Chapter 1 - Cyrian

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Genervt stand ich auf. Genervt ging ich duschen. Genervt setzte ich mich mit an den Frühstückstisch meiner WG. Genervt sah ich alles an. Genervt. Genervt. Genervt. Es kotzte mich einfach alles so an.

„Wir gehen heute Abend feiern, kommst du mit?", fragte Chase und sah mich fragend an. Er war mein bester Freund, seit ich denken kann. Aber er war auch das größte Arschloch dieser Welt.

„Du warst echt schon lange nicht mehr mit", bemerkte Brandon.

„Und hattest schon lange keine mehr im Bett", schloss sich Ryan an. Ich verdrehte genervt die Augen.

„Ich lerne ja auch im Gegensatz zu euch für die Uni", seufzte ich.

„Man, Cyrian, geb dir einen Ruck. Wir sind beinahe durch. Nur noch ein paar Monate. Die Abschlussprüfungen sind auch erst in vier Wochen. Also no problem. Du kommst mit und Basta", entschied Chase und stand wütend auf.

„Komm runter", stöhnte nun auch Brandon genervt.

„Kleiner, mach dich lieber fertig. Du bist spät dran", bemerkte ich bei einem Blick auf die Uhr.

„Oh fuck", murmelte dieser und sprang auf. Das war das gute, das man nicht mehr zur Schule ging. Mein kleiner Bruder hingegen musste noch ein paar Wochen zur Schule gehen. Er war gerade 19 geworden.

„Bye!", rief er noch. Man hörte nur noch die Tür knallen.

„Also, wo gehen wir hin?", wollte ich wissen. Es brachte nichts, mit Chase weiter zu diskutieren.

„In einen neuen Club, der aufgemacht hat. Das Mary's. Soll wirklich extrem gut sein", meinte mein bester Freund. Ich nickte nur und aß mein Müsli.

„Wann wollen wir los?", fragte ich weiter.

„Ich schätze, erst hier vorglühen und dann so um zehn los. Und du nimmst heute ein Weib und nimmst sie durch. Ich halte dich sonst bald nicht mehr aus", knurrte er.

„Jaja, bin dann auch mal weg", murmelte ich.

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Ein Fuß vor dem anderen. Das war alles, was beim Joggen zählte. Ich liebte die Bewegung, dementsprechend sah auch mein Körper aus. Wir alle vier in der WG waren trainiert und sehr beliebt bei den Mädels. Früher waren wir immer in Bars und haben Mädchen aufgerissen. Als mein Bruder noch nicht bei uns wohnte, hatten wir manchmal Wochenenden gehabt, wo wir bis zu zehn Mädels einluden und alle immer wieder fickten. Es hatte Spaß gemacht, natürlich, aber es war nicht das gleiche, als wenn man mit dem Mädchen schlief, dass man liebte. Und ich liebte nur dieses eine Mädchen. Ich weiß noch, wie ich sie kennen lernte.

„Cyrian, du musst mir helfen. Ich hab ein echt heißes Weib, aber ihre Freundin nervt und lässt uns nicht in Ruhe", flüsterte er mir zu und deutete auf zwei Mädchen. Ich sah zu ihnen. Sie standen etwas weiter weg von der Bar am Pool. Die eine hatte einen knackigen Arsch, schien trainiert und war schön dünn. Braune Haare fielen ihr über den Rücken. Ich sah zu der anderen. Ein schwabeliger Arsch, breite Hüften. Da sie seitlich stand, konnte ich ihren Bauch sehen. Der war eindeutig nicht flach und trainiert. Warum lief sowas in einem Bikini rum?

„Bitte sag mir, dass du plötzlich auf Fette stehst", bat ich ihn.

„Komm schon. Ich hab noch einen gut bei dir!", erinnerte er mich. Ich seufzte und ging zur Bar.

„Zwei Sex on the Beach", bestellte ich. Ziemlich zügig bekam ich die Coktails und machte mich auf den Weg zu den beiden Mädels und meinen besten Freund.

„Hey, ich bin Cyrian. Und wer bist du?", fragte ich sie gespielt interessiert. Sie sah mich aus großen Augen an. Ja, ich sah geil aus. Ich weiß, aber musste sie mich so anglotzen?

„Ich bin Gianna, aber meine Freunde nennen mich nur Anna", sagte sie ziemlich selbstsicher. Ich hätte sie anders eingeschätzt. Wie ein kleines, unsicheres Mäuschen.

„Anna, schöner Name", grinste ich und gab ihr den zweiten Cocktail.

„Ich sagte, meine Freunde nennen mich so. Und du bist nicht einer meiner Freunde", lächelte sie und drehte sich zu ihrer Freundin.

„Lass uns jetzt los", jammerte sie.

„Wohin wollt ihr denn?", fragte Chase gelassen.

„Anna wollte eigentlich was essen und dann zum Strand", erklärte die andere. Warum konnte ich nicht mit ihr was anfangen? Sie war mega heiß!

„Ich würde dich wirklich gerne zum Essen ausführen", lud ich sie ein. Sie sah mich von oben bis unten an.

„Bitte Anna", flüsterte ihre Begleitung zu. Gianna seufzte genervt, bevor sie nickte.

„Pass auf dich auf, Sydney", meinte Anna noch, bevor sie los ließ. Ich machte noch einen Handschlag mit Chase, bevor ich ihr hinterher ging. Normalerweise würde ich ihr ja auf den Arsch schauen, aber ich wollte mich nicht übergeben.

„Wie wäre es, wir treffen uns in einer halben Stunde in der Lobby?", fragte ich sie.
„Also mir reichen fünf Minuten", meinte sie, bevor sich unsere Wege trennten. Ich hoffte, sie zog sich was an, wo man ihren ganzen Speck nicht sah. Mein Ruf war in Gefahr.

Wie ich damals nur denken konnte, dass sie dick wäre. Sie war wunderschön. Nichts gegen die ganzen dünnen, abgehungerten Mädchen. Es war doch viel besser, jemanden zu haben, wo man nicht Angst hatte, dass man sie gleich zerbricht. Außerdem hatte es auch noch einen anderen Vorteil. Die Brüste sind eindeutig größer. Aber das war nicht alles was zählte. Dieses kleine Mädchen hatte mir schon damals den Kopf verdreht. Sie spuckte seit Jahren in meinen Kopf herum. Doch ich hatte sie vor drei Jahren verloren. Ich beeilte mich und rannte das letzte Stück. Endlich wieder angekommen, gab ich den Code ein und unser Tor öffnete sich. So gelang ich auf das Grundstück und zur Tür der Villa. Ja, unsere Eltern hatten sehr viel Geld. Na und? Es war schön, reich zu sein. Wer wäre es nicht selbst gerne? Ich weiß, Geld macht nicht glücklich, aber besser heulend im Ferrari als auf dem Fahrrad sitzen.

„Bin wieder da!", rief ich durch die Eingangshalle.

„Endlich! Jetzt schwing deinen Arsch unter die Dusche. Du bist spät dran", bemerkte Chase. Und ich bemerkte, dass er schon etwas angeheitert war. Andere hätten es vermutlich nicht mal bemerkt, aber ich kannte ihn schon seit 25 Jahren. Wir wurden sogar am gleichen Tag, im gleichen Krankenhaus geboren. Damals lernten sich unsere Mütter kennen und wurden beste Freundinnen. Auch unsere Väter verstanden sich gut und so wurden auch wir beste Freunde. Ryan lernten wir dann hier während des Studiums in Boston kennen. Er war genauso wie wir und so zog er mit in die Villa. Vor einem Jahr war nun mein kleiner Bruder hier mit eingezogen, weil er nicht Medizin studieren wollte und Stress mit unserem Vater bekam. Schon unser Urgroßvater war Arzt, deshalb sollte es jeder bei uns werden. Ich war im letzten Semester, müsste nur noch die Abschlussprüfungen hinter mir bringen. Dann müsste ich mich nur noch spezialisieren. Das wollte mein Vater. Die Wahl, was ich genau wollte, überließ er mir. Ich hatte noch keine Ahnung.

Doch dieser Abend würde mir zeigen, was ichwerden würde. 

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Ich denke, hier wird jeden Samstag ein Kapitel kommen. Und danke für die ganzen Namen :*

My DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt