in meiner Brust breit und ichkonnte ein Lächeln nicht unterdrücken , doch die folgende Frageauch nicht . „Wieso ?" , er seufzte schwer . Was war denn jetztfalsch ? „Weil ich sehe , wie du die Tolle anschaust , da muss maneuch doch Starthilfe geben " , all die Fantasien , dich ich mir inder Zeit nach dem Kuss zusammen gereiht hatte zerbrachen anhanddieser wenigen Wörter .

Einen Moment war ich zugeschockt , um reagieren zu können , doch dann kehrte mein Stolzzurück . Tja , dann hatte er mich eben nur deswegen geküsst , warhalt so . „Ich steh nicht auf die Tolle " , mokierte ich undverschränkte meine Arme . Nein , tat ich nicht , deswegen war ichauch von seinem Geruch so berauscht , suchte seine Nähe und mochteseine tiefe , kratzige Stimme . „Nein , natüüüüüüüüüürlichnicht " , in seiner Stimme klang so viel Spott mir und trotzdemhatte ich das Gefühl , dass sich dahinter noch etwas anderesversteckte . „Selbst wenn , was soll diese ganze Situation? Malrein rhetorisch angenommen , ich würde mehr für die Tolle empfinden, was ich nicht tue , was soll es mir dann bringen , wenn du michküsst " , ich verstand es nicht , zeigte so eine Situation nicht ,dass jemand vergeben war . „Es sollte ein Ansporn für ihn sein ,damit er auch endlich mal in die Potten kommt . Ein hübsches unddann auch noch so cooles Mädchen wie du , ist sicherlich ziemlichschnell vom Markt " , er fuhr sich durch seine rabenschwarzen Haareund ließ mich runter .

Durch meinen Fuß musste ichmich an ihm festhalten , um mit meiner überdimensionalem Schuh /Schiene nicht umzukippen . „Er hat doch selbst gesagt , dass erkein Interesse an mir hat " , wenn ich könnte , würde ich jetztmeine Arme verschränken . Doch ich brauchte sie ja , diese ganzeSituation war so unrealistisch , dass sie aus einem Film stammenkönnte . Wer machte denn sonst die Person , die sie liebt soeifersüchtig , außer in Filmen ? Eben , keiner ! „Das kaufst duihm doch nicht ab , oder ? Die Blicke , die er dir zuwirft , wenn dunicht hin siehst , die Art , wie er dich ärgert . Das ist doch allesmehr als offensichtlich und wenn du noch einen Beweis brauchst , erhat seine Flasche zerdrückt , so eifersüchtig war er . Hast du dasnicht mit bekommen ?" , er redete sich in Rage und sein Blick , mitdem er mich bedachte raubte mir den Atem . Was ging es ihn überhauptan ? „Wieso ?" , nein ich war nicht traurig , weil ich mich nichtmit ihm ablenken konnte und nein , natürlich klang meine Stimme achnicht heiser und traurig . Sie klang einfach nur bemitleidenswert.

„Wieso ? Ich kann es nicht ab , wenn du traurig bist" , ich brauchte einen Moment um diese Aussage zu realisieren .Sprach gerade nur der Alkohol aus ihm ? Oder was meinte er damit ?Doch ich konnte gar nicht lange , darüber nachdenken , denn dannhatte ich schon wieder seine Lippen auf meinen . Überrascht riss ichmeine Augen auf , doch schon löste er sich wieder . „Hättest duLust meine Fake-Freundin zu sein , um Thatch eifersüchtig zu machen, und zwar so lange , bis er sich sicher ist , dass er dich habenwill und dich auch schon hat ?" , sein altbekanntes Grinsen war inseinem Gesicht zu finden und mit seinen Stimmungsschwankungenbescherte er mich Kopfschmerzen . Er war schlimmere als jedeSchwangere ! Dementsprechend etwas wuschig im Kopf nickte ich einfach, doch als ich das Funkeln in seinen Augen sah , wünschte ich mir ,ich hätte nie ja gesagt .

Der Abend verging schnellerals ich dachte und es war auch nicht so unangenehm Ace Fake-Freundinzu spielen , wie ich dachte . Ich saß auf seinem Schoß , ließseinen Arm um meine Taille und hoffte , dass dieser Moment nichtenden würde und andererseits konnte es nicht schnell genug gehen .Ich war im Moment einfach nur so verwirrt , dass ich nicht wusste ,was ich überhaupt hier machte . Ob ich das richtige machte .Eigentlich war es ja verwerflich , so mit den Gefühlen von einemandere Menschen zu spielen , aber was sollte ich da sagen , manverarschte mich doch eh von vorne bis hinten . Sein Motiv hatte ichimmer noch nicht verstanden , wieso sollte er mir helfen . Sonderlichviel Zeit hatten wir ja nicht miteinander verbracht , also warumkonnte er mich nicht unglücklich sehen ? Öfter am Abend sind warmeLippen meinen Hals entlang gewandert und jedes Mal habe ich eineGänsehaut bekommen . Doch geküsst habe wir uns nicht mehr und jespäter es wurde , desto mehr Leute gingen . Ich war zwar nochhellwach , aber das lag bestimmt am Kaffee , ohne den würde ichschon längst komatös auf dem Boden liegen .

„Schaueinfach zu , wie du dich anstellst und schwupp , wir hatten diekürzeste Fakebeziehung aller Zeiten " , ein letztes mal klopftemir der Schwarzhaarige noch auf die Schulter , ehe er sich in seinschönes warmes Bett verzog . Genau dahin , wo ich auch hin wollte .Also in meins , nicht in seins , versteht sich . Diese ganzeSituation war etwas zu viel für mich . Ich konnte kaum auch nureinen richtigen Gedanken fassen . Langsam sah ich von dem Feuer auf ,in das ich so konzentriert gestarrt hatte . Direkt in das , nichtganz so begeisterte , Gesicht der Tolle . Ja sicher Ace , so würdedas bestimmt was werden , er sah eher so aus , als würde er mich amliebsten hinter seinem Haus vergraben oder so .

DieNacht war ruhig , es zierpten nur hier und da ein paar Grillen und imFeuer knackste es . Die Sterne strahlten hell vom Himmel und ich ließmeine Augen nach oben wandern , in die endlose Weite . Früher dachteich , dass da oben meine Oma leben würde und jeden Tag auf michherab schauen würde , sodass mir gar nichts passieren konnte . Dochwas sollte ich sagen oder machen ? Ich war noch ein Kind , musstediese Geschichten glauben , der damalige Religionslehrer hat mir denBoden unter den Füßen weggezogen , als er mir erklärte , dass sieim Himmel leben würde und kein Stern war , der Rest der Klasse hattemich ausgelacht , wie kindisch ich doch sei . Aber ist es unbedingtkindisch , wenn man an etwas glauben will , aus vollem Herzen , weiles einem einfach schöner vorgekommen ist ?

„Worandenkst du ?" , die dunkle Stimme des Brünetten erschreckte michnicht sonderlich , kannte ich ihn doch gut genug , um zu wissen ,dass er es hasste , wenn es längere Zeit lang still war . „Ichdiskutiere mit mir selbst" , antwortete ich und löste meinen Blickvom Himmelszelt und fixierte meinen Gegenüber . Ein schwachesGrinsen zuckte über sein Gesicht „Worüber ?" . Ich schnaubtenur „Über die Tiefen und Höhen im Leben ." . Mein Blickschweifte über ihn und blieb an seiner nur notdürftig verbundenenHand hängen . Ach , dass hatte Ace also damit gemeint . „Was hastdu denn mit der angestellt ?" , ich wies auf seine Hand und erzuckte nur mit den Schultern . Ein kleines bisschen in mir schrie ,dass ich Schuld wäre , machte einen Freudentanz , weil ereifersüchtig war . Doch diesen verdrängte ich schnell wieder , daswar einfach nicht realistisch . Dennoch hatte ich das Bedürfnisetwas für ihn zu tun .

„Lass es mich richtigverbinden" , hörte ich mich selber sagen , was war denn nur mitmir los ? Das fragte sich anscheinend auch Thatch , denn er mustertemich , ganz so als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank , wasich ja auch irgendwie nicht hatte . „Wieso , das hält doch ganzgut " , nein , dass tat es sicherlich nicht . „Stell dich nichtso an !" , wie von selbst steuerten meine Füße mich in seineRichtung , ich ging vor ihm in die Knie und schnappte mir seine Hand. Der Verband war nicht gut , nicht mal ansatzweise . Konzentriertwickelte ich ihn auf auf und verband ihn neu . Alles ohne ein Wort ,doch als dann meine Augen nach oben wanderten , in sein Gesicht ,dass er mir zugewandt hatte , raubte es mir den Atem . Und wiederversank ich in seinen Augen .

Summer of Love *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt